Trapattonis Mannen gehen unter
Deutschland hat am Freitag in der Österreich-Gruppe C ein Torfestival in Irland gefeiert. Nach dem hart erkämpften 2:1 gegen die ÖFB-Auswahl in Wien kam eine entfesselte DFB-Elf in Dublin zu einem 6:1 in Dublin. Die Mannschaft von Joachim Löw geht damit als makelloser Leader mit viel Rückenwind in die Kraftprobe am Dienstag in Berlin gegen die auch noch ungeschlagenen Schweden, die auf den Färöern knapp einer Blamage entgingen.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Der herausragende Dortmunder Marco Reus stellte vor rund 50.000 Zuschauern im Aviva-Stadion mit seinem ersten Doppelpack im Nationalteam (32., 40. Minute) die Weichen zum höchsten deutschen Sieg auf der grünen Insel. Mesut Özil per Foulelfmeter (55.), Miroslav Klose mit seinem 65. Länderspieltreffer (58.) und Toni Kroos mit zwei Toren (61., 83.) legten nach der Pause fast nach Belieben die weiteren Treffer nach. In der Nachspielzeit gelang Andy Keogh (92.) gegen Goalie Manuel Neuer noch der Ehrentreffer der chancenlosen Iren.

dapd/Sascha Schuermann
DFB-Teamchef Joachim Löw hatte diesmal wohl nichts zu beanstanden
Den Gastgebern unter Teamchef Giovanni Trapattoni war von Beginn an die Personalnot anzumerken. So vermisste der Italiener unter anderem den verletzten Robbie Keane und konnte nur noch vier Spieler aus der EM-Stammformation aufbieten. So entwickelte sich zunächst ein Geduldsspiel der überlegenen Deutschen. Vor einer Vierer-Verteidigungsreihe zog sich auch das Mittelfeld der ängstlich agierenden Iren weit zurück. Nach einer guten halben Stunde fand Bastian Schweinsteiger dann die lange gesuchte Lücke.
Spielstark und eiskalt vor dem Tor
Nach dem öffnenden Pass des Bayern-Stars setzte sich Linksverteidiger Schmelzer im irischen Sechzehner durch. Auch mit ein wenig Glück bekam Reus den Ball vor die Füße, aus kurzer Distanz behielt der BVB-Goalgetter die Übersicht und sorgte mit einem präzisen Schuss unter die Latte für die überfällige Führung. Auch nach dem Rückstand rückte Defensivkünstler Trapattoni zunächst nicht von seinem Catenaccio italienischer Ausprägung ab.
Einen Angriff über Mesut Özil schloss Reus mit beeindruckender Selbstverständlichkeit aus 15 Metern mit links zum 2:0 ab. Nach der Pause verwandelte Özil nach Foul von John O’Shea gegen Klose den fälligen Strafstoß. Später umkurvte Klose den irischen Torhüter Keiren Westwood und verkürzte in seinem 125. Länderspiel den Rückstand auf den DFB-Rekordschützen Gerd Müller auf drei Tore. Per Direktabnahme machte Kroos den deutschen Dreierpack innerhalb von sieben Minuten perfekt. Die Schlussphase nutzte das Team von Löw zum Schaulaufen - mit dem zweiten tollen Kroos-Weitschuss als Höhepunkt.
Schweden schrammt an Blamage vorbei
Die Färöer hatten zuvor im Duell mit Schweden ein paar Minuten von der ganz großen Sensation geträumt. Der Außenseiter ging in Torshavn gegen die Skandinavier in Führung. Am Ende mussten sich die tapferen Inselkicker aber doch noch mit 1:2 geschlagen geben. Den Siegestreffer für den EM-Teilnehmer erzielte Superstar Zlatan Ibrahimovic erst in der 75. Minute. Rogvi Baldvinsson hatte die Hoffnungen der Gastgeber durch sein Tor zum 1:0 in der 57. Minute für kurze Zeit genährt.

Reuters/Andrija Ilic
Zlatan Ibrahimovic avancierte zum Matchwinner der Schweden
Nur acht Minuten nach dem Rückstand glich der kurz davor eingewechselte Alexander Kacaniklic aber aus. Und schließlich war es PSG-Torjäger Ibrahimovic, der die Partie weitere zehn Minuten später endgültig drehte und seinem Team ein Schicksal wie jenes Österreichs beim 0:1 in Landskrona 1990 ersparte. Die Schweden halten nun im Gegensatz zur ÖFB-Auswahl nach zwei Spielen beim Maximum von sechs Punkten. Sie treffen am Dienstag in Berlin auf Deutschland.
Link: