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Gratwanderung für Jury

Die Anstrengungen des Teams um OK-Chef Hubert Neuper haben sich bezahlt gemacht. Die Flugschanze auf dem Kulm bei Bad Mitterndorf/Tauplitz ist trotz der enormen Schneefälle bestens präpariert für die Flugshow am Wochenende. Das zeigte sich am Donnerstag beim „Einfliegen“.

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„Die Schanze ist super beisammen“, sagte Andreas Goldberger, der auf dem Kulm 1996 Weltmeister geworden war, und am Donnerstag bei Flügen mit der ORF-Helmkamera an die 180-m-Marke viel Mut bewies. Der Slowene Matic Kramarsic erreichte die 200-m-Marke, der Deutsche Björn Koch landete bei 197 m.

Andreas Goldberger

GEPA/Christian Walgram

Einmal Flieger, immer Flieger: Andreas Goldberger mit ORF-Kamera auf dem Kulm

Kulm für neue Bedingungen gerüstet

Der Kulm ist erstmals seit der Einführung des neuen Reglements mit Einbeziehung des Windes und der Anlauflänge Weltcup-Schauplatz, auch das weiterentwickelte Bindungssystem sorgt für eine neue Situation. Dank der Stabbindung ist eine günstigere Skiführung möglich, weitere Flüge sind die Folge. Darauf mussten die Veranstalter reagieren und die Möglichkeit für einen kürzeren Anlauf schaffen. „Beim Fliegen wirkt sich die neue Bindung stark aus, daher wurden am Kulm beim Anlauf sieben tiefere Luken gebaut“, sagte Rennleiter Harald Haim.

Die Hillsize der größten Naturschanze beträgt 200 m, die Besten sollten Weiten etwas über diesem Bereich erreichen. „Es ist das Ziel, dass der Sieger über 200 m weit springt“, sagte Haim, der mit den FIS-Renndirektoren die Jury bildet. Der Steirer ist sich der Gratwanderung zwischen Spektakel und Sicherheit bewusst. „Die Sicherheit der Athleten ist das Wichtigste, und als Vertreter des Veranstalters will man natürlich, dass den Fans etwas geboten wird.“

Ist bei 215,5 m Schluss?

Gregor Schlierenzauer, der mit den übrigen ÖSV-Assen am Donnerstagabend anreiste und am Freitag das offizielle Training absolviert, verbesserte Anfang Jänner 2009 den Schanzenrekord auf dem Kulm auf 215,5 m. Danach machte der Weltmeister deutlich, dass damit die Grenze erreicht sei. So weit wolle er auf dieser Schanze nicht mehr springen, betonte Schlierenzauer damals. „Denn da steht die Gesundheit auf dem Spiel.“

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