Hirscher erster Sieger hinter dem Besten
US-Star Ted Ligety hat seine aktuelle Ausnahmestellung im Riesentorlauf in Alta Badia untermauert. Der 28-Jährige feierte am Sonntag mit dem Respektabstand von 2,04 Sekunden vor dem Salzburger Marcel Hirscher seinen dritten Saisonerfolg und baute seine Führung im Spezialweltcup auf 40 Punkte aus. Dritter mit 3,27 Sekunden Rückstand wurde der Franzose Thomas Fanara.
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3,12 Sekunden hatte Hirscher in Sölden als Dritter auf Ligety verloren, diesmal durfte es als Zweiter immerhin ein bisschen weniger sein. Das Warten auf den ersten Riesentorlauf-Erfolg in Alta Badia seit Christian Mayer vor 15 Jahren geht für die ÖSV-Herren also weiter. Von einem Alta-Badia-Komplex kann aber nicht mehr die Rede sein. Schon im Vorjahr wurde Hannes Reichelt vor Philipp Schörghofer Zweiter, diesmal hielt Hirscher als Erster hinter dem überragenden Ligety die österreichischen Fahnen hoch.

APA/EPA/Ettore Ferrari
Ligety flankiert von Hirscher (l.) und Fanara
Rückstand stimmt nachdenklich
Für Hirscher war es zugleich der sechste Podestplatz im sechsten Technikbewerb der Saison. So richtig freuen konnte er sich ob des großen Rückstands allerdings nicht. „Es fühlt sich ein wenig beschissen an. Aber scheinbar ist es die Entwicklung im Skisport, keine Rutschphasen mehr, sondern immer voll auf Zug. Und das macht Ted derzeit perfekt“, sagte Hirscher. Ligety dazu: „Ich bin nicht unschlagbar, ich habe auch schon ein Rennen verloren. Es kommt auch immer auf die äußeren Verhältnisse an. Im Moment läuft es für mich aber gut.“
Während der Weihnachtspause heiße es für den 23-Jährigen, der nach dem RTL-Sieg in Val d’Isere schon an eine Trendwende geglaubt hatte, wieder, die Hausaufgaben zu erledigen, wie er bescheinigte. Über die Erfolgsformel Ligetys sagte Hirscher: „Er berührt die Tore sehr wenig, hält den Ski aber immer auf der Taillierung. Rutschen ist langsam - und deswegen haben wir im Moment diesen Rückstand. Ob wir bis zur WM den Rückstand aufholen, wird sich zeigen, wir werden es auf alle Fälle versuchen.“
Nösig zweitbester Österreicher
Passabel schlugen sich am Sonntag auch Routinier Benjamin Raich und die Jungstars Christoph Nösig und Marcel Mathis. Raich verlor in der Entscheidung noch sieben Plätze und belegte in der Endabrechnung als drittbester ÖSV-Läufer unmittelbar hinter Nösig (5,25) den 13. Platz (5,28). Mathis, Achter nach dem ersten Durchgang, verpasste durch einen schweren Fehler bei der Steilhangeinfahrt ein noch besseres Resultat und schwang letztlich auf Rang 16 (5,41) ab.
Auf ein vollkommen verpatztes Rennen schaute diesmal jedoch der Vorjahreszweite Reichelt zurück. Schon mehr als fünf Sekunden war er als 21. nach dem ersten Durchgang zurückgelegen, 6,86 Sek. waren es nach der Entscheidung - Rang 25. Der WM-Dritte Schörghofer schied in schier aussichtsloser Position nach einem Torfehler im zweiten Lauf aus. Für beide heißt es um die WM-Ticktets für Schladming im Februar weiter zittern. Wenigstens auf einen Top-Ten-Platz kann Reichelt als Sechster beim Saisonauftakt in Sölden verweisen.
Offenes Rennen im Weltcup
Alles eitel Wonne ist dagegen beim Sieger. Dass damit auch eine kleine Vorentscheidung im Kampf um die kleine Kristallkugel schon gefallen sein könnte, wollte Ligety, der in der vergangenen Saison Zweiter hinter Hirscher geworden war, freilich nicht bestätigen. 40 Punkte beträgt sein Vorsprung auf den Salzburger derzeit. „Hirscher fährt jedes Mal aufs Podium. Deshalb weiß ich, dass es wieder ein enger und harter Kampf wird. Hoffentlich ist heuer Hirscher derjenige, der die Fehler macht. In der letzten Saison war es leider ich“, hatte Ligety schon vor seinem dritten und zugleich überlegendsten Saisonsieg gesagt.
Im Gesamtweltcup liegt Hirscher als Titelverteidiger und derzeit Dritter hinter dem Führenden Aksel Lund Svindal (NOR) und Ligety weiter gut im Rennen. Hirscher ist zufrieden. „Denn die Ausgangsposition war für diese Saison nach dem Gesamtsieg eine ganz andere. Aber meine Form ist jetzt ähnlich wie vor einem Jahr, und darüber bin ich extrem happy. Auch meine Befürchtungen bezüglich des neuen Materials widerlegen sich, das sind Riesenerleichterungen“, erklärte er. Noch besser kommt mit den längeren und schmäleren Skiern offenbar nur Ligety zurecht.
Michael Fruhmann, ORF.at
Herren-Riesentorlauf in Alta Badia
1. |
Ted Ligety |
USA |
2:37,27 |
2. |
Marcel Hirscher |
AUT |
2:39,31 |
3. |
Thomas Fanara |
FRA |
2:40,54 |
4. |
Fritz Dopfer |
GER |
2:41,49 |
5. |
Davide Simoncelli |
ITA |
2:41,73 |
6. |
Alexis Pinturault |
FRA |
2:41,75 |
7. |
Felix Neureuther |
GER |
2:42,04 |
. |
Marcus Sandell |
FIN |
2:42,04 |
9. |
Aksel Lund Svindal |
NOR |
2:42,13 |
10. |
Mathieu Faivre |
FRA |
2:42,43 |
11. |
Luca de Aliprandini |
ITA |
2:42,49 |
12. |
Christoph Nösig |
AUT |
2:42,52 |
13. |
Benjamin Raich |
AUT |
2:42,55 |
14. |
Cyprien Richard |
FRA |
2:42,62 |
15. |
Leif Kristian Haugen |
NOR |
2:42,66 |
16. |
Marcel Mathis |
AUT |
2:42,68 |
17. |
Tim Jitloff |
USA |
2:42,83 |
18. |
Matts Olsson |
SWE |
2:42,99 |
19. |
Manfred Mölgg |
ITA |
2:43,12 |
20. |
Kjetil Jansrud |
NOR |
2:43,16 |
21. |
Ivica Kostelic |
CRO |
2:43,36 |
22. |
Truls Ove Karlsen |
NOR |
2:43,59 |
23. |
Steve Missillier |
FRA |
2:43,80 |
24. |
Victor Muffat Jeandet |
FRA |
2:44,11 |
25. |
Hannes Reichelt |
AUT |
2:44,13 |
26. |
Florian Eisath |
ITA |
2:44,20 |
27. |
Andre Myhrer |
SWE |
2:44,33 |
Zweiter Durchgang: |
1. |
Mathieu Faivre |
FRA |
1:19,35 |
2. |
Marcel Hirscher |
AUT |
1:19,81 |
3. |
Fritz Dopfer |
GER |
1:19,97 |
4. |
Luca de Aliprandini |
ITA |
1:20,08 |
5. |
Davide Simoncelli |
ITA |
1:20,13 |
6. |
Ted Ligety |
USA |
1:20,17 |
7. |
Tim Jitloff |
USA |
1:20,52 |
8. |
Matts Olsson |
SWE |
1:20,68 |
9. |
Thomas Fanara |
FRA |
1:20,70 |
10. |
Truls Ove Karlsen |
NOR |
1:20,72 |
11. |
Felix Neureuther |
GER |
1:20,84 |
12. |
Christoph Nösig |
AUT |
1:20,94 |
13. |
Aksel Lund Svindal |
NOR |
1:20,99 |
18. |
Marcus Sandell |
FIN |
1:21,24 |
21. |
Marcel Mathis |
AUT |
1:21,82 |
22. |
Alexis Pinturault |
FRA |
1:21,93 |
24. |
Hannes Reichelt |
AUT |
1:22,01 |
27. |
Benjamin Raich |
AUT |
1:22,54 |
Erster Durchgang: |
1. |
Ted Ligety |
USA |
1:17,10 |
2. |
Marcel Hirscher |
AUT |
1:19,50 |
3. |
Alexis Pinturault |
FRA |
1:19,82 |
4. |
Thomas Fanara |
FRA |
1:19,84 |
5. |
Massimiliano Blardone |
ITA |
1:19,92 |
6. |
Benjamin Raich |
AUT |
1:20,01 |
7. |
Marcus Sandell |
FIN |
1:20,80 |
8. |
Marcel Mathis |
AUT |
1:20,86 |
9. |
Manfred Mölgg |
ITA |
1:20,94 |
10. |
Aksel Lund Svindal |
NOR |
1:21,14 |
11. |
Felix Neureuther |
GER |
1:21,20 |
15. |
Fritz Dopfer |
GER |
1:21,52 |
16. |
Christoph Nösig |
AUT |
1:21,58 |
17. |
Davide Simoncelli |
ITA |
1:21,60 |
18. |
Philipp Schörghofer |
AUT |
1:21,87 |
21. |
Hannes Reichelt |
AUT |
1:22,12 |
30. |
Mathieu Faivre |
FRA |
1:23,08 |
36. |
Romed Baumann |
AUT |
1:23,90 |
38. |
Matthias Mayer |
AUT |
1:24,10 |
40. |
Florian Scheiber |
AUT |
1:24,25 |
46. |
Carlo Janka |
SUI |
1:24,91 |
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