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Umjubelter Sieg im Stade de France

Spaniens Nationalteam hat eine weitere Nagelprobe bestanden. Mit dem 1:0-Sieg am Dienstagabend in der Qualifikationsgruppe I im Stade de France gegen Frankreich hat der amtierende Welt- und Europameister wieder Kurs auf die WM 2014 in Brasilien genommen.

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„Die neuen Helden“, titelte die Sportzeitung „Marca“ am Mittwoch, da die Spanier auch ersatzgeschwächt im Schlüsselspiel bestanden. Stammtorhüter Iker Casillas und Verteidiger Jordi Alba fielen verletzungsbedingt aus, dafür kamen Barcelona-Goalie Victor Valdes und Arsenals Nacho Monreal zum Zug. Und das Duo bewies in St. Denis bei Paris, dass es den Spaniern keinesfalls an Kadertiefe mangelt.

Spanien jubelt mit Torschütze Pedro

Reuters/Gonzalo Fuentes

Pedro versetzte die Spanier in der 58. Spielminute in Jubelstimmung

Der Champion machte damit den Ausrutscher beim 1:1 gegen Finnland letzten Freitag wett und jagte den Franzosen die Tabellenführung nach nur vier Tagen wieder ab. Ein Ende der spanischen Erfolgsära ist somit ebenfalls noch nicht in Sicht.

„Haben unsere Klasse bestätigt“

„Es gab Zweifel an unserer Elf. Aber wir haben unsere Klasse bestätigt“, sagte Trainer Vicente del Bosque voller Genugtuung. „So gewinnt der Weltmeister! Ein spanisches Superteam erteilt der Fußball-Welt eine Lehrstunde“, schrieb „Marca“ im Überschwang.

Und selbst der sonst so zurückhaltende Del Bosque konnte sich einen weiteren Seitenhieb auf alle Skeptiker des spanischen Kurzpassspiels nicht verkneifen: „Wir sind unserem Stil treu geblieben. Es gab keine Notwendigkeit, etwas zu ändern.“

Frankreich und England droht Play-off

Aber auch die Franzosen glauben angesichts nur eines Punktes Rückstand auf Spanien weiter an Platz eins, der die direkte WM-Qualifikation bedeutet. „Wir müssen darauf setzen, dass sie wieder patzen, im Fußball ist immer alles möglich“, sagte Bayern-München-Star Franck Ribery.

England muss nach dem 1:1 in Montenegro um Rang eins in der Gruppe H bangen. „Es war, als würde man sich einen alten Film zum x-ten Mal anschauen und glauben, dass es dieses Mal anders ausgeht“, schrieb die „Times“. Das Remis war für den großen Favoriten zu wenig, um in der Tabelle an der früheren jugoslawischen Teilrepublik vorbeizuziehen.

Italien siegt mit Milan- und Juve-Spielern

Gruppe-B-Leader Italien begann beim 2:0 auf Malta ausschließlich mit Spielern von AC Milan (5) und Juventus Turin (6). Nach dem Spiel sprachen einmal mehr alle nur von Mario Balotelli. Der 22-Jährige schoss beide Tore und wurde von einigen gegnerischen Fans rassistisch beleidigt. „Es war gut, dass er so ruhig geblieben ist. Kompliment für sein inneres Gleichgewicht“, sagte Coach Cesare Prandelli.

Die Niederländer können sich nach dem klaren 4:0 gegen ihren vermeintlich stärksten Verfolger Rumänien in Gruppe D mittlerweile sogar zwei Patzer erlauben, ohne dass das Folgen hätte. Das neu formierte Team feierte in Amsterdam den sechsten Sieg im sechsten Spiel. „Mit Vollgas nach Rio“, schrieb der „Telegraaf“. Bondscoach Louis van Gaal könne „endlich ein schwarzes Kapitel seiner Trainerkarriere schließen, nämlich das Ausscheiden von ‚Oranje‘ vor der WM 2002“.

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