Themenüberblick

Nur Remis beim Schlusslicht

Zlatko Junuzovic hat am Sonntag ein nicht ganz perfektes Debüt bei Werder Bremen gefeiert. Der 24-jährige ÖFB-Teamspieler legte zwar in der 29. Minute das Tor zum 1:0 gegen den FC Freiburg mustergültig auf, musste sich mit seinem Neo-Club nach 90 Minuten allerdings mit einem 2:2 beim Schlusslicht begnügen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Vor 22.000 Zuschauern schien einmal mehr Claudio Pizarro den Unterschied zu machen. Mit seinen Saisontoren 14 und 15 brachte der 33-jährige Peruaner die insgesamt schwachen Bremer in der 25. und 47. Minute jeweils in Führung. Cedrick Makiadi (32.) und Jonathan Schmid (70.), ein Franzose mit österreichischen Wurzeln, mit seinem ersten Bundesliga-Tor belohnten die Freiburger mit ihren Ausgleichstreffern für leidenschaftlichen Kampf.

Zlatko Junuzovic (Bremen) und Erik Jendrisek (Freiburg)

GEPA/Witters/ Matthias Hangst

Das Debüt von Junuzovic lässt die Bremen-Fans auf mehr hoffen

„Für das erste Spiel ganz okay“

„Für das erste Spiel war es ganz okay, ich hätte aber lieber die drei Punkte mitgenommen“, sagte Junuzovic, der von Chefcoach Thomas Schaaf gleich die Chance bekam, sich über 90 Minuten zu präsentieren. „Wir hätten das 2:1 drüberbringen müssen und wir hatten auch Chancen auf das 3:1, die hätten wir machen müssen“, sagte der 24-Jährige, der mit einer Steigerung in nächster Zeit rechnet. „Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen sicher noch besser reinkommen.“

„Ich glaube, dass er das gezeigt hat, was man von ihm erwarten kann“, lobte der Bremen-Trainer seinen Neuzugang. Der Mittelfeldspieler habe aber noch viel Luft nach oben. „Er wird noch besser werden, davon bin ich überzeugt“, ergänzte Schaaf, der es mit seinem Team in der Tabelle verabsäumte, wirklich näher an die besten vier Teams der Liga heranzurücken. Bremen liegt hinter Borussia Dortmund (43), Bayern München (41), Schalke 04 (41) und Mönchengladbach (40) mit 32 Zählern auf Rang fünf.

Juzunovic bedient Pizarro

Die Klasse der Bremer blitzte viel zu selten auf - etwa beim perfekten Zusammenspiel von Pizarro und Juzunovic beim Führungstor. SC-Torwart Oliver Baumann sah den Schuss des Peruaners zwar spät, unhaltbar war er aber nicht. Die Moral der Freiburger stärkte das prompte 1:1, das Makiadi nach einem Eckball per Kopf erzielte. „Das muss man anders verteidigen“, rügte Werder-Manager Klaus Allofs die eigene Abwehr zur Pause.

Mit etwas mehr Engagement und Zielstrebigkeit kamen die Bremer zur zweiten Spielhälfte aus der Kabine. Und sie konnten sich einmal mehr auf den Mann verlassen, der ihr größer Trumpf bei der angestrebten Rückkehr ins internationale Geschäft ist: Claudio Pizarro. Einen schnellen Spielzug über Markus Rosenberg und Mehmet Ekici schloss der Torjäger mit einem gefühlvollen Außenristschuss ins lange Eck ab.

Wieder musste Freiburg einen Rückstand wegstecken - und wieder gelang es gegen insgesamt schwache Bremer, bei denen Marko Arnautovic nur auf der Bank saß. Der 21-jährige Schmid überwand Wiese aus halbrechter Position mit einem Schuss, der vom Innenpfosten über die Torlinie prallte.

Harnik rettet Stuttgart Remis

Bereits am Samstag hatte Martin Harnik zwar nicht seine angestammte Rolle als Stammspieler beim VfB Stuttgart eingenommen, dafür hatte der ÖFB-Teamspieler wieder einmal als „Joker“ zugeschlagen. Harnik wurde im Auswärtsspiel gegen Bayer Leverkusen in der 76. Minute eingewechselt und erzielte kurz vor Schluss (89.) den wichtigen Ausgleich zum 2:2-Endstand.

