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„Gott sei Dank noch ein Punkt“

Martin Stranzl ist am Mittwoch beim Heimremis seines Clubs Borussia Mönchengladbach gegen den Hamburger SV mehr oder weniger unfreiwillig zum Mann des Spiels avanciert. Der Burgenländer erzielte zunächst per Kopf das 1:1, wurde danach zum Opfer einer Schwalbe seines Gegenspielers und dafür auch noch ausgeschlossen, durfte sich letztlich aber noch über ein Tor in letzter Minute zum 2:2-Endstand freuen.

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Für Stranzl gab es in der fünften Runde der deutschen Bundesliga also eine Hochschaubahnfahrt der Gefühle. In der 39. Minute köpfelte er den Ball ins Tor, nachdem Rafael van der Vaart (23.) den HSV erstmals in Führung gebracht hatte. Gladbach-Innenverteidiger Stranzl hatte sich dabei aber auf den Schultern von HSV-Gegenspieler Westermann regelwidrig aufgestützt. Nach der Pause hatte Stranzl dann aber bei einer falschen Schiedsrichterentscheidung großes Pech.

Patrick Herrmann, Tony Jantschke (Gladbach), Schiedsrichter Deniz Aytekin und Martin Stranzl (Gladbach) diskutieren miteinander

GEPA/ Witters/Uwe Speck

Martin Stranzl erklärte dem Unparteiischen vergeblich dessen Fehleinschätzung

Der Verteidiger grätschte beim Stand von 1:2 - Artjoms Rudnevs (45.) hatte den HSV neuerlich in Front geschossen - im Strafraum nach dem Ball, Ilicevic ließ sich dort ohne Berührung fallen. Stranzl bekam dennoch die Rote Karte (54.). Die Hamburger nahmen das Elfmetergeschenk aber nicht an, denn Van der Vaart traf nur die Stange. Das rächte sich wiederum in der Nachspielzeit, in der Alvaro Dominguez (91.) für Gladbach noch der Ausgleich gelang.

Faire Analyse nach ungerechtem Platzverweis

Seit fünf Pflichtspielen wartet die Mannschaft von Gladbach-Trainer Lucien Favre damit schon auf einen Sieg. „Ein 2:2 am Ende zu zehnt - das ist positiv. Die Mannschaft glaubt an sich, das hat sie heute gezeigt, aber wir müssen kämpfen. Es bleibt viel zu tun“, sagte der Schweizer Coach. Pechvogel Stranzl zeigte sich nach der Partie als fairer Sportsmann. „Mein Tor hätte nicht gegeben werden dürfen.“ Doch auch die Rote Karte gegen ihn fand er ungerecht.

„Für mich war das keine Rote Karte, weil ich ihn nicht berührt habe“, versicherte Stranzl. „Wir haben Gott sei Dank noch einen Punkt geholt.“ Der VfB Stuttgart schlittert indes immer tiefer in die Krise. Die Schwaben kassierten eine 0:3-Heimschlappe gegen Hoffenheim und liegen in der Tabelle damit weiter sieglos auf dem vorletzten Platz. Stuttgart musste ohne den gesperrten ÖFB-Stürmer Martin Harnik antreten. Raphael Holzhauser spielte dafür ab der 46. Minute.

Stuttgart in der Krise - Werder gewinnt

Der VfB verlor erstmals gegen Hoffenheim und hält nach fünf Runden bei mageren zwei Punkten. Besser lief es für den SV Werder Bremen, der den SC Freiburg mit 2:1 besiegte, wobei Offensivmann Marko Arnautovic und Innenverteidiger Sebastian Prödl durchspielten. Zlatko Junuzovic kam im Mittelfeld an seinem 25. Geburtstag bis zur 67. Minute zum Einsatz. Bremen verpasste Freiburg die erste Heimniederlage in diesem Jahr und ist seit zwölf Spielen gegen die Breisgauer ungeschlagen.

Arnautovic lieferte die Vorlage zum Tor von Akpala (47.) zum 1:1-Ausgleich. Aaron Hunt (59.) gelang schließlich noch der Siegestreffer für die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf. Rapids Europa-League-Gruppengegner Bayer Leverkusen besiegte Schlusslicht Augsburg mit 3:1. Hannover setzte sich gegen Nürnberg sicher mit 4:1 durch und festigte in der Tabelle Rang drei.

Deutsche Bundesliga

5. Runde

Dienstag, 25. September:
Bayern München Wolfsburg 3:0
Frankfurt Dortmund 3:3
Schalke Mainz 3:0
Greuther Fürth Düsseldorf 0:2
Mittwoch, 26. September:
Augsburg Leverkusen 1:3
Stuttgart Hoffenheim 0:3
Freiburg Bremen 1:2
Mönchengladbach Hamburger SV 2:2
Hannover Nürnberg 4:1

Tabelle

1. FC Bayern München 5 5 0 0 17:2 15
2. Eintracht Frankfurt 5 4 1 0 14:7 13
3. Hannover 96 5 3 1 1 14:8 10
4. FC Schalke 04 5 3 1 1 10:5 10
5. Fortuna Düsseldorf 5 2 3 0 4:0 9
6. Borussia Dortmund 5 2 2 1 11:8 8
7. Werder Bremen 5 2 1 2 9:8 7
8. Bayer 04 Leverkusen 5 2 1 2 7:7 7
9. 1. FC Nürnberg 5 2 1 2 7:9 7
10. Borussia Mönchengladbach 5 1 3 1 7:7 6
11. 1899 Hoffenheim 5 2 0 3 10:12 6
12. SC Freiburg 5 1 2 2 7:8 5
13. VfL Wolfsburg 5 1 2 2 2:8 5
14. Hamburger SV 5 1 1 3 7:10 4
15. 1. FSV Mainz 05 5 1 1 3 4:8 4
16. SpVgg Greuther Fürth 5 1 1 3 2:8 4
17. VfB Stuttgart 5 0 2 3 3:12 2
18. FC Augsburg 5 0 1 4 2:10 1
Stand vom 26. September

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