V8 Supercars „machen eine Menge Spaß“
Nach seinem unfreiwilligen Abgang bei Red Bull Racing in der Saison 2006 war eine Rückkehr in die Formel 1 immer das große Ziel von Christian Klien. Ende 2010 kam der 29-Jährige beim unterlegenen HRT-Team für drei Rennen zu einem Kurzcomeback, wo er keine schlechte Figur machte. Das Kapitel „Königsklasse“ ist für Klien aufgrund der vielen „Mitgiftfahrer“ aber nun wohl endgültig geschlossen.
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Nach dem unglücklich verlaufenen Sportwagen-Engagement bei Aston Martin im Jahr 2011 ist es um Klien ruhiger geworden. Nun scheint der 49-fache Grand-Prix-Starter aber eine neue Herausforderung in Australien gefunden zu haben. Nach einem Einladungsrennen mit V8 Supercars im Oktober in Surfers Paradise absolvierte Klien nun einen Test bei Walkinshaw Racing auf dem Winton Motor Raceway, der ungefähr zweieinhalb Stunden nördlich von Melbourne liegt.
Eine Karrierezukunft „down under“ scheint nun durchaus möglich. Klien hinterließ sowohl im Oktober als auch jetzt im April einen guten Eindruck. Er selbst zeigte sich von der Professionalität, mit der in dieser Serie gearbeitet wird, beeindruckt. „Es sind alle Ressourcen vorhanden. Von den Renningenieuren über die Datenerfassung und -auswertung hat mich sehr viel an die Formel 1 erinnert“, lobte der Österreicher.

Walkinshaw Racing
Klien hätte nichts dagegen, häufiger in einem Supercar-Cockpit Platz zu nehmen
„650-PS-Ungeheuer“ erfordern neuen Fahrstil
Seine in der Formel 1 und bei den Sportwagen-Prototypen erworbene Erfahrung konnte Klien allerdings kaum anwenden, dafür sind die V8 Supercars von Kraft und Gewicht her viel zu unterschiedlich zu den bisher von Klien gefahrenen Boliden. „Ich konnte über 100 Runden fahren und sehr viel über diese 650-PS-Ungeheuer lernen. Die sind sehr speziell zu fahren. Man braucht einen komplett anderen Fahrstil als in einem Formel-1-Auto. Ich glaube aber, dass ich mich gut darauf einstellen konnte“, erklärte Klien.
Vorläufig noch als Zaungast zeigte sich Klien von der Serie begeistert. „Ich war echt beeindruckt, als ich im Oktober beim Gold Coast 600 in Surfers Paradise zum ersten Mal fahren durfte. Auch die Rennmentalität der Australier ist einzigartig“, sagte Klien, der bei seiner Premiere vor einem halben Jahr mit seinen Teamkollegen nach zwischenzeitlich Rang fünf am Ende mit Pech Platz 15 belegt hatte. Im zweiten Rennen wurde er kurz nach dem Start von Ex-F1-Pilot Jan Magnussen abgeschossen.

groeblsport
Das Kraftpaket um die Kurven zu bekommen, erfordert von Klien einen neuen Stil
Klien prophezeit „weltweite Aufmerksamkeit“
Die 1997 gegründete Rennserie mit dem Saisonhöhepunkt beim 1.000-km-Rennen in Bathurst erfreut sich in Australien großer Beliebtheit. „Die V8-Supercar-Serie ist in Europa noch nicht so bekannt, aber hier kennt anscheinend jedes Kind jeden Fahrer, und die Fans haben alle ihre Lieblingsmarke. Es fehlt an nichts. Es gibt unglaubliche Zusehermassen, tollen Rennsport und ausgezeichnete TV-Übertragungen. Ich bin überzeugt, dass diese Serie schon bald weltweit viel Aufmerksamkeit erhalten wird“, ist Klien überzeugt.
Ob Österreichs vorläufig letzter F1-Pilot in Zukunft „down under“ am Volant drehen wird, steht noch nicht fest. Klien hofft auf jeden Fall auf einen neuerlichen Anruf von Walkinshaw-Geschäftsführer Steve Hallam, der während seiner Zeit bei McLaren mit Größen wie Ayrton Senna, Nigel Mansell und Mika Hakkinen zusammengearbeitet hat, und eine baldige Fortsetzung der Zusammenarbeit, denn „diese V8 Supercars machen eine Menge Spaß“.
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