Blauer Fleck als Andenken für Podolski
Der Münzwurf gegen Lukas Podolski beim 0:4 des 1. FC Köln in Mainz könnte für den FSV 05 ein teures Nachspiel haben. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußballbundes (DFB) hat die Initiative ergriffen und Mainz zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert. Erst danach entscheiden die DFB-Ankläger über das weitere Verfahren. Die Kölner wollen auf einen Protest verzichten.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
„Ich hoffe, wir kommen mit einer glimpflichen Strafe davon“, sagte Mainz-Manager Christian Heidel. In vergleichbaren Fällen bewegte sich das Strafmaß zwischen einer fünfstelligen Geldstrafe und einer Partie unter Ausschluss der Zuschauer. Da die Mainzer keine Wiederholungstäter sind und in dieser Spielzeit nur wegen des Abbrennens von Pyrotechnik durch die Fans vom DFB zur Kasse gebeten wurden, geht man bei den 05ern von einer Geldstrafe aus.

Reuters/Kai Pfaffenbach
Der Münzwurf gegen Podolski könnte Mainz teuer zu stehen kommen
Von Münze im Gesicht getroffen
Nationalspieler Podolski ging am Dienstag in der 28. Minute zu Boden, nachdem er bei der Ausführung eines Eckballs von einer Münze unterhalb des rechten Auges getroffen wurde. Der 26-Jährige musste kurz behandelt werden, konnte aber ohne Beeinträchtigung die restliche Spielzeit bestreiten. Ein blauer Fleck bleibt als Andenken zurück.
Hätte er sich auswechseln lassen, wäre das ein möglicher Protestgrund gewesen. „Wer mich kennt, weiß, dass ich keine Sekunde darüber nachgedacht habe, die Situation auszunutzen und mich auswechseln zu lassen“, sagte Podolski. Die abstiegsbedrohten Kölner wollen nach eigener Aussage den Vorfall ebenfalls nicht so hoch hängen und auf einen Einspruch verzichten. „Ich denke, ich sollte gegen diese Person juristisch vorgehen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn er mein Auge tatsächlich getroffen hätte“, sagte Podolski allerdings.
„Riesenkompliment“ für Fairness
„Kein Problem“, soll Podolski in der Halbzeitpause zu Heidel gesagt haben. Nach der desaströsen Partie seines Clubs verschwand Podolski wortlos in den FC-Bus. Die 05er rechneten dem DFB-Nationalspieler das faire Verhalten nach dem tätlichen Angriff hoch an. „Riesenkompliment an Lukas, dass er nicht liegen geblieben ist“, sagte Heidel, dessen Entschuldigung der Kölner in der Pause annahm.
Die Suche nach dem Täter läuft unterdessen auf Hochtouren. Der zunächst vermeldete schnelle Fahndungserfolg erwies sich als falsch. Ein zeitnah zum Spiel ermittelter Verdächtiger aus dem Mainzer Fanblock ist nach Clubangaben entlastet. „Zurzeit gibt es keinen Verdächtigen“, bestätigte Vereinssprecher Tobias Sparwasser. Mit der Polizei werden Aufnahmen der Überwachungskameras ausgewertet. Zudem suchen die Mainzer nach Zeugen der Attacke. „Wer etwas gesehen hat, soll sich mit Mainz 05 oder der Polizei in Verbindung setzen“, erklärte Sparwasser.
Links: