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Mit 1.357,6 km/h Richtung Erde

Auf dem Weg vom Rande des Weltalls in Richtung Erde ist Felix Baumgartner bei dem „Red Bull Stratos“-Projekt etwas schneller unterwegs gewesen als ursprünglich gedacht: Bei seinem Stratosphärensprung am 14. Oktober 2012 hat der Österreicher Mach 1,25 oder exakt 1.357,6 km/h erreicht.

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Man hatte die Höchstgeschwindigkeit bisher auf 1.342,8 km/h (Mach 1,24) geschätzt. Baumgartner durchbrach als erster Mensch und nur mit einem speziellen Druckanzug geschützt im freien Fall die Schallmauer. Er holte auch den Rekord für den höchsten bemannten Ballonflug und den höchsten Fallschirmsprung.

Diese Daten wurden vor zwei Wochen bekanntgegeben. Sie waren am 23. Jänner bereits am California Science Center in den USA Experten präsentiert worden. Die Veröffentlichung der Daten zu Themen wie Technologie, Medizin und Meteorologie stellt den Abschluss einer fünfjährigen Mission dar.

Kontrollzentrum

APA/EPA/JOERGE MITTER/RED BULL STRATOS

Vom Kontrollzentrum aus wurde der Sprung komplett überwacht

„Zusammen haben wir bewiesen, dass ein Mensch vom Rande des Weltalls springen, im freien Fall die Schallmauer durchbrechen und anschließend sicher am Boden landen kann. Das war ein großer Teil des Projekts. Die gemessenen Daten leisten einen wichtigen Beitrag zu unserem Wissen im Bereich der Raumfahrtmedizin und der menschlichen Physiologie“, wurde in der Aussendung Jonathan Clark, der medizinische Leiter des Projekts, zitiert.

Absprunghöhe leicht nach unten korrigiert

Durch die nun endgültige Auswertung der Messungen konnten einige Zahlen nach oben oder nach unten korrigiert werden. So wurde auch die genaue Absprunghöhe bestimmt: Den Schritt ins Leere wagte der 43-Jährige aus 38.969,4 Metern über der Erde, bisher war man von einem Ausstieg aus der Kapsel an einem Heliumballon in 39.045 Meter Höhe ausgegangen.

Mit besonderer Spannung wurden die physiologischen Daten erwartet, die während des Überschallfluges gemessen wurden. Dazu zählen etwa Baumgartners Herzschlag- und Atmungsrate zu bestimmten Zeiten beim Aufstieg und im freien Fall.

Der Puls rast

Insgesamt waren während des Abenteuers rund hundert Millionen Datenpunkte gesammelt worden. Den Maximalpuls von 185 Schlägen pro Minute hatte Baumgartner beim Absprung. Beim Aufstieg der Kapsel lag der Pulsbereich zwischen 60 und 100, im freien Fall zwischen 155 und 175. Nach dem Absprung war der Salzburger über 25,2 Sekunden hinweg komplett schwerelos.

Anschließend geriet der 43-Jährige ins Trudeln, wobei sich sein Körper während 13 Sekunden im „Flachtrudeln“ zirka einmal pro Sekunde um die eigene Achse drehte. „Das war sehr anstrengend für den Körper und schwierig zu meistern. Zum Teil war das schon sehr heftig. Kurz habe ich sogar gedacht, ich würde das Bewusstsein verlieren“, hatte Baumgartner nach dem Sprung gesagt.

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