Verletzungsgeplagte Karriere
Hans Grugger wird vom Profisportler zum Privatmann. Der ÖSV-Läufer erklärte am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck seinen Rücktritt vom aktiven Skisport. Grund sind Nachwirkungen seines schweren Sturzes beim Training auf der „Streif“ in Kitzbühel im Jänner 2011. Das rechte Bein des vierfachen Weltcup-Siegers spielt nicht mehr mit.
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Grugger war am 20. Jänner 2011 beim Sprung in die Mausefalle schwer zu Sturz gekommen und hatte dabei u. a. ein Schädelhirntrauma erlitten. Eine Notoperation rettete dem Salzburger damals das Leben. 57 Tage nach dem folgenschweren Unfall konnte Grugger das Spital bereits wieder verlassen und arbeitete seither fieberhaft an seinem Comeback im alpinen Rennzirkus.
APA/Robert Parigger
Rückblick: Grugger wird nach dem Sturz mit dem Helikopter abtransportiert
Seit 2003 im Weltcup
Obwohl seine Genesung rasante Fortschritte zeigte, machte das rechte Bein immer wieder Probleme. „Das ist für mich beim Skifahren ein sehr großes Problem“, hatte Grugger über seine Homepage bereits Ende Februar verlautbaren lassen. Eine Nachuntersuchung am Dienstag in Innsbruck ließ nun den Traum vom Comeback platzen.
Aufgrund seiner Erfolge im Europacup verschaffte sich der gelernte Koch und Kellner einen Fixplatz im Weltcup-Team 2003/2004, am 29. Dezember 2004 feierte er in der Abfahrt von Bormio seinen ersten Weltcup-Sieg. Es folgten Platz eins in der Abfahrt von Chamonix (Jänner 2005) sowie die Super-G-Siege in Gröden (Dezember 2005) und Kvitfjell (März 2007). Er war weitere fünfmal auf dem Podest.
Viele Verletzungen
Gruggers Karriere war auch geprägt von Verletzungen. Eine schwere Verletzung folgte der nächsten. Schon als er in den Weltcup kam, hatte er einen Kreuzbandriss (1998) und eine Halsschnittverletzung (2000) hinter sich. Im Dezember 2005 zog er sich in Bormio eine Luxation der Hüfte zu und musste Olympia 2006 abhaken. 2007 stand das linke Knie unter einem schlechten Stern.
Im April erlitt er einen Kreuzbandriss, im Oktober eine Kapselverletzung und im Dezember erneut einen Riss des Kreuzbandes, einen Meniskusriss und eine Knorpelverletzung. Im Jänner 2009 lautete die niederschmetternde Diagnose für den großen Kämpfer: Kreuzbandriss, Knorpel- und Meniskusschaden im rechten Knie. Verhältnismäßig glimpflich ging der Zusammenstoß mit einer Torstange im Jänner 2010 in Wengen aus: Nasenbeinbruch. Im Jänner 2011 in Kitzbühel traf es ihn mit voller Härte. Und nun hält der Körper mit dem Willen nicht mehr mit.
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