„Es werden aber nicht elf Neue sein“
Während im deutschen Nationalteam der Reihe nach die Stars gegen die Niederlande abgesagt haben, hat ÖFB-Teamchef Marcel Koller für das Testspiel am Mittwoch in Linz (20.30 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) gegen die Elfenbeinküste alle Mann an Bord. Der Schweizer nutzt diesen Umstand, um personell etwas auszuprobieren und kündigt gegen Didier Drogba und Kollegen Umstellungen an.
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In der Startformation sollen mehreren Spieler eine Chance erhalten, die zuletzt im Nationalteam nicht regelmäßig zum Einsatz gekommen sind. „Von denen möchte ich sehen, dass sie die Berechtigung haben, hier zu sein“, sagte Koller. „Es werden aber nicht elf Neue sein, sondern weniger als sieben oder acht.“ Auch das Wechselkontingent von sechs Spielern will der 52-Jährige in seinem im Vergleich zu den WM-Qualispielen gegen Kasachstan kaum veränderten 23-Mann-Kader ausschöpfen.
„Es ist wichtig, dass wir eine eigene Identität haben“, betonte Koller. Der Teamchef hat seinen Stamm gefunden, setzt auch auf Spieler, bei denen es zuletzt nicht immer nach Wunsch gelaufen ist. „Die Philosophie, die wir beim Team mitgeben, das geht nicht von heute auf morgen“, erklärte Koller diesbezüglich. „Eine gewisse Regelmäßigkeit ist wichtig. Und auch, dass wir den Spielern Vertrauen geben.“
Taktisch will Koller „das Bewährte sehen“
Im Gegensatz zu den angekündigten personellen Rochaden will Koller an seiner Spielphilosophie nichts ändern, taktische Experimente stehen nicht an der Tagesordnung. „Dafür fehlt auch die Zeit. In zwei Tagen neue Dinge einzuüben, das wäre utopisch. Harakiri werden wir nicht machen. Ich will das Bewährte sehen, das wir zuletzt gepredigt haben“, erklärte der Teamchef, dem vor dem Länderspiel nur drei Trainingseinheiten mit dem Nationalteam zur Verfügung stehen.
Trotz der kurzen Vorbereitungszeit spielt für Koller das Resultat gegen die körperlich starken Afrikaner dennoch eine große Rolle. „Wir sind voll gefordert, um als Abschluss des Jahres ein positives Ergebnis zu erzielen. Das wird auch im Vordergrund stehen“, forderte der Schweizer vor der ÖFB-Winterpause, die erst am 6. Februar 2013 mit dem Auswärtsspiel in Wales beendet wird, vollen Einsatz und Konzentration.
Tore sind keine Startgarantie
Obwohl sich am Wochenende mehrere ÖFB-Legionäre mit starken Leistungen empfohlen haben, wollte Koller noch nicht verraten, wer in die Startformation rücken könnte. Das gilt auch für Andreas Weimann, der für Aston Villa gegen Manchester United einen Doppelpack erzielt hat. „Wir freuen uns, wenn ein Spieler Tore macht. Zwei gegen Manchester United macht man auch nicht jede Woche. Das ist aber nicht unsere erste Überlegung, ob er dabei ist oder nicht“, versicherte Koller.
Auch Jungstar David Alaba überzeugte bei Bayern München, wurde vom „kicker“ ins Team der Runde gewählt und verwandelte gegen Frankfurt einen Elfmeter. Auch beim Nationalteam zählt der 20-Jährige zu den vorgesehenen Elferschützen. „Drei Spieler sind auf der Liste, da gehört er dazu“, verriet Koller. Welcher Akteur tatsächlich zu einem allfälligen Elfer antreten würde, solle dann auf dem Spielfeld entschieden werden.
Ivorischer Kader spricht für ÖFB-Team
Beim ersten ÖFB-Training im Waldstadion in Pasching fehlten vorerst Martin Harnik (Stuttgart) und György Garics (Bologna), die am Sonntag noch im Einsatz waren. Salzburg-Mittelfeldspieler Christoph Leitgeb erhielt eine Spezialbehandlung in der Kabine, könnte gegen die Ivorer dennoch zum Einsatz kommen.
Die Elfenbeinküste kam am Montagnachmittag beinahe in Bestbesetzung in Linz an. Auch die Topstars Drogba und Yaya Toure waren an Bord. „Es spricht für uns, dass sie mit ihrem Topaufgebot kommen. Das ist nicht selbstverständlich“, sagte Koller. „Sie haben mehrere Weltklasse-Spieler. Es wird wichtig, wie wir gegen die auftreten.“ Ein echter Test für die im Frühjahr fortgesetzte WM-Qualifikation.
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