Salzburger Heimremis mit zehn Mann
Red Bull Salzburg ist im ersten Spiel nach seinem Personalumbau nicht über ein Heimremis gegen Josko Ried hinausgekommen. Die 85 Minuten numerisch unterlegenen Salzburger mussten sich am Samstag in der achten Runde der tipp3-Bundesliga mit einem 1:1 begnügen.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Die Tore erzielten Jonathan Soriano (34.) sowie der Rieder Marcel Ziegl (70.). Die Salzburger blieben damit zwar auch im 15. Heimspiel der Red-Bull-Ära (seit 2005) gegen Ried ohne Niederlage, haben in vier Ligaheimspielen bereits sieben Punkte abgegeben. Dabei hatte Sportdirektor Ralf Rangnick nach den Investitionen angekündigt, dass die Saison in dieser Konstellation jetzt „für uns noch einmal neu beginnt“.
Vorsah-Debüt dauert fünf Minuten
„Bullen“-Trainer Roger Schmidt verhalf gleich zwei der fünf kurz vor Transferschluss geholten Spieler zu ihrem Debüt in der Startformation - jenes von Isaac Vorsah dauerte allerdings nur fünf Minuten. Der Ghanaer sah nach einem Foul an Rene Gartler wegen Torraubs als letzter Mann Rot. Kevin Kampl dagegen war auf Anhieb der beste Mann auf dem Platz. Der slowenische U21-Teamspieler bereitete mehrere Großchancen vor, darunter auch das Goldtor durch Soriano.

GEPA/Felix Roittner
Vorsah sah Rot und wurde beim Debüt früh unter die Dusche geschickt
Salzburgs Solospitze hätte schon in der ersten Hälfte drei weitere Treffer schießen können, fast sogar müssen. Erst setzte Soriano einen Ball aus Idealposition am Tor vorbei (14.), danach scheiterte er freistehend erst an einer Fußabwehr von Ried-Goalie Thomas Gebauer (28.) und dann an der Latte (44.) - jeweils nach Vorarbeit von Kampl, der den Salzburgern drei Millionen Euro gekostet haben soll.
Siebentes Saisontor vor Soriano
Bei einem weiteren Idealzuspiel des 21-Jährigen in Minute 34 behielt Soriano die Nerven. Der Spanier traf ins kurze Eck, ist mit sieben Saisontoren weiter Führender der Schützenliste. Die Salzburger waren auch zu zehnt präsent, spielten vor 8.500 Zuschauern vielleicht sogar die beste Hälfte der Saison - zumindest in kämpferischer Hinsicht. Die Rieder wurden vor der Pause lediglich durch Robert Zulj zweimal gefährlich (9., 18.).
Ried-Ausgleich nach Standardsituation
Nach Seitenwechsel überließen die „Bullen“ den Innviertlern mehr Ballbesitz - und den nahmen sie dankend an. Ein Kopfball von Nacho landete im Außennetz (52.), Gartler scheiterte mit einer Großchance an Salzburg-Torhüter Alexander Walke (60.). Den Ausgleich brachte eine Standardsituation. Einen von Gartler verlängerten Hadzic-Corner beförderte Ziegl ins Netz. Der 19-Jährige ist eigentlich gelernter Mittelfeldspieler, half aber in der Innenverteidigung aus, weil Jan-Marc Riegler und Maximilian Karner noch nicht ganz fix sind.

GEPA/Felix Roittner
Mit seinem ersten Bundesliga-Tor rettete Ziegl den Riedern das Remis
Die besten Gelegenheiten für Salzburg fand Christoph Leitgeb vor. Nach einem Solo des ÖFB-Teamspielers klärten Gebauer und Ziegl aber mit vereinten Kräften (56.). Ein weiterer Schuss fiel zu schwach aus (60.). Bei den „Bullen“ kam in Minute 66 auch Sadio Mane zu seinem Debüt. Eine Hebervorlage von Kampl brachte der Senegalese aus spitzem Winkel aber nicht im Tor unter (84.). Der überragende Slowene selbst prüfte Gebauer noch mit einem Schlenzer (86.).
Stimmen zum Spiel:
Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): „Ich bin extrem enttäuscht, dass wir dieses Spiel nicht gewonnen haben. Wir waren auch mit zehn Mann klar besser und hatten zahlreiche glasklare Chancen. Die Leistung hätte ausreichen müssen. In der ersten Hälfte waren tausendprozentige Chancen dabei. Aber solange es den Fußball gibt, werden Torchancen vergeben. Es ist sehr schade, dass sich die Mannschaft nicht für das wirklich gute Spiel belohnt hat. Die Rote Karte war sehr hart.“
Heinz Fuchsbichler (Ried-Trainer): „Ich bin sehr froh über den Punkt. Nach drei verlorenen Spielen tut das der Seele sehr gut. Die Rote Karte war nicht wirklich ein Vorteil für uns. Dadurch wurde unsere Taktik komplett umgedreht. Wir wollten eigentlich auf Konter spielen. Salzburg hat sehr viel Qualität. Die haben den einen Mann weniger mit extremer Laufarbeit kompensiert. Sie sind mit unheimlichem Tempo gekommen und haben uns dadurch vor große Probleme gestellt.“
Kevin Kampl (Salzburg-Mittelfeldspieler): „Es freut mich, dass ich gut ins Spiel reingekommen bin. Ich habe tolle Mitspieler hier. Es macht Spaß, mit denen Fußball zu spielen. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir trotz Unterzahl stark gespielt. Mit dem Unentschieden können wir nicht zufrieden sein. In der zweiten Hälfte hat am Ende ein bisschen die Luft gefehlt. Das ist auch normal, wenn man 85 Minuten mit einem Mann weniger dem Ball nachläuft. Ich war heute schon gut, aber es geht noch viel besser.“
Tipp3-Bundesliga, 8. Runde
Samstag:
Salzburg - Ried 1:1 (1:0)
Red Bull Arena, 8.500 Zuschauer, SR Grobelnik
Torfolge:
1:0 Soriano (34.)
1:1 Ziegl (70.)
Salzburg: Walke - Klein, Vorsah, Hinteregger, Ulmer - Schiemer - Nielsen (66. Ilsanker), Leitgeb, Berisha (90. Maierhofer), Kampl - Soriano (66. Mane)
Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Ziegl, A. Schicker - Reiter, Hadzic - Nacho (64. Trauner), Zulj (91. Schreiner), Meilinger (78. Grössinger) - Gartler
Rote Karte: Vorsah (5./Torraub)
Gelbe Karten: Kampl bzw. Hadzic
Die Besten: Kampl, Leitgeb, Soriano bzw. Gebauer, Ziegl
Links: