„Das ist nicht Neid, das ist Dummheit“
Ex-Doperin Lisa Hütthaler hat es wieder in die Schlagzeilen geschafft. Dass die 29-Jährige beim 70.3-Ironman in Miami auf dem zweiten Platz gelandet war, könnte nämlich das Ergebnis einer Schummelei gewesen sein. Hütthaler soll laut Bericht von Flowsports.at im Windschatten ihres Kameraden Andreas Fuchs geradelt sein. Das ist verboten.
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Die Niederösterreicherin musste sich am vergangenen Sonntag in Miami nach 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen nur der Ironman-Weltmeisterin Leanda Cave geschlagen geben. Neben der drittschnellsten Zeit im Laufen überzeugte Hütthaler dabei vor allem wieder auf dem Rad - ihrer Paradedisziplin - mit der schnellsten Zeit. Dass sie sich diese Spitzenzeit erschummelt haben könnte, wurde unmittelbar danach bekannt.
Erst twitterte Ex-Weltmeisterin Jodie Swallow ihre Beobachtungen, dann Margie Shapiro, die in Miami hinter Hütthaler Dritte geworden war. In einem Schreiben an Jimmy Riccitello, Chefkampfrichter des World Triathlon Corporation (WTC), stellte sie ihre Sicht der Begebenheit dar und untermauerte damit ihre Vorwürfe gegen Hütthaler. Die WTC ermittelt.
„Voll funktionierendes Team“
Ein Athlet habe immer nach hinten geschaut, offenbar auf jemanden gewartet, schrieb Shapiro. Er sei an ihr vorbeigefahren und habe sich dann wieder zurückfallen lassen. „Irgendwann ist er wieder an uns vorbei und hatte eine Frau in Schwarz an seinem Hinterrad. Er hatte Nummer 40, sie Nummer 72“ - das waren die Startnummern von Fuchs, der in Miami nach dem Radfahren dann aufgab, und Hütthaler.
Shapiro: „Ich war sauer, denn sie war nur einen oder zwei Meter dahinter. Ich musste sie ziehen lassen, weil sie zu schnell waren. Dann probierte ich noch einmal die Lücke zu schließen, aber ohne Erfolg.“ Swallow äußerte sich ähnlich: „Ich war auf Rang zwei, als ich nach rund 30 Meilen von einem Athlet mit Nummer 40 und Hütthaler überholt wurde, die eindeutig zusammenarbeiteten. Das war ein voll funktionierendes Team. Der Mann hat alle 20 Sekunden zurückgeschaut, um zu sehen, ob sie noch an ihm dran ist.“
Hütthaler setzt sich zur Wehr
Fuchs, der am Wochenende den Ironman in Panama City Beach in Florida bestreitet, meldete sich via Facebook zu Wort. Die Vorwürfe seien unglaublich, schrieb der Steirer. „Da können wohl einige nicht glauben, wie gut Lisa am Rad ist und haben Neid oder Angst.“ Auch Hütthaler reagierte erbost: „Ich weiß, dass jeder nur auf einen Fehler von mir wartet, deshalb bin ich extra vorsichtig, um keine zu machen oder etwas, das mir als Fehler ausgelegt werden kann. In diesem Fall geht es nicht um Neid, das ist einfach nur Dummheit.“
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