Fünfter Slalom-Sieg für Neureuther
Felix Neureuther hat am Sonntag beim Weltcup-Finale der Alpinen in Lenzerheide seinen fünften Sieg im Slalom gefeiert. Der Deutsche gewann 0,36 Sekunden vor Weltcup-Sieger Marcel Hirscher. Dem Salzburger gelang damit das Kunststück, in jedem Saisonslalom auf das Podest zu fahren.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Diese außergewöhnliche Leistung schaffte zuletzt und als bisher einziger Läufer Skilegende Alberto Tomba in der Saison 1991/92. „Es ist jedes Mal aufs Neue eine große Herausforderung, und ich bin immer wieder überrascht, dass es mir gelingt“, sagte Hirscher nach dem Saisonabschluss. Der Salzburger gewann 2012/13 fünf Weltcup-Torläufe, wurde fünfmal Zweiter, einmal Dritter und holte sich bei der Heim-WM in Schladming auch die Goldmedaille. In insgesamt 20 Saisonrennen stand er 18-mal auf dem Podest.
GEPA/Andreas Pranter
Legende Tomba „La Bomba“ scherzte mit Hirscher bei der WM in Schladming
Im ersten Durchgang war der 24-Jährige überrascht, wie schwierig das Rennen ist. „Da schaut man dann, dass man ein Ergebnis mitnehmen kann, das ist im zweiten Lauf gut geglückt. Die Saison wird mir lange in Erinnerung bleiben, jetzt ist es gut, dass der Körper seine Erholung bekommt“, meinte der Weltmeister und Gewinner des Gesamt- sowie Slalom-Weltcups.
Neureuther von Sieg überrascht
Für Neureuther selbst kam der dritte Saisonerfolg überraschend, weil er nach einer Rückenverletzung erst nach einer Spritzenbehandlung starten konnte. Zuvor hätten sich die Schmerzen wie „Messerstiche“ angefühlt. Neureuther schloss die Gesamtwertung auf dem vierten Rang ab. So gut war seit Armin Bittner im Jahr 1990 kein deutscher Skifahrer mehr.
„Ein super Abschluss für mich, nach all den Problemen. Aber ich konnte mein rechtes Bein belasten, das war schon wichtig“, freute sich Neureuther, der auch schon an die nächste Saison dachte. „Im Sommer muss man jetzt extrem hart weiterarbeiten. Aber es tut schon gut, wenn man im letzten Rennen so eine kleine Denksportaufgabe zusammenbringt, aber ich habe auch genug nachzudenken. Es war für mich eine tolle Saison, aber da war ein Übermensch, der Marcel, der hat die Kugel verdient gewonnen“, meinte der Deutsche.
APA/EPA/Peter Schneider
Nicht nur für Neureuther ist Hirscher ein würdiger Weltcup-Sieger
Zehnte Knieoperation für Kostelic
Ivica Kostelic vervollständigte das Podest im letzten Herren-Rennen des Winters. „Ich hatte heute keine Schmerzen. Manchmal habe ich gar keine Schmerzen, das war heute so ein Tag. Ich muss den Meniskus jetzt aber operieren lassen“, sagte der Kroate.
Kostelic blickt seiner zehnten Knieoperation im April in Basel entgegen, er will damit die Flexibilität seines Knies wieder erhöhen und einen Meniskusschaden beheben. Läuft alles nach Plan, will der 33-Jährige im Juli wieder ins Schneetraining einsteigen. „Ich habe heute keine Schmerzen gespürt, das habe ich gut ausgenützt. Man fragt sich, soll ich überhaupt operieren, wo ich doch so gut fahre, aber ich muss das leider machen“, betonte der Kroate.
