Herausforderung ist aufregender
Lewis Hamilton will bei Mercedes zur Legende werden. Der Weltmeister von 2008 sagte im Vorfeld des GP von Japan in Suzuka, sein Wechsel zum deutschen Autohersteller ab der kommenden Saison habe keinen finanziellen Hintergrund. Vielmehr treibe den aktuellen McLaren-Piloten die Herausforderung an, Mercedes als Nachfolger von Rekordchampion Michael Schumacher an die Weltspitze zu führen.
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„Wenn ich helfen kann, uns weiterzuentwickeln, wenn wir eine paar Siege einfahren und vielleicht die WM gewinnen können - das wäre für jeden von uns ein großartiges Gefühl“, so Hamilton in Tokio, wo der 27-Jährige erstmals nach Bekanntgabe des spektakulären Wechsels zu den „Silberpfeilen“ öffentlich über seine Beweggründe sprach. Hamilton offenbarte dabei auch sein großes Ziel, wie Schumacher Anfang des Jahrtausends bei Ferrari künftig mit Mercedes die Formel 1 zu dominieren. „Natürlich ist das immer der Plan“, bekräftigte der Brite, der seit seinem Formel-1-Debüt 2007 bisher nur für McLaren gefahren ist.
Hamiltons Wechsel von einem WM-Anwärter zu einem aktuell schwächeren Team hatte nicht nur in Großbritannien für Verwunderung gesorgt. Der Engländer hofft indes, sich nicht verspekuliert zu haben. „Irgendwo zu bleiben ist einfach. Aber eine neue Herausforderung ist manchmal eben möglicherweise aufregender.“ Gleichzeitig bat Hamilton die Mercedes-Fans um Geduld: „Ich glaube, der Fokus ist mehr auf die Zukunft gerichtet.“
„Wie ein Vogel im Käfig“
Klar sei, dass sich Hamilton weiterentwickeln wollte, also musste er einfach weiterziehen, urteilte der britische „Observer“. Dreifachweltmeister Damon Hill meinte: „Lewis war bei McLaren eingesperrt wie ein Vogel im Käfig.“ Tatsächlich fühlte sich der extrovertierte Rennfahrer zuletzt bei seinem Team offenbar immer weniger wohl: zu viele Verpflichtungen, zu wenig persönliche Freiheit. Sogar seine Pokale musste er bei McLaren abliefern. „Klaustrophobisch“ habe Hamilton am Ende die Enge bei McLaren empfunden, schrieb die „Daily Mail“.
„Der Reiz für Lewis war, ein Teil bei der Entwicklung eines Teams zu sein und nicht in ein fertiges, erfolgreiches Paket einzusteigen“, sagte Brawn. Geld habe nur eine Nebenrolle gespielt. Knapp 60 Mio. Euro soll Hamilton in drei Jahren bei Mercedes verdienen, dazu kommen vermutlich Erfolgsprämien und größere Freiheiten bei privaten Werbeverträgen. „Lewis ist nicht zu uns gekommen, weil wir mehr Geld geboten haben - das haben wir nicht“, versicherte Brawn.
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