Fast alle wurden nass
Red Bull Racing hat auch den dritten Monaco-Triumph in Folge mit einer riesigen „Poolparty“ gefeiert. Der Sieg für Mark Webber und Platz vier für Weltmeister Sebastian Vettel waren Grund genug, um am Oberdeck der Energy Station so ziemlich das gesamte Personal trotz Nieselregens „baden“ zu schicken. Nur Vettel überstand das Ganze trocken.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Allerdings auch nur, weil der Titelverteidiger dem Geschehen ferngeblieben war. Der Doppelweltmeister hatte zwar seine WM-Führung an Ferrari-Star Fernando Alonso verloren, war mit Platz vier aber nicht unzufrieden. „Wenn man von Platz neun wegfährt, ist das schon okay“, sagte der in Monaco von Freundin Hanna und Vater Norbert angefeuerte 24-Jährige.

APA/EPA/Srdjan Suki
Red-Bull-Poolparty nach einem nahezu perfekten Rennverlauf für Mark Webber
„Taktisch sensationell“
Dass er angeblich bereits einen Vorvertrag bei Ferrari unterzeichnet haben soll, ließ Vettel lächeln. „Ich habe gar nichts unterschrieben. Ich weiß nicht, wie die darauf kommen“, kommentierte er Berichte aus England. „Vielleicht hatten die noch ein bisschen Platz in der Zeitung und mussten einfach irgendwas schreiben.“
Während der 35-jährige Webber („Fantastisch. Ein guter Tag für mich, aber es war ein hartes Stück Arbeit“) seinen achten GP-Sieg bejubelte, analysierte Motorsport-Konsulent Helmut Marko die Siegesfahrt so: „Mark ist am Ende taktisch sensationell gefahren, er hat alles richtig gemacht.“ Ähnliches galt auch für den mit anderer Reifenstrategie fahrenden Vettel. Marko: „Wäre der Regen früher gekommen oder hätte Sebastian beim Überrunden nicht Pech gehabt, hätte er auch gewinnen können.“

GEPA/XPB
Vettel nach Monaco-GP erschöpft
Weltmeister knapp an Sieg vorbei
Vettel war nach verpatzter Qualifikation als einziger Topfahrer auf den härteren und langlebigeren „Softs“ losgefahren. Durch den Crash von Romain Grosjean (Vettel: „Sein Lotus kam torpedoartig auf mich zu, zum Glück gab es rechts Platz zum Ausweichen“) lag er nach Runde eins schon auf Platz sechs und übernahm dann durch die früheren Boxenstopps der Konkurrenz sogar die Führung.
Bis zu 16 Sekunden Vorsprung fuhr er in dieser Phase heraus. Es reichte knapp nicht, um auch nach dem eigenen Stopp vorne zu bleiben. „Ich war in dieser Phase bis zu acht Zehntel schneller als die anderen. Irgendwann ist aber der Punkt erreicht, an dem die Reifen zu alt werden. Drei, vier Sekunden mehr und ich wäre vielleicht sogar vor Mark auf die Strecke gekommen“, gab auch Vettel zu, dass sogar der Sieg möglich gewesen wäre.
Alonso löst Vettel ab
Das sei aber nur Teil eins seines Rennens gewesen. Im zweiten steckte er im Verkehr hinter Alonso fest. „Wir waren zwar alle eng beisammen, aber keiner hat sich richtig getraut. Alle haben abgewartet, aber nichts ist passiert“, erklärte Vettel, warum sich an den ersten sechs im Finish nichts mehr änderte. „Es hat auch keiner einen Fehler gemacht.“ Einem eventuellen Protest gegen den angeblich illegalen Unterboden stand man bei Red Bull gelassen gegenüber.
„Das liegt nicht in meiner Hand, ich habe meinen Teil getan“, sagte Vettel dazu. Auch die knapp an Alonso verlorene WM-Führung sei kein Drama. „Außerdem schau ich zu diesem Zeitpunkt generell nicht auf die Punkte“, erklärte der nach sechs von 20 Läufen zusammen mit Webber drei Zähler hinter dem Spanier liegende Doppelchampion. Marko meinte nach dem 29. GP-Sieg des Teams innerhalb von drei Jahren: „Wir haben die WM-Führung verloren, dafür sind wir in der Konstrukteurswertung weit vorne.“
Links: