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„Arbeitet akribisch, er ist ein Teamplayer“

Nach dem unerwartet abrupten Karriereende hat Ried-Legende Oliver Glasner die Seiten gewechselt. So hat ihn Salzburg als Sportkoordinator engagiert, wo er als Bindeglied zwischen Mannschaft, Geschäftsführung und Betreuerstab fungiert. Mit dem Wechsel auf die „andere Seite“ hat sich Glasner rasch abgefunden, mittlerweile hat er Spaß daran.

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Glasner hat die Saison als Abwehrspieler der SV Ried begonnen und wird sie als Sportkoordinator von Red Bull Salzburg beenden. Auf die andere Seite des Profigeschäfts konnte sich der 37-Jährige rasch einstellen, obwohl sich für ihn sehr viel geändert hat: „Es ist etwas ganz anderes, mit sehr viel Telefonieren, Organisieren im Hintergrund und vielen Gesprächen“, beschreibt er seinen neuen Job.

So soll des gebürtige Salzburger aktiv in der Kaderplanung bei Red Bull Salzburg eingebunden sein, bei Vertragsgesprächen mit Spielern und Managern dabei sein. Jedoch soll er auch für die interne Kommunikation Sorge tragen. Auch lernte er im Zuge dessen eine ganz andere Welt kennen: „Es ist alles viel größer, noch professioneller, man hat die Möglichkeit, in allen Bereichen unter Topvoraussetzungen zu arbeiten“, hebt Glasner die Unterschiede zur Situation in Ried hervor.

Oliver Glasner

GEPA/Felix Roittner

Glasner sieht als Sportkoordinator in Salzburg der Sonne entgegen

Gehirnblutung als Lebenszäsur

Dabei hatte der Abschied vom Fußballplatz für den 37-Jährigen einen ursprünglich völlig anderen Hintergrund: So hatte Glasner seine aktive Karriere nach 410 Spielen in der Bundesliga am 23. August 2011 aus gesundheitlichen Gründen beenden müssen. Im Vorfeld des Europa-League-Qualifikationsspiels gegen Bröndby Kopenhagen Anfang August war eine Gehirnblutung diagnostiziert worden.

Mittlerweile geht es dem dreifachen Vater wieder sehr gut. „Im Alltag habe ich überhaupt keine Einschränkungen mehr, nur wenn ich in der Früh aufstehe, ist mir kurz schwindlig, das legt sich aber nach zwei, drei Sekunden wieder“, sagte Glasner.

Karriere nach der Karriere

Nach dieser Zäsur bot ihm Salzburg eine neue Option für eine „Karriere nach der Karriere“ an. So war Glasner von Beginn an in alle inneren Vorgänge eingebunden. Im Trainingslager in Belek bekam er einen Überblick über jene Strukturen, die es für ihn aufrechtzuerhalten gilt. Salzburgs Trainer Ricardo Moniz hält viel vom neuen „Fädenzieher“ bei den „Bullen“: „Er arbeitet sehr akribisch, ich schätze ihn sehr, weil er ein Teamspieler war“, beschrieb Moniz seinen positiven Eindruck.

Offenes Rennen in der Meisterschaft

Das sportliche Abschneiden seines neuen Arbeitgebers wagt der gebürtige Salzburger kaum einzuschätzen: „Aber wir stellen natürlich den Anspruch, ganz vorne mitzumischen.“ Seine Mannschaft sieht es trotz des verpassten Herbstmeister-Titels jedenfalls auf Schiene: „Im Herbst wurde über Salzburg vor allem schlecht berichtet, in Wahrheit kann es noch die beste Saison der Clubgeschichte werden“, glaubt der Neo-Sportkoordinator. Vor allem die aufrechte internationale Präsenz sieht er als Riesenerfolg. „Was jetzt kommt, ist Zubrot.“ Das gilt auch für den in Ried zum „Kapitän auf Lebenszeit“ ernannten Glasner persönlich.

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