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Tepes gewinnt finalen Saisonbewerb

Erstmals seit acht Jahren heißt der Sieger des Nationencups im Skispringen nicht Österreich. Die ÖSV-Adler mussten sich Norwegen letztlich um sechs Punkte geschlagen geben. Den letzten Saisonbewerb, ein Skifliegen in Planica, gewann am Sonntag der slowenische Lokalmatador Jurij Tepes vor dem Norweger Rune Velta und seinem Landsmann Peter Prevc.

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Als bester Österreicher kam Gregor Schlierenzauer über den elften Platz nicht hinaus. Wolfgang Loitzl, nach dem ersten Versuch als Siebenter bester ÖSV-Springer, fiel im Finale unmittelbar vor Martin Koch auf den 14. Rang zurück, auch Stefan Kraft (22.), Manuel Fettner (23.) und Michael Hayböck (29.) blieben ohne Chance auf einen Spitzenplatz.

Schlierenzauer überwältigt

Schlierenzauer hat am Ende der Erfolgsserie insgesamt am wenigsten Schuld, dem 23-jährigen Tiroler gelang mit den Siegen bei der Vierschanzentournee, im Gesamt- und Skiflug-Weltcup sowie drei WM-Medaillen ein herausragender Winter.

Gregor Schlierenzauer mit Glaskugel jubelnd

APA/AP/Darko Bandic

Gregor Schlierenzauer beendete einen Winter der Superlative

„Unglaublich, das war eine gewaltige Saison. Ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben darf. Ich genieße es und bin wirklich stolz“, sagte Schlierenzauer, bevor er die Kristallkugeln für die Gesamt- und Skiflug-Wertung in Empfang nahm. Seine Saisonhighlights seien die Tournee und seine Siege Nummer 47 und 48, womit er zum Weltcup-Rekordhalter avancierte, und das 50er-Jubiläum am Freitag gewesen.

Lücke hinter dem Gesamtsieger

Weil hinter dem zehnfachen Saisonsieger aber oftmals eine zu große Lücke klaffte, reichte es knapp nicht zur Titelverteidigung im Nationencup. Das sei schade, so Schlierenzauer, der alleine 1.620 von insgesamt 5.599 Saisonpunkten sammelte und die Gesamtwertung überlegen vor dem Norweger Anders Bardal (999) gewann.

„Sieg und Niederlage sind immer eng beisammen. Sechs Punkte sind bei so einer langen Saison extrem knapp. Mir tut das speziell für die Trainer weh. Man muss es den Norwegern aber neidlos vergönnen“, meinte der Tiroler.

Vettori bilanziert positiv

ÖSV-Sportdirektor Ernst Vettori musste die Niederlage in der Nationenwertung eingestehen, bilanzierte insgesamt aber positiv. „Wir haben uns heuer sicherlich schwergetan, das ist eine Tatsache. Aber den wichtigsten Teambewerb, die WM, haben wir klar gewonnen. Insgesamt war es eine tolle Saison. Die Ära der Superadler ist sicher nicht zu Ende“, betonte Vettori.

Hinter Schlierenzauer Zweitbester in der Gesamtwertung und auch beim Abschluss wurde Routinier Wolfgang Loitzl als Zwölfter. Nur ein ÖSV-Athlet in den Top Ten, das hat es unter Erfolgstrainer Alexander Pointner seit vielen Jahren nicht gegeben.

„Einige Schwächen gezeigt“

Das Feld sei eben enger zusammengerückt, die Qualität insgesamt hoch, und man habe einige Schwächen gezeigt, erläuterte Vettori, der damit die nur zu Saisonbeginn starken Leistungsträger Andreas Kofler (mit zwei Siegen Weltcup-17.) und Thomas Morgenstern (25.) ansprach. „Wir haben sicherlich da und dort einige Probleme. Kofler und Morgenstern, die in den letzten Jahren große Stützen waren, hatten Probleme“, bekannte Vettori.

Auf dem Materialsektor sei man auf Augenhöhe mit den anderen Topnationen. „Wir haben sicher keinen Nachteil, aber auch keinen Vorteil. Wir schauen, dass wir diesen Bereich verstärken und das eine oder andere herausfinden“, sagte Vettori und kündigte eine eingehende Saisonanalyse nach Ostern an.

Sonntag-Skifliegen in Planica

1. Jurij Tepes SLO 217,0 / 214,0 425,5
2. Rune Velta NOR 207,5 / 217,5 423,7
3. Peter Prevc SLO 218,0 / 212,5 422,5
4. Noriaki Kasai JPN 207,0 / 217,5 417,8
5. Piotr Zyla POL 201,5 / 216,0 409,6
6. Denis Kornilow RUS 204,5 / 213,5 406,5
. Robert Kranjec SLO 206,5 / 209,5 406,5
8. Kamil Stoch POL 205,5 / 207,0 406,1
9. Severin Freund GER 206,5 / 205,5 404,9
10. Michael Neumayer GER 209,0 / 204,5 401,8
11. Gregor Schlierenzauer AUT 198,5 / 210,0 400,7
12. Jan Matura CZE 199,0 / 202,5 397,2
13. Andreas Stjernen NOR 210,5 / 199,0 397,0
14. Wolfgang Loitzl AUT 207,5 / 194,5 393,5
15. Martin Koch AUT 198,5 / 202,0 388,1
16. Anders Bardal NOR 196,0 / 196,5 378,4
17. Daiki Ito JPN 188,0 / 199,0 370,9
18. Maciej Kot POL 191,0 / 194,0 370,4
19. Lukas Hlava CZE 197,0 / 186,5 367,8
20. Richard Freitag GER 202,5 /183,5 366,7
21. David Kubacki POL 189,0 / 190,5 363,5
22. Stefan Kraft AUT 182,0 / 197,5 363,3
23. Manuel Fettner AUT 193,0 / 184,5 356,6
24. Andraz Pograjc SLO 186,0 / 185,5 350,8
25. Tom Hilde NOR 184,0 / 186,0 346,2
26. Sebastian Colloredo ITA 178,5 / 176,0 336,3
27. Anders Fannemel NOR 159,5 / 197,5 332,8
28. Taku Takeuchi JPN 182,5 / 171,5 330,0
29. Michael Hayböck AUT 183,5 / 171,5 328,7
30. Andreas Wank GER 190,5 / 175,5 326,4

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