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Stadt soll Bestandteil des Finales sein

Seit langem gilt Österreichs Fußball-Cup als Stiefkind - bei Fans und Vereinen gleichermaßen. In den vergangenen Jahren bemühte sich Österreichs Verband (ÖFB) verstärkt, diesem Status entgegenzuwirken. Erhöhte Prämien, gravierende Strukturreformen und Corporate Branding sollen dem Bewerb zu jenem Glanz verhelfen, der ihm laut ÖFB zusteht und den er in anderen Ländern längst hat.

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Nach wie vor trübt freilich ein Schönheitsfehler das Konzept: Noch immer ist kein Finalort gefunden, an dem das Endspiel auf mehrere Jahre hinaus ausgerichtet wird. Dass heuer die anvisierte Finalstadt Salzburg der Welthundeausstellung in Stadionnähe aufgrund von Parkplatzproblemen zum Opfer fiel, soll die letzte unglückliche Fügung in dieser Causa gewesen sein.

ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig

GEPA/Ch. Kelemen

„Gigi“ Ludwig glaubt an den Bewerb

Vier Kandidaten mit guten Chancen

Ab 2013 will man das Endspiel in einem auf drei bis fünf Jahre bestimmten Stadion austragen, als Favoriten gelten Wien (Happel-Stadion), Klagenfurt, Salzburg und Linz. In Klagenfurt hofft man auf eine rasche Permanentmachung, die Bauarbeiten am Wörtherseestadion sollen im Juli beginnen und im Herbst 2013 fertig sein. „Wenn im kommenden Juli dann noch ein Kran steht, könnten wir nicht spielen. Wenn ein Stiegengeländer fehlt, schon“, sagte ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig.

„Ich hoffe, dass wir im September eine Entscheidung treffen können“, erklärte Ludwig. „Erstes Kriterium ist die Infrastruktur, zweitens muss das auch politisch gewollt sein“, betonte er. „Die Stadt soll schließlich Bestandteil des Finales sein. Man soll in der Stadt in einem angemessenen Zeitraum vor dem Finale schon mit Dekoration merken, dass gespielt wird. Denkbar wären auch kleine Fanparks für den anreisenden Anhang. Unser Vorbild ist Berlin.“

Amateurteams der Erstligisten müssen zuschauen

„Im kommenden Jahr wollen wir eine Zuschauersteigerung um 20 Prozent, in weiterer Folge peilen wir Stadien an, die so gut wie voll sind“, erklärte Ludwig. Ausgebaut werden müsse auch die „umfassende“ TV-Berichterstattung. „Ziel ist es, schon in der ersten Runde mindestens eine Partie live zu übertragen. Aber das ist halt sehr von den jeweiligen Paarungen und der Infrastruktur an den Schauplätzen abhängig.“

Die aktuellen TV-Verträge laufen noch bis Ende der Saison 2012/13, um die Vermarktung kümmert sich wie in der Bundesliga die Agentur Profile Partners. In der laufenden Saison sind bisher acht Spiele übertragen worden, ab der zweiten Runde je zwei Partien. Dazu kommt noch das Finale. Endlich sei es auch gelungen, die Bundesligisten zu überzeugen, dass eine Teilnahme ihrer Amateurteams „sowohl sportlich als auch wirtschaftlich keinen Sinn macht“.

Duelle wie im Viertelfinale zwischen Salzburg und den eigenen Juniors gehören damit der Vergangenheit an. 2012/13 fungiert der Cup zudem als Saisoneröffnung, startet am 14./15. Juli und damit vor der Bundesliga. Vor einigen Jahren noch stand der Generalsekretär mit anderen Funktionären im „stillen Kammerl“, um die Auslosung für die erste Cup-Runde vorzunehmen. Inzwischen lädt der Verband zu diesem Anlass in den Wiener Kursalon.

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