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„Bullen“ zum Auftakt inferior

Red Bull Salzburg ist mit einer Blamage in die Qualifikation für die Champions League gestartet. Österreichs Meister musste sich am Dienstag im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde beim Luxemburger Meister F91 Düdelingen mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Der Franzose Joachim (Jäger) sorgte mit seinem Treffer in der 75. Minute für die Sensation.

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Salzburg muss sich kräftig steigern, um im Rückspiel am kommenden Dienstag (18.00 Uhr) in Salzburg doch noch den Aufstieg zu schaffen. In der Red-Bull-Ära nahm man bisher viermal erfolglos Anlauf auf die Gruppenphase der Champions League - die erstmalige Teilnahme an der Königsklasse ist daher das große Ziel dieses Sommers. In dieser Verfassung wird der Traum von der Champions League allerdings wohl ein Traum bleiben.

Ibrahim Sekagya (Salzburg) und Aurelien Joachim (Düdelingen) im Kopfballduell

APA/EXPA/Eibner/Majerus

Sekagya und Kollegen hatten mit Joachim und Co. ihre liebe Not

Verletzungsschock nach fünf Minuten

Denn der Auftakt wurde zu einem peinlichen Auftritt. Sportdirektor Ralf Rangnick, der am Matchtag mit dem Auto angereist war, und Trainer Roger Schmidt sahen einen schwachen Auftritt ihrer Mannschaft, die sich kaum nennenswerte Chancen herausspielte und sich in Lethargie ergab. Spielerisch klappte wenig im Spiel der „Roten Bullen“ gegen den sehr aggressiv spielenden Außenseiter, der auch technisch einiges zu bieten hatte.

Zudem begann für die Salzburger das Spiel mit einer Schrecksekunde, als Dusan Svento nach einem Zweikampf mit Steinmetz liegen blieb und mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgetauscht werden musste. Salzburg übernahm dennoch das Kommando, war aber meist nur durch Freistöße gefährlich. Der Luxemburger Serienmeister verlegte sich auf Konter, wurde in der 20. Minute erstmals gefährlich und reklamierte in der 29. Minute nach einer ungestümen Attacke von Torhüter Alexander Walke und Verteidiger Ibrahim Sekagya vergeblich Elfmeter.

Weitschuss bringt Sensation

Hektik schlich sich danach ins Spiel der Salzburger ein, Düdelingen hatte plötzlich mehr vom Spiel. Der beste Spielzug von Österreichs Meister endete unmittelbar vor dem Pausenpfiff mit einem abgeblockten Schuss. Wer sich nach der Pause mehr Power im Spiel der „Bullen“ erwartet hatte, wurde allerdings enttäuscht. Die Salzburger zeigten ganz wenige gute Aktionen, ein Spieler, der seine Kollegen gepusht hätte, war nicht auszumachen.

Jubel von Sofian Benzouien und Aurelien Joachim (Düdelingen)

GEPA/Felix Roittner

15 Minuten vor Schluss avancierte Joachim zum Matchwinner

So musste sich die Schmidt-Elf sogar noch geschlagen geben, und das gar nicht unverdient. Der gerade erst eingewechselte Rasmus Lindgren verlor in seiner ersten Aktion unnötig den Ball, Joachim zog ab und traf mit einem Weitschuss zum Sieg für die Luxemburger. Im Rückspiel benötigen die Salzburger nun eine große Leistungssteigerung, sonst droht schon drei Tage nach dem Bundesliga-Start und noch im Juli das frühe Europacup-Aus.

Stimmen zum Spiel

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): „Das war alles andere als ein guter Tag. Gratulation an Düdelingen, das war ein verdienter Sieg. Dieses Gesicht der Mannschaft kannte ich bisher noch nicht, das ist auch nicht zu akzeptieren. Es gibt nichts zu beschönigen. Wir haben schlecht ins Spiel gefunden, und es wurde immer noch schlechter. Wir haben nicht die richtigen Entscheidungen getroffen, einfache Fehler gemacht, das Aufbäumen hat gefehlt. Das Rückspiel ist kein Selbstläufer.“

Ralf Rangnick (Red-Bull-Sportdirektor): „Das war kein gutes Spiel. Wir konnten nichts von dem umsetzen, was besprochen war.“

Salzburgs-Trainer Roger Schmidt (l) und Sportdirektor Ralf Rangnick

APA/EXPA/Eibner/Majerus

Trainer Roger Schmidt muss seinem Sportdirektor Ralf Rangnick einiges erklären

Champions-League-Qualifikation

Zweite Runde, Hinspiel am Dienstag:

Düdelingen - Salzburg 1:0 (0:0)

Stade Jos Nosbaum, 1.600 Zuschauer, SR Salmanow (AZE)

Tor: Joachim (75.)

Düdelingen: Joubert - Prempeh, Caillet, Tournut, Melisse - Payal, Legros - Da Mota, Steinmetz (88./Haddadji), Benzouien (92./Zeghdane) - Joachim (87./Kitenge)

Salzburg: Walke - Schwegler, Sekagya, Hinteregger, Ulmer - Leitgeb, Mendes - Zarate (53./Soriano), Cristiano (74./Lindgren), Svento (6./Klein) - Maierhofer

Gelbe Karten: Melisse, Payal bzw. Mendez, Walke

Gelb-Rote Karte: Soriano (90.)

Die Besten: Payal, Steinmetz, Joachim bzw. keine

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