Themenüberblick

Zweimal als Teamchef im Einsatz

Der ehemalige Teamchef der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft Branko Elsner ist knapp vor seinem 83. Geburtstag gestorben. Das gab der Verband seiner slowenischen Heimat am Samstag bekannt.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der am 23. November 1929 in Ljubljana geborene Elsner übernahm im Herbst 1975 interimistisch für zwei EM-Qualifikationsspiele das ÖFB-Nationalteam. Zum Auftakt gab es einen 6:2-Sieg gegen Luxemburg, gefolgt von einem 0:1 in Wales. Damit verpasste das Team die Teilnahme an der EM 1976 in Jugoslawien

Zehn Jahre später kam Elsner dann erneut zum Zug und fungierte zwischen Jänner 1985 und November 1987 für weitere 18 Spiele als Teamchef. Der bekannteste Erfolg des Slowenen mit dem Nationalteam war der 4:1-Sieg gegen Deutschland im Freundschaftsspiel am 29. Oktober 1986 zur Wiedereröffnung des renovierten Prater-Stadions - es war dies der bisher letzte österreichische Sieg über den großen Rivalen.

Branko Elsner und Toni Polster während eines Trainings der österreichischen Nationalmannschaft in Wien am 27.10.1986

APA/Robert Jäger

Elsner vor dem Sieg gegen Deutschland im Gespräch mit Toni Polster

In insgesamt 20 Partien auf der ÖFB-Bank brachte es Elsner auf eine Bilanz von sechs Siegen, fünf Unentschieden und neun Niederlagen (Torverhältnis 26:31). Abgesehen vom Deutschland-Spiel blieb der große Erfolg aus. Nachdem 1987 die Teilnahme an der EM verpasst worden war, nahm Elsner gegen den Wunsch des damaligen ÖFB-Chefs Beppo Mauhart den Hut und wurde durch Josef Hickersberger ersetzt. Der spätere Euro-2008-Nationaltrainer führte das Nationalteam danach zur WM 1990.

Größte Erfolge mit Innsbruck

Die erste Trainerstation Elsners war Olimpija Ljubljana, wo er von 1964 bis 1967 und danach von 1977 bis 1978 tätig war. 1968 folgte ein - mit einigen Unterbrechungen - bis 1976 dauerndes, äußerst erfolgreiches Engagement bei SSW Innsbruck. Mit den Tirolern holte er 1972 und 1975 den Meistertitel sowie 1970 und 1975 den Cup. Auf internationaler Ebene eroberte er mit den Innsbruckern 1974 und 1976 jeweils den Mitropacup. Elsners letzte Trainerstation führte ihn 1997 nach Japan zu Vegalta Sendai.

Der Universitätsprofessor galt als eher introvertierter Fußballphilosoph, der bei seinen Spielern offenbar sehr beliebt war. So meinte etwa Michael Konsel auf „Sky“: „Er war ein richtiger Sir. Es war eine Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten.“ Der frühere Rapid-Schlussmann feierte ebenso wie Franz Wohlfahrt, Andreas Ogris und Manfred Zsak unter Elsner sein ÖFB-Debüt. Im Gedenken an den Verstorbenen gab es vor dem Bundesliga-Match Austria - Wiener Neustadt am Samstagnachmittag eine Trauerminute.

Link: