Südstadt und Tivoli unbespielbar
Die winterlichen Verhältnisse und tiefen Temperaturen der letzten Tage haben der Bundesliga zum Frühjahrsauftakt eine Rumpfrunde beschert. Nach Vorkommissionierungen am Donnerstagnachmittag mussten die Partien zwischen Trenkwalder Admira und Kapfenberg sowie Wacker Innsbruck gegen Red Bull Salzburg wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden.
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Der Platz am Tivoli ist trotz laufender Rasenheizung unbespielbar. „Es macht keinen Sinn, wenn es eine Gesundheitsgefährdung für die Spieler gibt“, erklärte Wacker-Coach Walter Kogler. Planmäßig stattfinden soll hingegen das Sonntag-Spiel (16.00 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) zwischen Wiener Neustadt und „Winterkönig“ Rapid. Der komplett schneefreie und oberflächlich nicht gefrorene Platz wurde von Ex-Schiedsrichter Fritz Stuchlik für bespielbar erklärt.

APA/Robert Parigger
Ex-Referee Konrad Plautz bei der Kommissionierung auf dem Tivoli
Davor gab es von Stuchlik kein grünes Licht für den stark gefrorenen Platz in der Südstadt. Für Dietmar Kühbauer war es die absolut richtige Entscheidung. „Bei uns ist momentan nur ein Skating-Schritt zu machen“, sagte der Admira-Trainer. Er hätte einen Einsatz seiner Kicker nicht verantworten wollen. Ersatztermine wurden bisher nicht festgelegt.
Salzburg vor Terminproblem
Die Absagen durch den Frost sorgten für einigen Frust. Salzburg muss nämlich ohne Pflichtpartie das Europa-League-Hinspiel am kommenden Donnerstag gegen Metalist Charkiw bestreiten. Coach Ricardo Moniz hatte betont, dass seine Truppe das Spiel unbedingt brauche. Immerhin einigten sich die „Bullen“ mit Wacker auf ein Testspiel am Samstag in Salzburg.
Für die Bundesliga wird es vor allem im Fall von Salzburg interessant einen Ersatztermin zu finden. Solange die "Bullen international vertreten sind, gibt es keinen freien Termin. Einen passenden Tag für die andere Partie zu finden, ist deutlich leichter. „Es gibt sehr viele Ersatztermine für Einzelspiele. An Champions-League-Spieltagen könnten etwa einzelne Spiele nachgeholt werden, es darf sich nur nicht mit der Zeit überlappen“, sagte Bundesliga-Vorstand Georg Pangl.
Späterer Ligastart ist nicht möglich
Laut Pangl wäre der etwa von Sturm-Coach Franco Foda angedachte spätere Ligastart nicht möglich gewesen. „Es gibt keinen freien Termin, wir haben keine Möglichkeit, eine komplette Runde nach hinten zu verlegen“, sagte Pangl. Die UEFA hat als Deadline für nationale Bewerbe den 20. Mai genannt, da geht das ÖFB-Cupfinale über die Bühne.
„Danach dürfen wir nicht mehr spielen und auch im Herbst gab es keinen freien Termin“, erklärte Pangl. Die vielen internationalen Spiele im Europacup sowie der Nationalteams sind dafür mitverantwortlich. Durchpeitschen wollte Pangl die Partien aber nicht. „Wenn es gegen die Sicherheit der Fans oder die Gesundheit der Spieler geht, wird es keine Spiele geben“, betonte der Burgenländer vor den Absagen.
Gludovatz für Reduzierung der Spiele
Aufgrund der Terminproblematik tritt Paul Gludovatz bei einer Beibehaltung der Zehnerligen auch für eine Reduzierung der Spiele in der Bundesliga ein. „Ich glaube nicht, dass wir mit 30 oder 32 Runden schlechter dastehen würden“, betonte der Ried-Trainer. Es gebe auch bereits ein fertiges Konzept mit Play-off-Modus in der Schublade. „Wenn man sich jetzt darauf einigen würde, könnte man es schon ab der Saison 2013/14 umsetzen“, sagte der ehemalige ÖFB-Nachwuchsteamchef.
Dazu wird es allerdings aller Voraussicht nach nicht kommen. „Das schürt die Zweiklassengesellschaft. Die unteren vier oder fünf Vereine, egal, wo man den Strich zieht, würden dann im Frühjahr nicht mehr gegen die Großen spielen. Da bekommst du die kleinen Teams nicht mit ins Boot“, gab Pangl seine Sicht der Dinge preis.
Der Ligavorstand ist für „gute Ideen immer offen“, allerdings auch der Meinung, dass die diesbezüglichen Diskussionen bald wieder zu Ende sein werden. „In zwei Wochen wird der Rasen wieder grün sein und es sieben Grad plus haben, und keiner wird mehr darüber reden“, war sich Pangl sicher.
Foda fordert einmal mehr Rasenheizungen
Rückendeckung bekam der Ligavorstand übrigens von Foda. „Man muss bei solchen Vorschlägen auch immer die wirtschaftliche Seite mitüberlegen. Wenn du drei Heimspiele weniger hast, hast du auch weniger Einnahmen“, gab der Sturm-Trainer zu Bedenken. Für den Deutschen wäre eine andere Sache viel wichtiger, nämlich vorhandene Rasenheizungen in allen Stadien. „Dann würde es viel weniger Probleme geben“, sagte Foda.
Die Stadien von Kapfenberg, Mattersburg, Wiener Neustadt, Ried und der Admira haben so eine Einrichtung allerdings nicht. Und aus finanziellen Gründen ist mit einer raschen Umsetzung auch nicht zu rechnen, zumal die Bundesliga-Statuten diese auch nicht vorschreiben.
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