Themenüberblick
Einige Stunden pro Tag bei Bewusstsein
„Man kann es nicht genau erklären, wann er aufgewacht ist. Wenn jemand über einen längeren Zeitraum pro Tag ansprechbar ist, dann spricht man davon, dass er aus dem Koma erwacht ist. Die Schlafzeit pro Tag ist aber immer noch sehr lang“, sagte Pressesprecher Holger Tromp. Auch Trainer Markus Babbel freute sich über die Entwicklung. „Natürlich ist das eine gute Nachricht, ohne sie jetzt überbewerten zu wollen. Es ist immer noch ein langer Weg.“
Die Gedanken seien jeden Tag bei Vukcevic, so Manager Andreas Müller. „Wir, die Spieler, seine Teamkollegen, würden ihn gerne besuchen. Aber das ist völlig zweitrangig. Wichtiger ist, dass er die bestmöglichen Bedingungen für seine Genesung erhält. Wir haben hier vollstes Verständnis für seine Familie. Es ist ein Hoffnungsschimmer“, so Müller. Die Eltern des deutsch-kroatischen Doppelstaatsbürgers, Sonja und Dragan, halten intensiven Kontakt zum Verein. „Wir sind froh, dass Boris Fortschritte macht“, sagte das Ehepaar.

AP/Michael Probst
Ob Vukcevic wieder den Hoffenheim-Dress überstreifen wird, ist offen
Frontalzusammenstoß mit Lastwagen
Vukvcevic war mit seinem Auto am 28. September auf dem Weg zum Training frontal mit einem Lastwagen zusammengestoßen. Dabei hatte er sich schwere Kopfverletzungen zugezogen. Nach der komplizierten Bergung wurde der DFB-U21-Teamspieler mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Heidelberg geflogen. Vukcevic fiel in ein tiefes Koma und schwebte mehr als zwei Wochen in akuter Lebensgefahr.
Zweimal wurde Vukcevic am Kopf operiert. Der Zustand stabilisierte sich nur langsam. Ende Oktober konnte er in eine Rehaklinik verlegt werden. Als ursächlich für den verhängnisvollen Zusammenstoß wurde eine Unterzuckerung des an Diabetes leidenden Vukcevic ermittelt. Das geht aus der Auswertung der ärztlichen Berichte durch das Institut für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg hervor. Am Unfallfahrzeug wurden von den Behörden keine technischen Mängel festgestellt.
„Er hat noch einen weiten Weg vor sich“
Vukcevic hatte bereits zwei Jahre zuvor einen Unfall wegen Unterzuckerung. Der Zusammenstoß auf der A6 verlief aber glimpflich. Nach Angaben von 1899 Hoffenheim lässt sich nach wie vor keine seriöse Prognose zu einer vollständigen Genesung stellen. Die täglichen Behandlungen in einer Rehaklinik dauern an. Seine Eltern bitten darum, ihm die nötige Ruhe zu gönnen. „Wir bitten darum, im Sinne unseres Sohnes zu respektieren, dass er noch einen weiten Weg vor sich hat“, sagten Sonja und Dragan Vukcevic.