Erfolreichste Athletin bei den Alpinen
Vier Starts, vier Medaillen: Auf dem berühmten Patscherkofel ist Estelle Alphand am bekannten Papa Luc vorbeigeprescht. Mit Silber im Riesenslalom avancierte die 16 Jahre alte Französin am Mittwoch zur erfolgreichsten alpinen Skirennfahrerin der Olympischen Jugendwinterspiele in Innsbruck.
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Ihr Vater, in den 90er Jahren vor allem in der Abfahrt erfolgreich, drückte seiner Tochter auf dem Berg die Daumen. Nur um 21 Hundertstel Sekunden raste Frankreichs Fahnenträgerin am zweiten Gold vorbei. „Ich möchte es ihm nachmachen, wenn nicht sogar besser sein“, sagte Estelle Alphand selbstbewusst.

APA/Barbara Gindl
Der Gesamtweltcup-Sieger von 1996/97 ist stolz auf seine Tochter
Mit Gold im Super-G hatte sich die Slalomspezialistin zum Auftakt in den olympischen Annalen verewigt: als erste Jugend-Olympiasiegerin überhaupt bei Winterspielen. Dann folgte Silber in der Super-Kombination und Bronze mit dem Team. Ihr Vater kann nicht mit einer Olympiamedaille glänzen. Luc Alphand wurde aber 1983 Junioren-Weltmeister in der Abfahrt und war 13 Jahre später WM-Dritter in der Königsdisziplin.
Mit dem berühmten Familiennamen hat Estelle kein Problem. „Ich habe mich daran gewöhnt, darauf angesprochen zu werden“, meinte sie, „es ist mir egal. Wenn ich im Team bin, dann habe ich das Gefühl, dass der Name keine Rolle spielt.“ Die Medaillen teilen Vater und Tochter natürlich nicht - aber die Liebe zum Motorsport.
„Erfolge machen richtig stolz“
„Das ‚Renn-Gen‘ und Skifahren hat sie scheinbar von mir“, schmunzelte Vater Luc, der bei seinen olympischen Auftritten aber ohne Edelmetall geblieben war. „Mich machen die Erfolge von Estelle richtig stolz, und ich freue mich mit ihr.“ Zum Skifahren und zum Trainieren mit der Tochter ist der berühmte Vater in den vergangenen Jahren kaum gekommen. „Keine Zeit“, sagte der Gesamtweltcup-Sieger von 1997. Alphand reiste direkt von der Dakar in Südamerika, wo er als TV-Kommentator im Einsatz war, an. Und er fuhr noch am Mittwochabend weiter nach Kitzbühel. „Die Hahnenkammrennen werden sicherlich wieder total cool“, meinte er.
Rot-weiß-rotes Team geht leer aus
Leer ausgegangen ist hingegen das rot-weiß-rote Team am sechsten Tag der Spiele. Denn am Mittwoch konnten Martina Rettenwender und Christina Ager beim Riesentorlauf auf dem Patscherkofel nicht in die Medaillenentscheidungen eingreifen. Es siegte die Französin Clara Direz vor Alphand und der Schweizerin Jasmine Suter.
Christina Ager, die bereits Bronze im Super-G gewonnen hatte, wurde mit einem Rückstand von drei Sekunden Neunte. „Im ersten Lauf bin ich mit der Handbremse gefahren, mit dem zweiten Lauf bin ich zufrieden. Ich freue mich jetzt auf meine Lieblingsdisziplin Slalom“, sagte die Tirolerin.
Ihre höher eingeschätzte Teamkollegin Rettenwender hatte im ersten Lauf einen Steher (12.) und schied im zweiten Durchgang aus. „Schade, aber so etwas kann passieren“, kommentierte Rettenwender ihr andauerndes Pech. Die Salzburgerin verpasste im Super-G und in der Super-Kombination jeweils als Fünfte um jeweils vier Hundertstel Sekunden das Podest.
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