„Nicht schon an Real Madrid denken“
Keine Feier, kein Champagner - die Bayern vermieden nach dem 2:0 im Champions-League-Hinspiel bei Olympique Marseille vorschnelle Jubelarien und Kampfansagen an den programmierten Halbfinalgegner Real Madrid. „Wir dürfen nicht schon denken, wir spielen gegen Madrid. Wir haben noch ein Rückspiel gegen Olympique“, erklärte der französische Nationalspieler Franck Ribery.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Der ehemalige Marseille-Spieler war bei der Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte von seinen Landsleuten mit Pfiffen und wüsten Schmährufen bedacht worden. „Das ist mir egal“, sagte Ribery, der zwar rannte und rackerte, aber keine Glanzpunkte setzen konnte. Beim Bankett im Teamquartier nach dem Spiel hielten sich Kapitän Philipp Lahm & Co. nach erfolgreich verrichteter Arbeit im Viertelfinal-Hinspiel nur kurz auf.
„Es kann eine große Saison werden“
Schon am Samstag geht in der Bundesliga mit dem Derby beim 1. FC Nürnberg die Verfolgungsjagd auf Tabellenführer Borussia Dortmund weiter. „Wir haben schwere Wochen vor uns. Es kann eine große Saison werden“, sagte Arjen Robben zur Aussicht auf bis zu drei Titel. Der Niederländer hatte nach dem 1:0 von Torjäger Mario Gomez (44.) vor 31.683 Zuschauern im Stade Velodrome mit Treffer Nummer zwei in der 69. Minute für die Entscheidung gesorgt.

AP/Claude Paris
Allgemeine Zufriedenheit bei den Bayern - Trainer Heynckes gratulierte Ribery
„Komplett ausblenden“ müsse man die Vorfreude auf die zwei möglichen Kraftproben mit Real Madrid am 17. und 25. April, betonte Bastian Schweinsteiger, der nach seinen erneuten Beschwerden am rechten Fuß ein kurzes Comeback feierte. Dabei sah er seine dritte Gelbe Karte im Wettbewerb und ist im Rückspiel gegen Marseille am kommenden Dienstag in München gesperrt. Ein verschmerzbarer Ausfall.
Träumen verboten
„Wenn wir mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen, werden wir auch ins Halbfinale einziehen“, verkündete Nationaltorhüter Manuel Neuer, der mit zwei Glanztaten bei einem Kopfball von Rod Fanni (7.) und einer Großchance von Loic Remy wieder ein wichtiger Rückhalt war. „Der Grundstein ist gelegt“, bilanzierte Thomas Müller. „Wir müssen beim Rückspiel in München den Sack zumachen - im Stile einer Spitzenmannschaft“, forderte Sportdirektor Christian Nerlinger.
Noch vor der Rückreise aus Frankreich ermahnte auch Jupp Heynckes die Mannschaft, sich beim anstehenden Mammutprogramm nicht von Titelträumen ablenken zu lassen. „Das sind wahnsinnige Aufgaben. Man kann jetzt noch nicht ans Halbfinale und ans Pokalfinale denken, aber alles ist im Hinterkopf gespeichert“, sagte der Trainer des deutschen Rekordmeisters. Kurz wurde die Partie analysiert, dann sollte die Konzentration auf Nürnberg gerichtet werden.
Neun schwere Spiele bis Ende April
„Das wird schwierig genug“, warnte Heynckes, „man geht von einem Wettbewerb zum anderen: Champions League, jetzt Bundesliga in Nürnberg, vorher Pokal - das macht die Sache schon schwierig. Wir haben kaum Zeit zu regenerieren.“ Nach dem programmierten Einzug ins Champions-League-Halbfinale gehen die Englischen Wochen weiter. Bis Ende April stehen für die Bayern insgesamt neun Spiele in der Liga (6) sowie der Königsklasse (3) auf dem Programm, darunter der Bundesliga-Gipfel bei Borussia Dortmund sowie die Duelle mit Real.
Links: