Salzburger bleibt zuversichtlich
Am 28. Oktober 2012 beginnt für Marcel Hirscher die Mission Titelverteidigung im Gesamtweltcup. Noch fühlt sich der 23-jährige Salzburger für die Rolle als großer Gejagter nicht vollständig gerüstet. Vor allem im Riesentorlauf läuft es nach der Änderung im Materialbereich noch nicht wirklich rund. Das Wetter ist bisher ebenfalls nicht auf Hirschers Seite.
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„Es ist zurzeit gerade richtig scheiße. Ich würde wirklich gerne mehr Skifahren“, sagte der Gesamtweltcup-Sieger des Vorjahres am Donnerstag bei einem Medientermin in Altenmarkt - exakt einen Monat vor dem Weltcup-Auftakt auf dem Rettenbachferner von Sölden. Seit der Rückkehr vom Sommercamp im winterlichen Neuseeland ließen ungünstige Wetterverhältnisse in Österreich nur wenig Schneetraining zu. Statt Pisten kennt Hirscher laut eigener Aussage derzeit diverse Fitnesscenter „auswendig“.
Längere und schmälere Latten
Dabei kämpft der 23-Jährige im Riesentorlauf mit der Materialumstellung. Länger, schmäler und weniger tailliert sind die ab der kommenden Saison zugelassenen Bretter im RTL. Ein Umstand, der Leichtgewicht Hirscher schwer zu schaffen macht. „Im Riesentorlauf ist es eine wirkliche Umstellung“, so der Salzburger. „Die Frage ist, ob die Ski auch bei schlechten Verhältnissen fahrbar sind.“

GEPA/Hans Simonlehner
Einzig sein neues Helmdesign zauber ein Lächeln auf Hirschers Gesicht
Der US-Amerikaner Ted Ligety, Hirschers Hauptkonkurrent im RTL, ließ aus Südamerika ausrichten, dass die Saison „bereits morgen“ beginnen könnte. Graue Haare lässt sich Hirscher einen Monat vor dem Start in die Weltcup-Saison jedoch noch nicht wachsen. Grund ist die gute Vorbereitung im Slalom.
Auf den von der Änderung im Materialbereich nicht betroffenen kurzen Carvern läuft es für den Salzburger perfekt. Wo er im Vergleich zur restlichen Elite steht, kann der Gesamtweltcup-Sieger aber noch nicht einschätzen. „Ich bin bis jetzt in beiden Disziplinen fast nur alleine gefahren, ich habe daher kein Bild“, so Hirscher.
Neuer Helm und „Rocketing“
Kein Bild hat Hirscher auch in seiner Kristallkugel. Auf Prognosen für die kommende Saison lässt sich der 23-Jährige nicht ein. Zu unwirklich ist noch der Gewinn der großen Kristallkugel im vergangenen Winter. „Ich versuche es abzuschließen. Aber ich habe nicht einmal zur Hälfte geschafft, es zu realisieren“, sagte Hirscher, für den auch die Heim-WM in Schladming „noch sehr weit weg“ ist. Vorerst gilt es auf dem neuen RTL-Ski den richtigen Dreh zu finden.
Im Slalom hat Hirscher diesen bereits gefunden. Ein neuer speziell für den Salzburger angefertigter Ski soll ihn noch schneller um die Tore treiben. Mittels „Rocketing“, der Ski ist ähnlich wie im Freestyle aufgebogen, will Hirscher seine Dominanz im Slalom erneut unter Beweis stellen. Im Vorjahr legte der 23-Jährige mit fünf Siegen im Torlauf den Grundstein zum Gesamtweltcupsieg.
Passend zum neuen Ski, bei dem der Salzburger selbst die entscheidenden Entwicklungsimpulse gab, geht Hirscher auch mit neuer Kopfbedeckung in die Saison. Sein gelber Helm wurde mit roten Farbtönen veredelt und soll künftig das Markenzeichen sein. „Die faden Zeiten im Skisport sind vorbei“, sagte Hirscher, „es passt alles perfekt zu mir.“ Außer der Riesentorlauf-Ski, mit dem ist der 23-Jährige vorerst noch auf Kriegsfuß.
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