„An der Grenze des Durchführbaren“
Österreichs Skispringer müssen in dieser Saison weiter auf den ersten Sieg in einem Team-Bewerb warten. Das Quartett Wolfgang Loitzl, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern und Stefan Kraft holte am Freitag in Zakopane ohne den weiterhin erkrankten Gregor Schlierenzauer den dritten Rang. In Kuusamo hatten die ÖSV-Adler Rang zwei belegt.
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Der Sieg bei drehenden Windverhältnissen ging überraschend an Slowenien. Jurij Tepes, Robert Kranjec, Jaka Hvala und Peter Prevc setzten sich 9,1 Punkte vor Polen durch und verhalfen ihrem Verband zum zweiten Mannschaftserfolg in der Weltcup-Geschichte. Die Gastgeber, die zur Halbzeit noch klar in Führung gelegen waren, müssen hingegen weiter auf ihren ersten Team-Erfolg warten.
„Ich möchte der Mannschaft gratulieren. Gerade solche Wettkämpfe sind besonders schwierig, das war an der Grenze des Durchführbaren. Am Donnerstag (Qualifikation, Anm.) sind wir bei ähnlichen Verhältnissen gar nicht gesprungen“, erklärte Chefcoach Alexander Pointner, der am Samstag wahrscheinlich wieder auf Schlierenzauer zurückgreifen kann. Dem Tournee-Sieger geht es nach seinem grippalen Infekt besser.
Er hoffe, dass der Tournee-Sieger am Samstag fit sei und springen könne. „Wir werden aber nichts riskieren, wenn man nicht voll auf der Höhe ist, kann man auch eine Karriere aufs Spiel setzen“, betonte der Coach.

Reuters/Peter Andrews
Nach dem Sieg genossen die Slowenen das Rampenlicht
Österreich überholt noch Norweger
Österreich lag nach dem ersten Durchgang nur auf Rang vier, profitierte allerdings in der Entscheidung von schwachen Sprüngen der Norweger. Tom Hilde (90 m), Anders Jacobsen (113,5) und Anders Bardal (115,0) patzten durch die Bank und belegten am Ende nur den enttäuschenden siebenten Platz. Bei den Polen missglückte indes einzig Krysztof Mietus sein Sprung (108,0), was allerdings am Ende den konstanten Slowenen zum Sieg reichte.
Von den ÖSV-Adlern präsentierte sich Kofler mit Sprüngen auf 128 und 129,5 Meter am besten. Kraft, der bei seinem Team-Debüt gleich als Schlussspringer im Einsatz war, hatte etwas Windpech und landete bei 117 bzw. 120 Metern. „Ich war sehr überrascht und im ersten Durchgang auch etwas nervös“, so der 19-Jährige. „Aber es war sehr gut, ich bin zufrieden. Die Norweger und Deutschen waren gar nicht auf dem Podest, wir haben schon einiges richtig gemacht.“
Der Pole Kamil Stoch mauserte sich hingegen mit 133 und 130 Metern zum Geheimfavorit für den Einzel-Bewerb am Samstag (17.00 Uhr, live in ORF eins und im Livestream).
Teamspringen in Zakopane
Endstand: |
1. |
Slowenien |
Tepes, Kranjec, Hvala, Prevc |
123,0 -* 126,5 - 126,0 - 123,5 |
963,5 |
2. |
Polen |
Zyla, Kot, Mietus, Stoch |
128,5 - 127,0 - 108,0 - 130,0 |
954,4 |
3. |
Österreich |
Loitzl, Kofler, Morgenstern, Kraft |
123,5 - 129,5 - 123,5 - 120,0 |
931,1 |
4. |
Deutschland |
Wank, Wellinger, Freitag, Freund |
121,0 - 120,5 - 123,0 - 129,0 |
908,4 |
5. |
Tschechien |
Janda, Koudelka, Hlava, Matura |
120,5 - 105,0 - 123,0 - 118,0 |
833,7 |
6. |
Russland |
Romaschow,Rosliakow, Kornilow, Wassilijew |
111,5 - 126,0 - 115,0 - 131,0 |
831,8 |
7. |
Norwegen |
Velta, Hilde, Jacobsen, Bardal |
121,0 - 90,0 - 113,5 - 115,0 |
822,0 |
8. |
Italien |
Dellasega, Morassi, Bresadola, Colloredo |
115,5 - 114,0 - 106,0 - 118,5 |
781,3 |
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