ÖSV-Kollegen ziehen Hut vor Hirscher
Mario Matt beendete die Saison mit Platz sechs, Benjamin Raich kam auf Rang acht, Manfred Pranger auf 15 und Reinfried Herbst auf 16. Alle fanden nur lobende Worte für Hirscher. „Man kann nur den Hut vor ihm ziehen, in vielen Belangen. Ein Wahnsinn. Diese Konstanz, das macht einen richtig guten Slalom-Läufer aus“, meinte der Salzburger Herbst, der seine Karriere fortsetzen will.
Ebenso wie nach einer durchwachsenen Saison Raich, der über Hirscher sagte: „Sensationelle Form. Konstant und sicher.“ Pranger wird sich einer Hüftoperation unterziehen („Ein bisschen verschoben, das alte Leiden“) und danach über die Fortsetzung der Karriere entscheiden. Neben dem US-Amerikaner Ted Ligety und dem Franzosen Alexis Pinturault war im ersten Durchgang auch der österreichische Juniorenweltmeister Manuel Feller ausgeschieden.
Herren-Slalom in Lenzerheide
1. |
Felix Neureuther |
GER |
1:52,20 |
2. |
Marcel Hirscher |
AUT |
1:52,56 |
3. |
Ivica Kostelic |
CRO |
1:52,71 |
4. |
Andre Myhrer |
SWE |
1:53,28 |
5. |
Steve Missillier |
FRA |
1:53,49 |
6. |
Mario Matt |
AUT |
1:53,55 |
7. |
Markus Larsson |
SWE |
1:53,80 |
8. |
Benjamin Raich |
AUT |
1:54,14 |
9. |
Naoki Yuasa |
JPN |
1:54,46 |
10. |
Manfred Mölgg |
ITA |
1:54,61 |
11. |
Giuliano Razzoli |
ITA |
1:54,68 |
12. |
Mattias Hargin |
SWE |
1:54,82 |
13. |
Fritz Dopfer |
GER |
1:54,85 |
14. |
Stefano Gross |
ITA |
1:55,01 |
15. |
Manfred Pranger |
AUT |
1:55,31 |
16. |
Reinfried Herbst |
AUT |
1:55,38 |
17. |
Henrik Kristoffersen |
NOR |
1:55,67 |
18. |
Patrick Thaler |
ITA |
1:55,78 |
Erster Lauf: |
1. |
Felix Neureuther |
GER |
58,96 |
2. |
Ivica Kostelic |
CRO |
59,30 |
3. |
Marcel Hirscher |
AUT |
59,47 |
4. |
Steve Missillier |
FRA |
59,74 |
5. |
Fritz Dopfer |
GER |
59,90 |
6. |
Andre Myhrer |
SWE |
59,96 |
7. |
Jens Byggmark |
SWE |
1:00,01 |
8. |
Giuliano Razzoli |
ITA |
1:00,41 |
9. |
Mario Matt |
AUT |
1:00,42 |
10. |
Manfred Mölgg |
ITA |
1:00,51 |
11. |
Benjamin Raich |
AUT |
1:00,69 |
13. |
Markus Larsson |
SWE |
1:00,74 |
15. |
Reinfried Herbst |
AUT |
1:01,18 |
17. |
Manfred Pranger |
AUT |
1:01,61 |
Zweiter Lauf: |
1. |
Naoki Yuasa |
JPN |
52,05 |
2. |
Markus Larsson |
SWE |
53,06 |
3. |
Marcel Hirscher |
AUT |
53,09 |
4. |
Mario Matt |
AUT |
53,13 |
5. |
Felix Neureuther |
GER |
53,24 |
6. |
Andre Myhrer |
SWE |
53,32 |
7. |
Ivica Kostelic |
CRO |
53,41 |
8. |
Patrick Thaler |
ITA |
53,44 |
9. |
Benjamin Raich |
AUT |
53,45 |
10. |
Henrik Kristoffersen |
NOR |
53,60 |
11. |
Manfred Pranger |
AUT |
53,70 |
12. |
Steve Missillier |
FRA |
53,75 |
16. |
Reinfried Herbst |
AUT |
54,20 |
Links: