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Lange Pause nach Knieverletzung

Hiobsbotschaft für Österreichs Skispringer-Mannschaft und für Daniela Iraschko: Nach ihrem schweren Sturz beim Weltcup in Hinterzarten brachte eine MRT-Untersuchung am späten Samstagabend die bittere Erkenntnis: Kreuzband- und Meniskusriss im linken Knie. Iraschko kann damit ihren WM-Titel von Oslo im Februar in Val di Fiemme nicht verteidigen und fällt sechs bis sieben Monate aus.

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Noch am Sonntag wurde die 29-jährige Eisenerzerin in Hochrum operiert. Die Operation verlief gut. Bei dem eineinhalbstündigen Eingriff entdeckte der behandelnde Arzt, Christian Hoser, zusätzlich zum Meniskus- und Kreuzbandriss auch noch Risse des Außen- und Innenbandes. „Einem Antreten in der nächsten Saison steht aus medizinischer Sicht nichts entgegen“, sagte Hoser.

Daniela Iraschko mit Pokal

APA/Barbara Gindl

Iraschko blickt nach ihrer Verletzung bereits Richtung Olympia 2014

„Jetzt blicken wir Richtung Olympia“

Iraschko ist in Hinterzarten nach der Landung eingeknickt und dann auf Kopf und Brust gefallen. „Daniela wird sechs bis sieben Monate ausfallen, das ist natürlich bitter für uns“, meinte ÖSV-Damen-Cheftrainer Harald Rodlauer am Sonntag gegenüber der APA.

Er habe allerdings mit Iraschko gesprochen, und man habe sich schon neue Ziele gesetzt. „Ich habe ihr gesagt, ‚Weltmeisterin bist du schon, jetzt blicken wir Richtung Olympia‘“, sagte Rodlauer. Das Skispringen der Damen ist im kommenden Jahr in Sotschi erstmals olympisch und für Iraschko sicher ein großer Ansporn, ihre Karriere trotz dieses Rückschlags fortzusetzen.

Rückschlag für Springerteam

Ein Rückschlag, der auch das Herren-Team trifft, denn immerhin wird es bei den Weltmeisterschaften in Val di Fiemme (20. Februar bis 3. März) erstmals auch einen Mixed-Bewerb (zwei Damen, zwei Herren) geben. Iraschko wäre für diesen wohl erste Wahl gewesen und war damit neben dem Einzel sozusagen eine doppelte WM-Medaillenhoffnung Österreichs.

Völlig chancenlos auf Edelmetall sieht Rodlauer sein um die Weltmeisterin reduziertes Team aber nicht, schließlich hat sich Jacqueline Seifriedsberger in dieser Saison sehr gesteigert und liegt im Gesamtweltcup nach sieben Stationen auf Platz sechs. „Sie kommt immer besser in Form“, weiß Rodlauer. Die Damen absolvierten am Sonntag in Hinterzarten einen weiteren Weltcup-Bewerb.

Seifriedsberger am Sonntag Dritte

Seifriedsberger schaffte am Sonntag zum dritten Mal in ihrer Karriere den Sprung auf das Weltcup-Podium. Eine Woche vor ihrem 22. Geburtstag landete die Oberösterreicherin in Hinterzarten hinter Sara Takanashi (JPN) und Sarah Hendrickson (USA) auf dem dritten Platz.

Nach dem ersten Durchgang hatte Seifriedsberger nach einem 103-m-Satz sogar geführt, im Finish verpasste sie ihren ersten Sieg nur um drei Punkte. „Eine Superleistung. Am Ende hieß es nur, wer hat weniger Windpunkte, aber ihr Sprung war in Ordnung“, sagte Rodlauer erfreut. In der Weltcup-Gesamtwertung liegt Seifriedsberger nach zwei dritten und zwei vierten Plätzen in dieser WM-Saison auf dem sechsten Rang.

Weltcup der Frauen in Hinterzarten

Endstand:
1. Sara Takanashi JPN 98,0/105,0 247,5
2. Sarah Hendrickson USA 103,0/101,5 245,9
3. Jacqueline Seifriedsberger AUT 103,0/102,5 244,5
4. Anette Sagen NOR 103,5/99,0 242,0
5. Evelyn Insam ITA 100,5/100,5 231,2
6. Coline Mattel FRA 100,5/95,5 230,1
7. Spela Rogelj SLO 97,0/97,0 221,8
8. Katja Pozun SLO 97,0/96,5 221,7
9. Carina Vogt GER 98,0/97,5 221,2
10. Lindsey Van USA 95,5/95,5 218,9
11. Jessica Jerome USA 94,5/94,0 213,7
12. Yuki Ito JPN 98,5/91,5 212,2
13. Ursa Bogataj SLO 91,5/94,5 209,2
14. Maja Vtic SLO 96,0/90,5 208,1
15. Alexandra Pretorius CAN 94,5/92,5 207,0
16. Atsuko Tanaka CAN 92,5/93,0 205,7
17. Anja Tepes SLO 93,5/89,5 199,0
18. Line Jahr NOR 92,0/89,5 198,8
19. Bigna Windmüller SUI 88,5/93,0 197,2
20. Lea Lemare FRA 91,5/86,5 196,0
21. Elena Runggaldier ITA 91,0/89,5 190,8
22. Abby Hughes USA 88,5/91,0 186,7
23. Wendy Vuik NED 87,5/89,0 185,3
24. Melanie Faißt GER 85,5/89,0 181,5
25. Katharina Althaus GER 90,0/93,0 206,1
26. Eva Logar SLO 92,0/82,5 180,6
27. Ayumi Watase JPN 87,5/86,0 177,3
28. Alissa Johnson USA 89,0/89,5 175,4
29. Ramona Straub GER 88,0/84,0 171,7
30. Roberta d'Agostina ITA 89,5/89,0 152,2

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