Die Hoffnung auf EM-Ticket lebt
Mit elf Legionärinnen im Aufgebot will Österreichs Frauen-Team in der Qualifikation für die EM-Endrunde in Schweden 2013 die Sensation schaffen. Am Samstag (18.00 Uhr, live in ORF Sport + und im Livestream) baut sich mit Dänemark in der NV Arena von St. Pölten allerdings ein der Papierform nach unüberwindbarer Gegner auf.
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Die Skandinavierinnen sind Zwölfte im FIFA-Ranking und haben ihre sechs bisherigen Spiele im Verlauf der Qualifikation mit sechs Siegen und 25:0 Toren abgeschlossen. Die ÖFB-Damen haben aber nach einem verpatzten Auftakt einen sensationellen Lauf und gewannen die letzten fünf Spiele. Die Österreicherinnen liegen damit vor ihrer letzten Partie in der Tabelle zwei Punkte hinter Dänemark auf Rang zwei.
Die direkte EM-Qualifikation über den Gruppensieg ist allerdings selbst bei einer Überraschung in St. Pölten äußerst unwahrscheinlich. Die Däninnen haben nämlich noch eine Partie gegen Portugal auf dem Programm und damit drei weitere Zähler in Aussicht. Bei einem guten Abschneiden gegen Dänemark wäre allerdings ein fixes EM-Ticket als bester Zweiter der sieben Qualigruppen möglich.

GEPA/Christian Walgram
Laura Feiersinger und Kolleginnen sind bereit für das Dänemark-Spiel
„Dänemark ist absolute Weltspitze“
Die Teilnahme am EM-Play-off (20./21. bzw. 24./25. Oktober) ist den ÖFB-Frauen aber schon jetzt nicht mehr zu nehmen. „Es ist bereits sensationell, dass wir das Play-off erreicht haben. Alles andere wäre eine Draufgabe“, erklärte Dominik Thalhammer. „Wir werden uns auch weniger auf das Resultat, sondern auf den Entwicklungsprozess innerhalb der Mannschaft konzentrieren“, stellte der Teamchef klar.
Eine Sensation wollte Thalhammer deshalb nicht gänzlich ausschließen: „Dänemark ist absolute Weltspitze, da muss man die Chancen schon realistisch einschätzen. Sie haben in dieser Qualifikation noch kein Spiel verloren und noch keinen Gegentreffer kassiert. An einem guten Tag können wir mit den Topteams in Europa mithalten. Vielleicht ist es der Tag, an dem wir auch gegen Dänemark etwas holen können.“
Aufwärtstendenz dank Legionärinnen
Der erste Vergleich mit Dänemark endete im Oktober 2011 in Vejle mit 3:0 für die Gastgeberinnen. Seither ließ das ÖFB-Team aber eine klare Aufwärtstendenz erkennen. Vor allem dank einer stark angewachsenen Anzahl an Legionärinnen. Von den gegen Dänemark Nominierten spielen neun in Deutschland, mit Marion Gröbner (Medkila IF) und Katja Trödthandl (Valencia CF) je eine in Norwegen bzw. Spanien.
Das größte Kontingent stellt der FC Bayern München, bei dem mit Laura Feiersinger, Sarah Puntigam, Viktoria Schnaderbeck und Carina Wenninger gleich vier ÖFB-Kickerinnen engagiert sind. „Wir wollen mit aller Anstrengung versuchen, die Sensation zu schaffen und den Fans in St. Pölten ein tolles Spiel bieten“, sagte Thalhammer.
Wichtiger Testlauf für das Play-off
Das Spiel gegen Dänemark kann aber auch als wichtiger Testlauf für den Ernstfall herhalten. Bei der Auslosung für das Play-off blüht Österreich aufgrund der dann zurate gezogenen Länderkoeffizienten ein ebenso schwerer Kontrahent. „Der wird im Bereich von Dänemark sein“, vermutete Thalhammer. „Aber wenn man soweit gekommen ist, will man natürlich auch den letzten Schritt machen.“ Klappt es für Schweden 2013 nicht, darf der ÖFB für 2017 zuversichtlich sein. In vier Jahren sind statt bisher zwölf bereits 16 Teams am Start.
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