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„Eine riesige Herausforderung“

Nachdem die SV Josko Ried schon seit Jahren auf dem Spielersektor stark auf den eigenen Nachwuchs setzt, hat sich diese Philosophie nun auch auf den Trainerbereich ausgedehnt. Die Oberösterreicher ernannten mit Michael Angerschmid einen Mann zum neuen Cheftrainer, der die Rieder Vorstellungen schon als Kind vermittelt bekam.

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Für Angerschmid, der dem Innviertler Club nun bereits seit 30 Jahren angehört, ist die neue Aufgabe „eine riesige Herausforderung“, der er sich aber mit Freude stellen wird. „Es kann dir als junger Trainer nichts Besseres passieren, als dass du bei deinem Heimatverein diese Chance bekommst“, erklärte der 38-Jährige bei seiner Präsentation als Nachfolger des Anfang November entlassenen Heinz Fuchsbichler.

Zuletzt hat Angerschmid als Assistent von Interimscoach Gerhard Schweitzer, der wieder in die zweite Reihe rückt, gearbeitet. Als schließlich das Angebot für den Chefposten kam, musste das Rieder Urgestein nicht lange überlegen. „Ich bin seit 1982 bei der SV Ried, da hängt mein Herzblut dran“, unterstrich Angerschmid seine Verbundenheit zum Club.

Ried-Trainer Michael Angerschmid während einer Pressekonferenz

GEPA/Florian Ertl

Zu Angerschmids 30 Ried-Jahren könnten bei Erfolg noch einige dazukommen

Entwicklung junger Spieler als oberstes Ziel

Die Ziele für seine vorerst bis Saisonende befristete Amtszeit sind klar. In der Meisterschaft soll es mindestens Rang fünf werden, der zum Start in der Europa-League-Qualifikation berechtigen könnte. Im ÖFB-Samsung-Cup sind die Innviertler ebenfalls vertreten, wobei es im April im Derby gegen den LASK um den Aufstieg ins Semifinale geht.

Neben tipp3-Liga und Cup gibt Angerschmid aber vor allem die Arbeit mit jungen Talenten als oberste Devise aus. „Ich kenne die Strukturen des Vereins und auch die Philosophie sehr gut. Ich weiß, wie wichtig es bei uns ist, dass wir junge Spieler weiterentwickeln. Ich möchte es schaffen, dass wieder der eine oder andere Spiele die Chance bei einem großen Club bekommt“, betonte der ÖFB-Cup-Sieger von 1998.

Vorstand von richtiger Wahl überzeugt

Hilfreich ist dabei, dass Angerschmid schon zuvor als Bindeglied zwischen dem Nachwuchs und den Profis tätig war. „Mit vielen Spielern habe ich schon bei den Amateuren gearbeitet“, strich der Neo-Coach hervor. Nicht nur deshalb ist Präsident Johann Willminger überzeugt: „Wir sind uns sicher, dass wir mit ihm den richtigen Mann gewählt haben, weil wir wissen, wie ehrgeizig er ist und wie gut er arbeitet.“

Auch Manager Stefan Reiter sah die Zeit für die „Eigenbau“-Lösung einfach reif. „Wir haben ihn schon seit einigen Jahren als Trainer aufgebaut. Er hat mit allen großen und erfolgreichen Trainern in Ried - von Roitinger über Hochhauser bis Gludovatz - gearbeitet“, sagte Reiter über Angerschmid, der im Oktober die UEFA-Pro-Lizenz erwarb und neben Schweitzer einen weiteren Assistenzcoach bekommen wird. Bei der Suche gab ihm der Club freie Hand.

Vertragsverlängerung mit Goalie Gebauer

Als Einstandsgeschenk für Angerschmid verlängerte Ried auch mit einem wichtigen Spieler den Vertrag. Kapitän Thomas Gebauer wird auch die nächsten beiden Jahre das Tor bei den „Wikingern“ hüten. „Ich fühle mich sehr wohl hier, es passt alles. Ich weiß, was ich am Verein habe, und der Verein weiß, was er an mir hat. Ich will beim Weg, den der Verein geht, weiterhin dabei sein. Ich will meinen Teil zum Erfolg beitragen“, sagte der 30-Jährige.

Reiter zeigte sich angetan vom Goalie, der seit seiner Einbürgerung auch als möglicher Kandidat für die ÖFB-Auswahl gehandelt wird. „Thomas Gebauer ist einer der besten und bewährtesten Torhüter in Österreich. Es gibt einen sehr hohen Identifikationsfaktor mit dem Verein“, erklärte Reiter. „Als Kapitän ist er ein sehr wichtiger Teil unserer Mannschaft. Mit dieser Vertragsverlängerung sorgen wir für eine wichtige Kontinuität in unserem Team.“

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