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Erster Sieg für US-Qualifikant

Jürgen Melzer ist am Mittwoch völlig überraschend in der ersten Runde der mit 25,526 Mio. Dollar dotierten US Open ausgeschieden. Der Weltranglisten-36. aus Niederösterreich musste sich als haushoher Favorit dem US-Qualifikanten Bradley Klahn nach 3:34 Stunden mit 6:4 3:6 5:7 7:5 4:6 geschlagen geben.

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Melzer steckte gegen die Nummer 489 der Welt eine der bittersten Niederlagen seiner Karriere ein. Für den 31-jährigen Niederösterreicher begann das Match zunächst noch nach Plan. Zwar musste er nach einem Auftaktbreak selbst den Aufschlag zum 3:3 abgeben, nach einem neuerlichen Serviceverlust des US-Amerikaners stellte Melzer aber nach 36 Minuten die 1:0-Satzführung her. Doch die Weichen zum vermeintlichen Sieg waren damit nicht gestellt.

Return von Bradley Klahn

APA/EPA/Jason Szenes

Bradley Klahn gelang beim Heim-Grand-Slam sein erster Sieg

Viele Fehler

Melzer ging im zweiten Satz mit 2:0 in Führung, gab in der Folge aber vier Games en suite ab. Auch im dritten Durchgang egalisierte Klahn einen 0:2-Rückstand. Bei 5:4 und Aufschlag Klahn nützte Melzer bei 15:40 zwei Satzbälle nicht. Das sollte ihn teuer zu stehen kommen. Klahn gelang das Break zum 6:5 nach einem Doppelfehler Melzers, einem von neun im gesamten Match.

Das Duell war überhaupt von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Aufseiten Melzers standen nicht weniger als 61 unerzwungene Fehler, auch Klahn beging deren 59. Zwar schaffte Melzer im vierten Satz noch einmal den Ausgleich und erzwang einen entscheidenden fünften Satz. In diesem gab Melzer jedoch seinen Aufschlag zum 2:3 ab.

„Was soll man sagen?“

Damit war die Niederlage gegen den 22-jährigen Kalifornier, der erst zum vierten Mal im Hauptbewerb eines zur ATP-Tour zählenden Turniers stand, nicht mehr abzuwenden. Für Klahn war es der erste Sieg überhaupt auf der Tour. „Das ist natürlich extrem bitter, vor allem zu einem Zeitpunkt, wo man eigentlich jeden Sieg braucht. Was soll man sagen? Ich habe einfach nicht gut genug gespielt, um zu gewinnen“, sagte Melzer nach seinem überraschenden Ausscheiden.

„Im Moment ist es einfach so, ich gehe da raus und versuche, aber es passiert nicht so, wie ich es gern hätte“, so der Niederösterreicher. Vor allem habe er seine Chancen nicht genützt. „Ich habe ihn immer wieder ausgelassen, ich habe die Aufschlagspiele nicht so gehalten, dass ich vorne wegspiele.“ Die beiden Satzbälle im dritten Satz habe Klahn hingegen gut abgewehrt, da habe er sich nichts vorzuwerfen. „Ende des vierten Satzes habe ich gedacht, dass er platt ist, aber dann hat er sich sehr gut rausgezogen.“

Doppel als letzte Hoffnung

Der Schlüssel zur Niederlage sei gewesen, dass er bei einer 1:0-Satzführung und nach einem Break mehrere Bälle zum 3:1 im zweiten nicht genützt habe. „Ich weiß ja selbst, dass ich nicht gut spiele, das ist ein Teufelskreis, in dem man sich befindet.“ Für Melzer sind die US Open noch nicht vorbei, er muss bereits am Donnerstag wieder auf den Platz, da beginnt er mit seinem Freund Philipp Petzschner die Titelverteidigung im Doppel.

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