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Viertes Edelmetall in Val di Fiemme

Auch im dritten Skisprung-Bewerb auf der Normalschanze in Predazzo haben Österreichs Athleten eine Medaille geholt und den ÖSV-Nordischen damit das vierte Edelmetall der WM 2013 beschert. Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern, Jacqueline Seifriedsberger und Chiara Hölzl fingen im Finish Deutschland noch um 1,8 Zähler ab und holten Silber hinter dem überlegenen Team aus Japan.

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Hölzl avancierte mit 15 Jahren und sieben Monaten zur jüngsten nordischen WM-Medaillengewinnerin aus Österreich überhaupt. „Die Freude ist sehr, sehr groß für die ganze Mannschaft, speziell für die Mädels“, sagte Herren-Cheftrainer Alex Pointner und meinte zum neuen Mixed-Bewerb: „Das schweißt auf jeden Fall zusammen. Es hat holprig angefangen, ist am Schluss richtig geschmiert.“

Spannendes Duell um Silber

Österreich war nach den ersten drei Sprüngen auf Rang vier gelegen, erst der erste Sprung von Schlierenzauer auf 99 m brachte das ÖSV-Quartett zur Halbzeit auf Medaillenkurs (Rang drei). Während die Japaner an diesem Tag letztlich zu kompakt waren, entwickelte sich ein spannendes Duell um Silber zwischen Österreich und Deutschland: 0,8 Zähler vor den Deutschen nach dem sechsten Sprung, 1,4 nach dem siebenten und im Finish 1,8.

Jubel der ÖSV-Springer Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer, Chiara Hölzl und Jacqueline Seifriedsberger

APA/Barbara Gindl

Die Freude über Silber war im ÖSV-Team groß

Nerven aus Stahl bewies dabei Hölzl, die sich im zweiten Durchgang nicht nur von 92,5 auf 98,5 m steigerte, sondern sich auch von Helfern, die die Anlaufspur mit einem Gerät ausbliesen, nicht beirren ließ. „Ich bin runtergefahren und habe die ersten zwei Bläser mit den Füßen gestreift. Das hat mich ein bisschen geärgert, aber ich habe die Wut positiv umgewandelt. Ich habe zuerst gedacht, ich bin bei Rot weggefahren“, sagte das nur 1,50 m große Nachwuchstalent der ÖSV-Damen.

Lob für abgebrühte Performance von Hölzl

Riesenlob erhielt sie für ihre abgebrühte Performance von allen Seiten, denn der Teenager hatte als möglicher Schwachpunkt im Team gegolten. Hölzl hat im Weltcup bisher einen einzigen Punkt gewonnen, jetzt ist sie Vizeweltmeisterin. „Hätte das vor Monaten wer gesagt hat, hätte man das nicht geglaubt. Sie war heute eine Riesenstütze für unser Team“, so Morgenstern. Pointner ergänzte: „Sie hat im zweiten Sprung was vollbracht, da gehört sie schon zu den ganz Großen.“

„Im ersten Durchgang haben wir vielleicht das eine oder andere liegengelassen. Da war keiner so wirklich zufrieden mit dem Sprung“, sagte Morgenstern. Schlierenzauer, der mit einem 100-m-Sprung schließlich sein zweites Silber bei dieser WM fixierte, freute sich. „Eine Medaille ist immer gewaltig. Wenn man die Ausgangsposition angeschaut hat: Wir haben mit Daniela Iraschko eine Verletzte nicht einsetzen können, hatten mit Chiara ein extrem junges Mädel dabei. Es ist cool, dass wir auf Silber gesprungen sind“, meinte der Tiroler.

Seifriedsberger konnte ihr Glück nach Bronze im Einzel kaum fassen: „Es ist unglaublich, zwei Medaillen hätte ich mir nie erwartet - ein Wahnsinn.“ Damen-Trainer Harald Rodlauer freute sich nach Abschluss der Damen-Bewerbe über zwei Medaillen für seine Athletinnen. „Es war heute wirklich ein Wettkampf, der nicht ohne war. Die Wochen davor war es ein Auf und Nieder nach der Verletzung von Dani (Daniel Iraschko, Anm.). Die Mannschaft hat eine super Leistung gebracht.“

Mixed-Team-Springen, Normalschanze

1. Japan 1.011,0
Yuki Ito 90,0 / 91,5
Daiki Ito 100,0 / 100,0
Sara Takanashi 101,5 / 106,5
Taku Takeuchi 100,5 / 101,5
2. Österreich 986,7
Chiara Hölzl 92,5 / 98,5
Thomas Morgenstern 99,5 / 100,0
Jacqueline Seifriedsberger 97,5 / 99,5
Gregor Schlierenzauer 99,0 / 100,0
3. Deutschland 984,9
Ulrike Gräßler 96,5 / 97,0
Richard Freitag 102,5 / 97,0
Carina Vogt 95,5 / 98,0
Severin Freund 96,5 / 99,5
4. Norwegen 969,3
Maren Lundby 91,0 / 93,0
Tom Hilde 102,0 / 98,5
Anette Sagen 92,5 / 96,5
Anders Bardal 100,5 / 101,0
5. Frankreich 941,2
Lea Lemare 94,0 / 94,0
Ronan Lamy Chappuis 91,0 / 94,0
Coline Mattel 93,5 / 95,0
Vincent Descombes Sevoie 99,0 / 100,0
6. USA 938,4
Jessica Jerome 98,0 / 98,5
Peter Frenette 89,5 / 86,5
Sarah Hendrickson 99,0 / 104,5
Anders Johnson 90,0 / 91,5
7. Italien 923,1
Elena Runggaldier 94,0 / 98,5
Andrea Morassi 92,0 / 92,5
Evelyn Insam 89,5 / 93,5
Sebastian Colloredo 95,0 / 97,5
8. Slowenien 917,4
Ursa Bogataj 95,5 / 97,5
Jaka Hvala 95,5 / 92,0
Spela Rogelj 88,5 / 93,5
Peter Prevc 96,0 / 98,0
Russland (9./427,7) und Tschechien (10./417,1) konnten sich nicht für das Finale qualifizieren.

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