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Titelverteidiger zurück auf Platz eins

Erstmals nach zwei Monaten liegt Doublegewinner Red Bull Salzburg wieder an der Spitze der Bundesliga. Das Team von Roger Schmidt vermittelte am Wochenende auch nicht den Eindruck, dass man den Druck auf die nunmehrigen Verfolger Rapid und Austria nach der Länderspielpause reduzieren wird. Ganz anders ist die Situation beim zweiten Westclub Wacker Innsbruck, der seinen Absturz ungebremst fortsetzte.

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Beim Titelverteidiger herrscht vor der zweiwöchigen Liga-Unterbrechung wegen der WM-Qualifikation eitel Wonne. Beim 3:1 in Mattersburg brachten die auswärts erneut stark aufspielenden Mozartstädter „das Ding souverän nach Hause“ (Schmidt, Anm.). Jonathan Soriano überwand zudem sein Elfertrauma mit zwei souverän verwandelten Strafstößen und übernahm mit neun Saisontoren die Spitze der Torschützenliste.

„Leistungen passen perfekt“

Nach sieben Runden ohne Niederlage und 15 von 21 möglichen Punkten hatte sich Salzburg schon am Samstag auf Platz eins und die Wiener Clubs unter einen Erfolgszwang gesetzt, an dem sie am Sonntag mit unerwarteten Unentschieden zerbrachen. „Wir haben Druck gemacht. Unsere Leistungen passen perfekt“, war Innenverteidiger Franz Schiemer euphorisch. Sein Coach sah die Dinge differenzierter.

Spieler des FC  Salzburg jubeln

APA/Herbert Pfarrhofer

Salzburger Torjubel - ein gewohntes Bild in der Bundesliga

„Was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass wir einige hochkarätige Chancen nicht genützt haben“, sagte Schmidt. Der Deutsche konnte eine gewisse Genugtuung aber nicht verbergen: „Gesamt gesehen bin ich sehr zufrieden. Wir spielen konstant auf gutem Niveau.“ Ebenfalls konstant, aber keinesfalls auf gutem Niveau, spielte in den letzten Wochen die Mannschaft von Trainer Walter Kogler in Innsbruck.

Kollektiver Absturz in Innsbruck

Sieben Niederlagen in Serie, 3:19 Tore: Wacker ist in der aktuellen Form Abstiegskandidat Nummer eins. Dass Daniel Schütz nach 560 Minuten endlich wieder ein Treffer für das Schlusslicht gelang, war nur eine Randerscheinung eines total verunglückten Auftritts bei der Admira. Eine frühe Rote Karte gegen Tomas Abraham (5.) leitete die 13. Innsbrucker Pleite in den saisonübergreifend 16 jüngsten Ligaspielen ein.

Dabei patzten auch Routiniers wie Torhüter Szabolcs Safar beim Gegentor zum 0:2. „Ich habe schon gewusst, dass es heuer schwieriger wird als letzte Saison. Aber so schlimm habe ich es nicht erwartet“, war auch der gebürtige Ungar nach der Partie desillusioniert. Kogler kritisierte zwar die schwache Defensivleistung, versuchte aber weiter Ruhe auszustrahlen. „Vor einigen Wochen wurde nach einem Gespräch entschieden, das Ding gemeinsam durchzuziehen“, betonte er.

Enttäuschte Innsbrucker stehen im Regen

APA/Robert Parigger

Die Wacker-Profis standen bisher regelmäßig im Regen

Interne Querelen

Für Irritation im Wacker-Lager sorgte diesbezüglich jedoch ein bereits vor dem Spiel getätigtes TV-Interview von Obmann Kaspar Plattner, in dem der 73-Jährige seinen Sportdirektor Oliver Prudlo als Hauptschuldigen für die aktuelle Misere ausmachte. Plattner kritisierte vor allem die Einkaufspolitik. Prudlo nahm die Äußerungen zur Kenntnis. „Mir wäre es lieber gewesen, er hätte mir das persönlich gesagt“, sagte der Ex-Profi. Der von den Äußerungen seines Obmanns überraschte Kogler wollte keinen Kommentar abgeben.

Für die Admira dagegen hatte Marcel Sabitzer den Schlusspunkt gesetzt. Der Junginternationale stellte sich einmal mehr in die Auslage, dem Vernehmen nach sollen einige Clubs am 18-Jährigen interessiert sein. Sabitzers Vertrag in der Südstadt läuft im Sommer aus. Die Admira wird den Stürmer wohl bis zum Frühjahrsstart verkaufen, um viel Geld zu lukrieren. Präsident Richard Trenkwalder kündigte an, mit Sabitzer nach der Länderspielpause ein Gespräch zu führen. Ein Interessent soll Salzburg sein.

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