Themenüberblick
Vorfreude auf die Sommerspiele
Österreichs Judoteam wird bei den Olympischen Spielen vom 27. Juli bis 12. August mit einem erfahrenen Team vertreten sein. Nach Sabrina Filzmoser (bis 57 kg) und Ludwig Paischer (bis 60 kg) löste nun auch Hilde Drexler (bis 63 kg) das London-Ticket und komplettiert ein rot-weiß-rotes Judoka-Trio.
Die 28-jährige verpasste bei der EM in Tscheljabinsk zwar einen Stockerlplatz, schaffte allerdings über die Kontinentalliste als bestplatzierte Europäerin den Sprung nach London. In den Frauen-Klassen sind die ersten 14 der bereinigten Weltrangliste (ein Platz pro Nation) fix bei den Olympischen Spielen mit dabei.
„Der österreichische Judoverband wird alles daransetzen, dass unsere Judoka gut vorbereitet in London antreten können“, sagte ÖJV-Präsident Hans Paul Kutschera, der bei der EM auch von den Leistungen der jungen Garde angetan war. „Die jungen Judoka Bernadette Graf, Kathrin Unterwurzacher, Tina Zeltner sowie Maximilian Schirnhofer und Daniel Allerstorfer haben sich sehr gut eingefunden und wurden von den arrivierten Sportlern rund um Sabrina Filzmoser, Ludwig Paischer sowie Hilde Drexler und Peter Scharinger bestens unterstützt.“

Reuters/Osman Orsal
Über die Kontinentalliste erfüllte sich Drexlers Olympiatraum
Verletzung stoppte Olympia-Ambitionen
Drexlers Olympia-Ambitionen bekamen Ende 2011 mit dem Seitenbandeinriss im rechten Knie einen Dämpfer. „Es hat ziemlich lange gedauert, vielleicht habe ich aber auch einfach zu früh wieder angefangen. Ich tape das Knie, aber es ist stabil“, sagte die Wienerin. Trotz der Schwierigkeit der Aufgabe und des Wunsches, nach London zu kommen, spürte sie keinen Druck. „Der war Ende 2011 viel stärker, denn da habe ich wegen der Verletzung nur zusehen können, wie ich aus den Top 14 falle.“
In den vergangenen Wochen hat sie ein gutes Training absolviert, Motivation und Freude getankt. „Dadurch, dass ich verletzt war, bin ich jetzt viel trainingsbegeisterter. Mir macht es gerade so viel Spaß. Ich hoffe, ich kann das mitnehmen. Sicher ist ein Trainingsdefizit vorhanden. Und es muss auch der Kopf mitspielen, dass man sich alles traut. Ich spüre schon noch ein bisschen was, und es wäre gelogen zu sagen, ich kann es ganz wegleugnen“, meinte die starke Bodenkämpferin.
Erfolgsbilanz bei Olympia
Bei den Olympischen Spielen zählen Österreichs Judokas seit jeher zu den erfolgreichsten Athleten. Gemessen an der Anzahl der Goldmedaillen liegt Judo hinter Gewichtheben (4/5/2), Kanusport (3/5/6), Segelsport (3/4/0) und Schwimmen (2/5/8) mit je zweimal Gold und Silber sowie einer Bronzemedaille auf dem fünften Rang.
1984 und 1988 krönte sich Peter Seisenbacher in der Kategorie bis 86 kg zum ersten Doppel-Olympiasieger, Josef Reiter holte sich 1984 in der Kategorie bis 65 kg die Bronzemedaille. Bei den letzten beiden Spielen konnte die Judofamilie wiederum jubeln. Zweimal Silber durch Claudia Heill (bis 63kg) in Athen 2004 sowie Ludwig Paischer (bis 60kg) 2008 in Peking lautet die jüngste Ausbeute.
Links:
- London 2012(London 2012)
- ÖJV