Klopp: „Überragendes Gesamtpaket“
Als ob das schnelle Kombinationsspiel des deutschen Meisters Borussia Dortmund die Gegner nicht schon genug beschäftigt hat, sollen die BVB-Profis ihre balltechnischen Fähigkeiten in Zukunft mit Hilfe eines hypermodernen Trainingsroboters weiterentwickeln. Begleitet von großem Medieninteresse stellte man am Mittwoch den sogenannten „Footbonauten“ vor.
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„Das ist so, als würden zehn Mitspieler um dich herum postiert. Nur zu dem Zweck, dich mit Bällen zu versorgen“, sagte Dortmund-Talent Mustafa Amini nach einer ersten Einheit in dem 14 mal 14 Meter großen Trainingskäfig. Acht speziell programmierte Maschinen, die dem Spieler den Ball wie eine Tennis-Ballwurfmaschine aus allen Richtungen zuspielen, sorgen für schweißtreibende Annahmen. Damit ist die Übung in der Hightechhalle aber noch lange nicht beendet.

GEPA/Andreas Pranter
Erfolgstrainer Jürgen Klopp setzt auf Motivation und technische Hilfsmittel
Spieler unter Dauerfeuer
Der Spieler muss den Ball in eines von 72 von Lichtleisten umfassten Feldern zurückspielen. Diese sind jeweils 1,40 Quadratmeter groß. Hat der Ball die Lichtschranke zum Feld passiert, piept es erneut - und aus dieser Richtung wird dann der nächste Ball abgefeuert. Tempo (bis zu 120 km/h) und Spin der zugespielten Bälle sind außerdem individuell regulierbar. Eine Summe im siebenstelligen Euro-Bereich soll der BVB für das Dauerfeuer für seine Spieler gezahlt haben.
„Das ist ein perfektes Trainingsgerät für die Ballannahme und -mitnahme. Der Footbonaut fördert die Handlungsschnelligkeit und Konzentrationsfähigkeit unter körperlicher Belastung. Ein überragendes Gesamtpaket“, urteilte Borussia-Trainer Jürgen Klopp nach den ersten Eindrücken von seinem neuen „Assistenten“. Für den Berliner Entwickler des Roboters, Christian Güttler, liegen die Vorzüge seiner Erfindung auf der Hand: „Wenn ein Spieler 15 Minuten da reingeht, hat er fast so viele Ballkontakte wie sonst in einer Trainingswoche.“

dapd/Patrick Sinkel
Ähnlich wie beim Tennis werden die Bälle mittels Maschine ins Spiel gebracht
Übung macht den Meister
Vor allem die zufällige Auswahl der Richtungen, aus denen die Bälle kommen, erzeuge Situationen unter Zeitdruck wie auf dem Spielfeld. „Repetition und Intensität spielen eine gravierende Rolle, wenn man eine komplexe Sache perfekt beherrschen will“, betonte Güttler. BVB-Chefscout Sven Mislintat fügte hinzu: „Wir sind überzeugt davon, dass der Footbonaut zumindest die Technik verbessert, aber auch die Handlungsschnelligkeit erhöht und die Wahrnehmung schult.“
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