Themenüberblick

Gebrselassie eine Klasse für sich

Äthiopiens Wunderläufer Haile Gebrselassie hat am 17. April 2011 den Halbmarathon im Rahmen des Vienna City Marathons (VCM) überlegen für sich entschieden. Der zweifache Olympiasieger über 10.000 m siegte einen Tag vor seinem 38. Geburtstag nach 21,1 Kilometer in 60:18 Minuten.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Gebrselassie sorgte damit für die schnellste je in Österreich gelaufene Zeit über diese Distanz, die seit 15. März 2009 der Marokkaner Mohamed El-Hachimi mit 60:53 Minuten gehalten hatte. Der Topstar war zwei Minuten hinter den Topläufern in sein Rennen gestartet. Bereits nach 34 Minuten bzw. nicht einmal 12 km hatte der Ostafrikaner, der mit 2:03:59 Stunden den Weltrekord hält, die besten Marathonläufer eingeholt.

„Einfach wundervoll“

„Es war einfach wundervoll, die Leute haben mich toll unterstützt, da musste ich schnell laufen“, freute sich Gebrselassie, „so eine großartige Atmosphäre hätte ich nicht erwartet.“ Auch die Verhältnisse seien perfekt gewesen. „Kühl, nur leichter Wind. Das einzige Problem war die Sonne, aber nicht wirklich schlimm“, beteuerte Gebrselassie, der über seine Leistung sagte: „Das ist eine bemerkenswerte Zeit, weil ich alleine laufen musste.“

Haile Gebrselassie durchläuft das Ziel des Halbmarathon

APA/Herbert Neubauer

Nach einer Stunde und 18 Sekunden war die „Haile in Eile“-Show vorbei.

Gebrselassie war um 9.00 Uhr bei strahlend schönem Wetter und acht Grad vor der Reichsbrücke gemeinsam mit zehn ausgewählten Athleten zwei Minuten hinter dem Elitefeld gestartet, als Einziger hielt Österreichs 1.500-Meter-Hoffnung Andreas Vojta auf den ersten zwei Kilometern mit. „Zuerst hat er wohl etwas aufgewärmt, dann wurde der schneller. Es war ein Wahnsinn, mit ihm zu laufen“, sagte Vojta später zu diesem speziellen Erlebnis.

Ohne Tempomacher

Ab dem Praterstern war der Äthiopier alleine unterwegs, er bestritt das Rennen ohne Tempomacher. Der Marathon-Weltrekordler war es flott angegangen, die ersten fünf Kilometer hatte er in 14:11 Minuten zurückgelegt. An den Füßen trug er übrigens Schuhe, auf denen die Zeiten seiner 27 Weltrekorde aufgedruckt waren.

Auch beim Einholen der Marathon-Eliteläufer ließ Gebrselassie nicht von seiner Pace ab, auf der Linken Wienzeile in Höhe Naschmarkt hatte er die große Spitzengruppe eingeholt, unter dem Jubel der vielen Zuschauer links überholt und sofort auch hinter sich gelassen.

Bei Kilometer 15 ging Gebrselassie in 42:50 durch, die errechnete Endzeit lag damit unter einer Stunde. Dass es schließlich nicht ganz gereicht hatte, nahm er nicht tragisch. „Es wäre etwas schneller gegangen, aber eine Stunde ist für einen Marathonläufer gut genug.“

Links: