„Vorbild für viele Generationen“
Wann immer einer der europäischen Spieler beim Ryder Cup 2012 zu einem Schläger greift, ist ein ganz Großer des Sports ganz nahe bei ihm: Die Silhouette des im Vorjahr verstorbenen Severiano Ballesteros ist auf ihren Golftaschen aufgedruckt.
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AP/David J. Phillip
„Der beste Weg, Seve zu ehren, ist es, für ihn zu spielen. Sein Bild wird uns nun durch die schwierige Woche begleiten“, sagte Europa-Kapitän Jose Maria Olazabal, der ein langjähriger Spielpartner und enger Freund seines spanischen Landsmannes war.
Gemeinsam hatten sie in 15 Ryder-Cup-Matches nicht weniger als elf Siege geholt. „Seve war ein wunderbares Vorbild für viele Generationen von Golfern und für mich. Da sind so viele schöne Erinnerungen, besonders beim Ryder Cup“, so Olazabal. Ballesteros, der in seiner Karriere 91 Turniere gewinnen konnte, starb am 7. Mai 2011 an den Folgen einer Krebserkrankung.
Ein persönliches Anliegen
Von seinem ersten Auftritt im Ryder Cup im Jahr 1979 an - als erstmals neben Briten und Iren auch Spieler aus Kontinentaleuropa vertreten waren - machte Ballesteros seinen Siegeswillen deutlich. Dass er dabei manchmal auch mit Münzen in der Hosentasche klimpernd oder einem Hüsteln beim Schwung eines Gegners aufgefallen sein soll, hat man ihm längst verziehen. Der Ryder Cup wurde dem Spanier zu einem persönlichen Anliegen, mit dem er auch weniger talentierte Mitspieler mitreißen konnte.
Seinen letzten Einsatz als Spieler hatte er beim Ryder Cup 1995, bei seinen acht Teilnahmen half er seinem Team zu vier Siegen. Den ersten feierte er 1985, als eine fast 30 Jahre dauernde Erfolgsserie der USA zu Ende ging. 1997 kehrte Ballesteros als Kapitän ins Team zurück, der Cup wurde damals nicht zuletzt ihm zu Ehren in Spanien ausgespielt. Es war sein letzter offizieller Auftritt im Ryder Cup.
Mit zunehmenden beruflichen Verpflichtungen und der Verschlechterung seines Gesundheitszustandes zog sich Ballesteros immer mehr vom Golfsport zurück. Vor zwei Jahren war er bereits zu krank, um zum Ryder Cup nach Wales zu fliegen, per Telefon hielt er aber Kontakt zu den Spielern. Viele von ihnen konnten und wollten damals ihre Tränen nicht zurückhalten.
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