Themenüberblick

Freund übernimmt Gesamtführung

Für Österreichs Skispringer ist das Weltcup-Wochenende im finnischen Kuusamo nicht ganz nach Wunsch verlaufen. Nach der knappen Niederlage um 5,3 Punkte am Freitag im Team-Springen gegen Deutschland hatten die ÖSV-Adler auch am Samstag im Einzel-Springen von der Großschanze bei der Entscheidung nichts mitzureden.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der Deutsche Severin Freund feierte den vierten Sieg seiner Karriere. Der 24-Jährige sprang 134,5 und 135,5 Meter weit. Dank des zweiten Saisonerfolgs übernahm Freund wieder das Gelbe Trikot des Weltcup-Gesamtführenden. Nur um 0,7 Punkte Zweiter wurde überraschend der Russe Dimitri Wassiljew vor Simon Ammann aus der Schweiz.

Video-Highlights in insider.ORF.at

Gregor Schlierenzauer wurde als bester Österreicher Vierter. Der 22-Jährige hatte 12,0 Punkte Rückstand auf Freund. Auch Andreas Kofler als Achter und Wolfgang Loitzl als Neunter klassierten sich aus dem ÖSV-Team unter den ersten zehn.

Thomas Morgenstern schultert seine Sprungski

AP/Lehtikuva/Markku Ulander

Morgenstern verpasste das Finale

Thomas Morgenstern musste die Gesamtführung gleichsam kampflos abgeben. Der Kärntner verpasste in der durch stark wechselnden Wind beeinträchtigten Konkurrenz als 33. ebenso wie die Norweger Anders Jacobsen und Anders Fannemel das Finale. Erster Verfolger von Freund in der Gesamtwertung ist nun Schlierenzauer mit 33 Punkten Rückstand.

„Sprünge nicht ganz am Punkt“

Schlierenzauer war nach dem ersten Durchgang Dritter gewesen, im Finale gelang ihm aber kein optimaler Versuch. „Die Sprünge waren nicht ganz am Punkt, aber es ist trotzdem gut zu wissen, dass man in den Top vier ist“, sagte der 22-Jährige. Der führende Slowene Jaka Hvala fiel in der Entscheidung sogar vom ersten auf den 24. Rang zurück.

„Man muss das Ergebnis mit einem gewissen Abstand ansehen und darf nicht zu emotional sein“, sagte ÖSV-Cheftrainer Alxander Pointner angesichts der gefürchteten Verhältnisse im Norden Finnlands. „Es hätte heute jeden erwischen können, die Betroffenen dürfen sich nicht aus der Balance bringen lassen“, betonte der Coach.

Morgenstern nimmt es gelassen

Morgenstern habe das Geschehen gleich sehr gut analysiert. „Es hat mich nicht wirklich getragen, und dann ist man schneller weg als man schauen kann“, sagte der Normalschanzen-Weltmeister. „Aber es gibt Schlimmeres, ich schaue weiter nach vorne.“

Kofler, der am Vortag keinen Platz im ÖSV-Quartett für den Teambewerb gefunden hatte, verbesserte sich im Finale vom elften auf den achten Rang und erreichte damit sein bestes Saisonresultat. Loitzl bestätigte seine guten Leistungen von Lillehammer (zweimal Elfter) mit dem neunten Rang, Manuel Fettner wurde Elfter.

Das ÖSV-Team fliegt am Sonntag nach Hause, am Donnerstag erfolgt der Abflug zur nächsten Station in Sotschi, der Olympiastadt 2014.

Weltcup-Springen in Kuusamo

Endstand:
1. Severin Freund GER 134,5/135,5 266,1
2. Dimitri Wassiljew RUS 136,0/132,0 265,4
3. Simon Ammann SUI 135,0/130,5 255,7
4. Gregor Schlierenzauer AUT 137,5/128,5 254,1
5. Andreas Wellinger GER 136,0/126,5 253,5
6. Taku Takeuchi JPN 130,5/133,0 249,6
7. Noriaki Kasai JPN 131,5/134,0 249,5
8. Andreas Kofler AUT 127,5/132,0 248,7
9. Wolfgang Loitzl AUT 134,5/125,5 246,4
10. Anders Bardal NOR 128,5/135,5 241,8
11. Manuel Fettner AUT 128,0/132,0 241,0
12. Tom Hilde NOR 123,5/133,5 232,8
13. Andreas Wank GER 131,5/122,0 231,7
14. Andreas Stjernen NOR 126,0/130,0 229,2
15. Peter Prevc SLO 119,0/135,5 226,9
16. Robert Kranjec SLO 128,5/122,5 223,7
17. Rune Velta NOR 134,5/116,0 218,6
18. Martin Koch AUT 118,5/129,5 216,8
19. Michael Neumayer GER 136,5/118,5 216,2
20. Denis Kornilow RUS 129,0/117,5 214,1
21. Richard Freitag GER 121,5/114,5 208,3
22. David Kubacki POL 127,5/116,0 200,2
23. Lauri Asikainen FIN 126,0/112,0 199,1
24. Jaka Hvala SLO 141,0/97,0 194,5
25. Alexej Romaschow RUS 121,0/114,5 191,5
26. Karl Geiger GER 125,0/117,0 188,7
27. Junshiro Kobayashi JPN 117,0/107,0 184,5
28. Michael Hayböck AUT 122,5/102,5 171,4
29. Wladimir Zografski BUL 115,5/92,5 152,3
30. Gregor Deschwanden SUI 121,0/81,5 130,2
Thomas Morgenstern verpasste als 33. das Finale.

Links: