Themenüberblick

„Es wird unglaublich hart“

Die 96. Flandern-Rundfahrt am Sonntag präsentiert sich zwar mit veränderter Streckenführung, aber die Favoriten sind mit Lokalmatador Tom Boonen und dem Schweizer Fabian Cancellara dieselben wie im Vorjahr. Mit großen Hoffnungen startet auch Bernhard Eisel als Kapitän des britischen Sky-Teams in sein Lieblingsrennen: „Das wird richtig scharf.“

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Boonen stellte seine Hochform zuletzt mit Siegen beim E3-Preis Harelbeke und Gent - Wevelgem unter Beweis und geht auf seinen dritten Erfolg beim Radsport-Klassiker in den belgischen Ardennen nach 2005 und 2006 los. Cancellara war bei Mailand - San Remo und den beiden belgischen Halbklassikern einer der bestimmenden Fahrer und wird nach trotzdem verpasstem Sieg noch motivierter sein, den Klassiker zum zweiten Mal nach 2010 zu gewinnen.

Die Favoritenrolle schiebt Cancellara (RadioShack-Nissan-Team) aber Boonen zu. „Ich denke, dass Tom der große Favorit ist. Er und sein Team (Omega-Pharma) haben den Druck auf ihren Schulter“, meinte der Schweizer. Im Vorjahr hatte sich überraschend der Belgier Nick Nuyens durchgesetzt. Nuyens gewann vor Sylvain Chavanel (FRA) und dem vierfachen Zeitfahrweltmeister Cancellara.

Bernhard Eisel auf der UCI World Tour 2012 in Harelbeke

GEPA/Photo News

Eisel bewies in Harelbeke als Dritter starke Form

„Meine Form stimmt“

Eisel hatte mit seinen Sky-Teamkollegen bereits am Freitag auf der Strecke trainiert. „Meine Form stimmt, auch das Knie macht derzeit keine großen Probleme“, versicherte der 31-jährige Steirer. Eisel soll sich als Teamkapitän vor allem um Edvald Boasson Hagen kümmern, der zuletzt mit Platz fünf bei Gent - Wevelgem aufgezeigt hatte. Im Vorjahr hatte der Norweger zwei Tour-de-France-Etappen für sich entschieden.

„Die großen Favoriten sind natürlich Boonen und Cancellara, die gilt es für uns zu schlagen“, sagte auch Eisel. Die Flandern-Rundfahrt, der Eintagesklassiker schlechthin, ist für den Österreicher auch bei seiner zehnten Teilnahme noch immer etwas Besonderes. „Die Atmosphäre neben der Strecke lässt sich wohl nur mit der Formel 1 oder vielleicht dem Nightrace in Schladming vergleichen“, meinte Eisel. „Das wird richtig scharf.“

Neue Streckenführung

Der in Brügge startende Klassiker endet diesmal nach 256,9 Kilometern in Oudenaarde und nicht wie in den vergangenen fast 30 Jahren in Meerbeke. Dadurch fällt die gefürchtete, oftmals entscheidende Mauer von Geraardsbergen weg. Leichter haben es die 200 Profis aber nicht, denn stattdessen sind mit dem Kwaremont und dem Paterberg in der Schlussphase zwei andere giftige Anstiege gleich dreimal zu bewältigen.

Eisel: „Wir haben diese Schlüsselstelle ganz genau besichtigt, uns jede Verkehrsinsel, jedes Loch notiert. Am Kwaremont und am Paterberg ist es ganz besonders eng, das Kopfsteinpflaster extrem löchrig, es wird unglaublich hart.“ Zusätzliche Würze verleihen der Flandern-Rundfahrt zehn weitere kurze Anstiege und acht Pflastersteinpassagen.

Links: