Freier Fall aus rund 39 Kilometern
Felix Baumgartner hat es bis zum Schluss spannend gemacht. Der 43-jährige Salzburger überstand am Sonntag aus einer Höhe von rund 39 Kilometern seinen Sprung aus der Stratosphäre unbeschadet. Etwa 90 Sekunden lang trudelte Baumgartner, ehe er wieder die Kontrolle über seinen Körper gewann.
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Nach 48 Sekunden erreichte er inoffiziell eine Geschwindigkeit von 1.342 km/h und durchbrach damit die Schallmauer. Nach über vier Minuten freien Falls - früher als geplant - zog der Salzburger die Reißleine seines Fallschirms.

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Die Spannung in der Mission-Control war beinahe unerträglich
Bei der Ankunft auf der Erde - Baumgartner landete um 20.16 Uhr MESZ (12.16 Uhr Ortszeit) in einem flachen Gelände bei Roswell im US-Bundesstaat New Mexico - fiel er auf die Knie und riss die Hände in die Höhe. Lautstarken Jubel gab es auch in der Mission-Control, seine Verwandten und Freunde umarmten einander. Die Freude und Erleichterung war auch Mentor Joe Kittinger ins Gesicht geschrieben, als Baumgartner nach den bangen 90 Sekunden den Funkkontakt wieder aufnahm und sicher auf der Erde landete. „Ich glaube, mir sind 20 Tonnen Last von den Schultern gefallen“, sagte Baumgartner in einer ersten Reaktion erleichtert.
„Here we go“
Nach einem Aufstieg von 2:18 Stunden gab Kittinger gegen 19.48 Uhr MESZ mit den Worten „Here we go“ sein Okay, den Sprung zu beginnen. Um 20.03 Uhr MESZ öffnete Baumgartner die Tür zu seiner Kapsel und sprang anschließend in die Tiefe. 39.068 Meter war die letzte angezeigte Höhe, in der die Kapsel schwebte. Um 20.39 Uhr MESZ landete auch die Kapsel sicher auf dem Boden.
Als Baumgartner vor seinem Absprung den Druck aus seiner Kabine ablassen musste, um die Tür öffnen zu können, starrten das Team, seine Angehörigen und die Journalisten gebannt auf die Bildschirme. Nur Kittinger kommunizierte am Ende mit dem Salzburger. Er taumelte etwa eineinhalb Minuten lang, ehe er wieder Kontrolle über seinen Körper hatte. Nach bangen 90 Sekunden begann Baumgartner mit der Mission-Control und Kittinger zu kommunizieren. Nach 4:20 Minuten zog er die Reißleine seines Fallschirms unter lauten Freudenrufen seiner Familie.
Der lange Aufstieg
Um 9.30 Uhr Ortszeit in Roswell (17.30 Uhr MESZ) war es so weit gewesen: Mit dreieinhalb Stunden Verspätung startete der Ballon, an dem die Kapsel mit Baumgartner hing, unter tosendem Applaus in die Stratosphäre.

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Der Ballon beim Start
Nach nicht einmal fünf Minuten Aufstiegszeit hatte Baumgartner die kritische Phase bis zu einer Höhe von 1.200 Metern überwunden. Bis dahin hätten weder der Fallschirm der Kapsel und des Ballons noch der Fallschirm des Salzburgers rechtzeitig geöffnet werden können. Ab dieser Höhe hätte der 43-Jährige im Notfall abspringen können.
Rekordhöhe für bemannte Ballonfahrt
Um 18.30 Uhr überquerte er die Armstrong-Linie in einer Höhe von 19.200 Metern. Ab da würden Körperflüssigkeiten ohne Schutzanzug verdampfen. 19.30 Uhr MESZ - nach rund zwei Stunden Aufstieg im Heliumballon - war die Rekordhöhe von 34.668 Metern für die bemannte Ballonfahrt durch Victor Prather und Malcom Ross aus dem Jahr 1961 überwunden. Auch die Absprunghöhe in 31.333 Metern von Kittinger im Jahr 1960 hatte Baumgartner bereits übertroffen.
Um etwa 19.45 Uhr erreichte der Ballon die Höhe von 39.000 Metern. Die Außentemperatur betrug auf rund 29.000 Meter Höhe minus 34 Grad, etwa 300 Meter pro Minute ging es zu diesem Zeitpunkt nach oben. Auf 33.000 Meter Höhe wurde es wieder etwas wärmer, die Außentemperatur betrug minus 24 Grad.
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