Zahlreiche Maßnahmen notwendig
Als große Hürde einer möglichen Bewerbung Wiens für Olympische Sommerspiele 2024 bzw. 2028 gilt die aktuell unbefriedigende Situation der Sportstätten in der Hauptstadt. Selbst etablierte Veranstaltungsorte wie Happel- und Dusika-Stadion bzw. die Wiener Stadthalle müssten vergrößert oder adaptiert, weitere Hallen und Stadien überhaupt erst errichtet werden.
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Sowohl Sportminister Norbert Darabos (SPÖ) als auch das Österreichische Olympische Comite (ÖOC) erhoffen sich von einer möglichen Bewerbung denn auch gerade in dieser Hinsicht große Impulse. Darabos begrüßte es, „wenn Wien vor der Bewerbung die Bevölkerung einbindet und befragt. Ich stehe grundsätzlich einer Bewerbung positiv gegenüber, weil es für den Sport infrastrukturell wichtige Impulse bringen könnte.“
Hoffen auf Strukturverbesserung
Auch das ÖOC rechnet mit positiven Struktureffekten. „London 2012 war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie viel Sommerspiele bewegen können“, sagte Generalsekretär Peter Mennel. „Die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen haben einen langfristigen Effekt auf die Entwicklung des Breiten- und insbesondere des Spitzensports aufgrund verbesserter Trainingsmöglichkeiten. Nicht umsonst üben in England jetzt 750.000 Personen mehr Sport aus als noch vor einem Jahr.“

APA/Herbert Neubauer
Wiens Sportstätten (hier die: Stadthalle) müssen auf Olympianiveau gebracht werden
ÖOC-Präsident Karl Stoss wiederum forderte, die Bewerbung auf die Umsetzungsmöglichkeiten hin abzuklopfen. „Grundsätzlich unterstützen wir jede Art der olympischen Initiative, sofern sie realistische Erfolgschancen verspricht und die finanziellen Mittel für die Bewerbung, die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen und die Durchführung gesichert sind“, meinte Stoss.
Olympiataugliche Sportstätten Mangelware
In der Frage neuer Sportstätten übte sich Wien bisher jedenfalls eher in Zurückhaltung. Das in seiner Substanz alte Happel-Stadion erhielt für die EM 2008 lediglich eine Frischzellenkur, auch die Stadthalle ist in ihrer derzeitigen Form für Olympische Spiele kaum geeignet. Gleiches gilt für das Ferry-Dusika-Stadion mit seiner Radbahn.
In den vergangenen Jahren immer wieder verworfen wurde die Idee einer Errichtung einer Multifunktionshalle mit einer Zuschauerkapazität von 15.000 Zuschauern aufwärts. Zwar ist das 2011 eröffnete Multiversum in Schwechat für verschiedene Sportarten geeignet, weist aber eine vergleichsweise bescheidene Kapazität (ca. 2.800) auf. Dafür fand im zuletzt ausgebauten Eissportzentrum in Kagran erstmals ein Handballspiel statt - die Kapazität betrug damals 6.300 Plätze.
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