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„Alle sind nett, bis auf einige Kroaten“

UEFA-Präsident Michel Platini hat das Verhalten einiger kroatischer Fans bei der EM scharf verurteilt. „Darüber bin ich alles andere als glücklich“, sagte der Chef des Europäischen Fußballverbandes am Montag in Warschau.

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Bisher sei die Atmosphäre bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine „zu 99 Prozent fantastisch“, sagte der Franzose. „Die Leute sind nett, bis auf einige kroatische Fans“, bemerkte Platini ungewohnt deutlich. Im vergangenen Jahr erst hatte er Kroatien nach Fankrawallen mit dem Ausschluss aus internationalen Wettbewerben gedroht.

Bengalisches Feuer am Spielfeld

Reuters/Dominic Ebenbichler

Gegen Italien warfen kroatische Anhänger Feuerwerkskörper auf das Feld

Kroatisches Hooligan-Problem

Bei einem Besuch in Kroatien hatte Platini Staatspräsident Ivo Josipovic aufgefordert, das Hooligan-Problem anzugehen, um solch eine drastische Strafe zu vermeiden. Doch bei der EM hat die UEFA schon zum zweiten Mal ein Disziplinarverfahren gegen den kroatischen Verband eingeleitet. Beim 1:1 im Gruppenspiel gegen Italien am vergangenen Donnerstag in Poznan (Posen) hatten kroatische Fans rassistische Gesänge angestimmt, rassistische Symbole gezeigt sowie Feuerwerkskörper gezündet.

Der Disziplinar- und Kontrollausschuss des europäischen Dachverbandes entscheidet am Dienstag über die Strafe. Vor der entscheidenden Vorrundenpartie gegen Spanien am Montagabend in Gdansk (Danzig) hatte sich Nationaltrainer Slaven Bilic erbost über das Verhalten gezeigt. Auch der kroatische Verband verurteilte die Zwischenfälle und appellierte an die UEFA, das Team nicht für die Taten von „Hooligans“ zu bestrafen, „die von allen Sportveranstaltungen ausgesperrt werden sollten“.

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