Der in Ungnade gefallene Michael Ballack zählte erneut nicht zur Leverkusener Startelf, die Gastgeber gingen trotzdem in Führung. Stefan Kießling erzielte aus kurzer Distanz mit seinem neunten Tor in den letzten sechs Spielen das 1:0 (11.). Julian Schieber gelang für Stuttgart der schnelle Ausgleich (23.). Kurz nach der Pause brachte Simon Rolfes Leverkusen mit einem fragwürdigen Elfmeter wieder in Front (47.).

Harnik bremst Stuttgarts Negativserie

Stuttgart schöpfte nach der Gelb-Roten Karte für Leverkusens Michal Kadlec (63.) noch einmal Hoffnung. Coach Bruno Labbadia forcierte mit der Einwechslung von Harnik die Offensive und wurde belohnt. Der 24-Jährige erzielte aus kurzer Distanz sein siebentes Saisontor - das erste seit seinem Doppelpack gegen Augsburg am 20. November. Seit diesem Tag sind die Stuttgarter sieglos, immerhin bremste Harnik aber nach vier Niederlagen die Negativserie.

„Es tut gut in unserer Situation, dass wir wieder ein positives Resultat erzielt haben. Bei 30 Minuten Überzahl und unseren Spielanteilen ist er fast schon wieder zu wenig. Aber für den Kopf ist dieser Punkt wichtig. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch mit der Mannschaft in dieser Woche. Da haben wir gesehen, dass wir alle an einem Strang ziehen. Wir sind heute als Mannschaft aufgetreten“, erklärte Harnik.

Hannover siegt ohne Pogatetz

Hannover 96 klopft unterdessen wieder an die Europacup-Plätze. Das Team von Emanuel Pogatetz, der wegen seiner Sperre von drei Spielen fehlte, setzte sich bei Hertha BSC dank eines Treffers von Mohammed Abdellaoue (68.) knapp mit 1:0 durch. Daniel Royer stand bei den Niedersachsen nicht im Kader, Goalie Samuel Radlinger saß auf der Bank. Die Berliner, bei denen Verteidiger Sebastian Neumann mit Gelb-Rot vom Platz (75.) flog, sind unter dem neuen Trainer Michael Skibbe auch nach drei Spielen ohne Punktgewinn und in akuter Abstiegsgefahr.

Für den FC Augsburg erfüllten sich die Hoffnungen auf den vierten Bundesliga-Sieg der Clubgeschichte nicht. Für sein engagiertes Spiel bei 1899 Hoffenheim belohnte sich der Aufsteiger aber mit einem Punkt. Die Führung durch Sascha Mölders (31.) hatten Peniel Mlapa (38.) und Sejad Salihovic mit einem Strafstoß (51.) zwar gekontert, Sebastian Langkamp (72.) erzielte aber sein erstes Bundesliga-Tor zum 2:2-Endstand.

Deutsche Bundesliga

20. Runde

Freitag, 3. Februar:
Nürnberg Dortmund 0:2
Samstag, 4. Februar:
Schalke Mainz 1:1
Wolfsburg Mönchengladbach 0:0
Leverkusen Stuttgart 2:2
Hertha BSC Hannover 0:1
Hoffenheim Augsburg 2:2
Hamburger SV Bayern München 1:1
Sonntag, 5. Februar:
Freiburg Bremen 2:2
Kaiserslautern Köln 0:1

Abschlusstabelle 2011/12

1. Borussia Dortmund * 34 25 6 3 80:25 81
2. FC Bayern München * 34 23 4 7 77:22 73
3. FC Schalke 04 * 34 20 4 10 74:44 64
4. Borussia Mönchengladbach ** 34 17 9 8 49:24 60
5. Bayer 04 Leverkusen *** 34 15 9 10 52:44 54
6. VfB Stuttgart *** 34 15 8 11 63:46 53
7. Hannover 96 *** 34 12 12 10 41:45 48
8. VfL Wolfsburg 34 13 5 16 47:60 44
9. Werder Bremen 34 11 9 14 49:58 42
10. 1. FC Nürnberg 34 12 6 16 38:49 42
11. 1899 Hoffenheim 34 10 11 13 41:47 41
12. SC Freiburg 34 10 10 14 45:61 40
13. 1. FSV Mainz 05 34 9 12 13 47:51 39
14. FC Augsburg 34 8 14 12 36:49 38
15. Hamburger SV 34 8 12 14 35:57 36
16. Hertha BSC Berlin **** 34 7 10 17 38:64 31
17. 1. FC Köln **** 34 8 6 20 39:75 30
18. 1. FC Kaiserslautern **** 34 4 11 19 24:54 23
* Champions League
** CL-Qualifikation
*** Europa League
**** Absteiger

Links: