Noch drei Wochen Wechselbörse
Mit den üblichen Leistungstest sind Österreichs Bundesliga-Vereine in die Vorbereitung auf die Frühjahrssaison gestartet. Bis zur ersten Runde am 16. Februar haben die zehn Trainer mit ihren Teams zwar noch viel Zeit, das winterliche Transferfenster schließt allerdings am 31. Jänner. Eine Lawine von Fakten, Gerüchten, Schnellschüssen und Dementis wird die nächsten Wochen auf der Wechselbörse bestimmen. ORF.at hat einen ersten Überblick über das Geschehen.
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Beim Winterkönig in Favoriten hing der Fußballhimmel im Herbst voller Geigen. Der personelle Handlungsbedarf der Austria hält sich dementsprechend in Grenzen. Mit dem 17-jährigen Valentin Grubeck holte man aber ein vielversprechendes Stürmertalent von der Linzer Fußballakademie. Austria-Sportmanager Thomas Parits ist jedenfalls davon überzeugt, dass der 1,84 m große Angreifer, den man ursprünglich schon im vergangenen Sommer verpflichten wollte, den violetten Fans künftig viel Freude bereiten wird. Bei Roland Linz dagegen stehen die Zeichen nach wie vor auf Abschied.

GEPA/Josef Bollwein
Bei winterlichen Verhältnissen nahm auch die Admira wieder das Training auf
„Bullen“ angeln nach bulgarischem Supertalent
In die Zukunft investierte während der „Weihnachtsferien“ auch Titelverteidiger Red Bull Salzburg, der den Wienern im Frühjahr aus der ersten Verfolgerposition kräftig einheizen will. Würde es dem Finanzkrösus im heimischen Fußball gelingen, das bulgarische Supertalent Georgi Milanow von Litex Lowetsch zu erwerben, wäre das eine unmittelbare Transferbombe. Der 20-Jährige wurde im Dezember zu Bulgariens Fußballer des Jahres gewählt und zählt sowohl bei seinem Club als auch im Nationalteam zu den wichtigsten Leistungsträgern.
Milanow, der bei Litex von der bulgarischen Legende Hristo Stotschkow trainiert wird, gilt als universell einsetzbarer Mittelfeldspieler. Ansonsten wollen die Salzburger ihren aufgeblähten Profikader eher verkleinern. Sturmtank Stefan Maierhofer wechselt zum 1. FC Köln, auch die Brasilianer Douglas da Silva und Cristiano sowie der Schwede Rasmus Lindgren verlassen den Verein.
Stefan Savic (19) wird künftig permanent beim Regionalliga-Team FC Liefering trainieren. Das seit Jahresbeginn bei den „Bullen“ weilende norwegische Talent Zymer Bytyqi (16) wird nur teilweise Einheiten bei den Profis absolvieren, ansonsten aber bei der U18 zum Einsatz kommen. Der erst im August verpflichtete Nigerianer Bright Edomwonyi (18) und sein Landsmann Yusuf Otubanyo (20) sollen hingegen verliehen werden.
Schulte und Schöttel am Werk
Ebenfalls einen deutschen Sportdirektor hat seit Dezember der SK Rapid. Und mit Jungstürmer Marcel Sabitzer von der Admira hat er Coach Peter Schöttel gleich den ersten Neuzugang beschert. Geht es nach den Wünschen vieler Rapid-Fans, soll Branko Boskovic der Nächste sein. Der aktuell vereinslose Mittelfeldmann, der Hütteldorf im Sommer 2010 in Richtung Major League Soccer verlassen hatte, wäre ablösefrei und gab Rapid öffentlich als erste Präferenz an. Ein Spieler mit mehr Zukunft wäre dennoch Manuel Weber von Sturm Graz, an dem Schulte und Schöttel ebenfalls dran sein sollen.
Dass Christopher Drazan Rapid verlässt, scheint so gut wie fix zu sein. Die Bestätigung des kolportierten Wechsels zum deutschen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, wo Ex-Sturm-Coach Franco Foda arbeitet, stand bis Dienstag aber noch aus. Bei Sturm ist Weber, der angeblich auch von der Austria umworben wurde, nicht der einzige mögliche Abgang. Der 19-jährige Florian Neuhold, der in Graz von Trainer Peter Hyballa aussortiert wurde, könnte ins Innviertel zur SV Ried abgegeben werden.
Vorerst Ruhe in Kärnten und im Burgenland
Dort hat Manager Stefan Reiter laut Medienberichten noch einen weiteren jungen Verteidiger ins Visier genommen. Der 20-jährige ÖFB-Juniorenteamspieler von Borussia Mönchengladbach wäre eine Option. Laut Reiter führt man aber auch Gespräche mit einem Offensivmann. Gänzlich ruhig ist die Lage dagegen in Kärnten und im Burgenland. Sowohl Aufsteiger Wolfsberger AC als auch der SV Mattersburg vertrauen für den bevorstehenden Kampf um den Klassenerhalt auf das vorhandene Personal. Bei der Admira sieht das anders aus.
Trainer Dietmar Kühbauer verlor Sabitzer an Rapid und verabschiedete sich dann auch noch von Andreas Schrott. Der 31-jährige Innenverteidiger wechselte zum Regionalliga-West-Spitzenreiter FC Liefering. In die Südstadt kommt dafür der Slowaken Matus Mikus. Auch die Verpflichtung von Ivan Pecha ist ein Thema. Ersterer ist 21 Jahre alt, ein Stürmer und spielte zuletzt für Nitra. Der 25-jährige Pecha würde von Neman Grodno kommen und die Verteidigung verstärken. Die winterlichen Hausaufgaben bereits erledigt hat Niederösterreich-Rivale Wr. Neustadt.
Coach Heimo Pfeifenberger und Manager Günter Kreissl begrüßten Herbert Rauter (bisher GAK) als neue Offensivkraft. Für die linke Seite holte man Arvedin Terzic vom FC Lustenau. David Witteveen könnte laut Medienberichten noch aus Grödig zur Pfeifenberger-Elf stoßen. Von dort zog Sebastian Siller aus, um beim FC Wacker Innsbruck anzuheuern. Die Tiroler, die unter Coach Roland Kirchler das Nachzüglerfeld von ganz hinten aufrollen wollen, sollen an der Verpflichtung von Stipe Vucur (FC Lustenau) bzw. Lukas Hinterseer (Vienna) interessiert sein.
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