Themenüberblick

Reaktion auf sportliche Talfahrt

Die 0:1-Cupblamage am Dienstag gegen den FC Pasching war das letzte Spiel von Coach Peter Schöttel als Rapid-Coach. Wie der Verein in einer Presseaussendung mitteilte, wurden der 46-Jährige und sein Assistent Dritan Baholli mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben entbunden.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Zum neuen Cheftrainer wurde Zoran Barisic ernannt. Der 42-Jährige, der zuletzt die Rapid-Amateure betreute, hatte bereits nach dem Rauswurf von Peter Pacult von April bis Mai 2011 dieses Amt interimistisch inne. Als Assistent wurde Barisic der Ex-Rapid-Spieler Carsten Jancker zur Seite gestellt. Das erste Spiel unter dem neuen Trainerduo ist am Sonntag (16.00 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) das Wiener Derby.

Rapid hat nach der Reaktion auf die sportliche Talfahrt - vor der Pleite gegen Pasching gelang auch in der Bundesliga in den letzten zehn Spielen nur ein Sieg - noch für Mittwochnachmittag im Hanappi-Stadion eine Pressekonferenz angesetzt. Dort werden neben Barisic, Jancker und Schöttel auch Präsident Rudolf Edlinger und Sportdirektor Helmut Schulte zu den jüngsten Entwicklungen Stellung nehmen.

Peter Schöttel und Zoran Baricis

APA/Herbert Pfarrhofer

Barisic übernimmt von Schöttel das Ruder des angeschlagenen Rapid-Schiffes

„Schöttel raus“-Rufe mehrten sich

Schöttel, der noch das Vormittagstraining leitete, hatte erst im Jänner eine Vertragsverlängerung bis 2015 unterschrieben - eine der ersten Amtshandlungen von Sportdirektor Helmut Schulte. Der Deutsche hatte Schöttel bis zuletzt öffentlich den Rücken gestärkt. Der Druck auf die Funktionäre war nach der anhaltenden sportlichen Misere aber zu groß.

Die Rapid-Fans hatten ihrem Ärger bereits vor dem Heimspiel gegen Wiener Neustadt mit einer Demonstration Luft gemacht. Waren die Unmutsäußerungen anfangs hauptsächlich gegen die Vereinsführung gerichtet, mehrten sich in den vergangenen Tagen auch die „Schöttel raus“-Rufe. Der Rekordspieler des Vereins war von 2003 bis 2006 bereits als Sportmanager bei Rapid tätig gewesen - und nach Fanaufständen abgetreten.

Als Trainer hatte Schöttel Rapid im Sommer 2011 übernommen, in der Vorsaison zum Vizemeistertitel und im Herbst in die Europa-League-Gruppenphase geführt. Sieben Runden vor Schluss liegt Rapid in der Bundesliga auf dem dritten Tabellenplatz. Vor dem Wiener Derby am Sonntag fehlen aber bereits 20 Punkte auf Tabellenführer Austria. Mit dem Cup-Aus gegen Pasching war auch die letzte Titelchance dahin.

Vor zwei Jahren mit Barisic Fünfter

Aus dem bisherigen Trainerteam bleiben Thomas Hickersberger und Tormanntrainer Raimund Hedl. Neuer Kotrainer ist der frühere Rapid-Stürmerstar Carsten Jancker, zuletzt als Nachwuchschef tätig. Dazu steht Alexander Steinbichler zur Verfügung, der bereits bei den Amateuren als Athletiktrainer mit Barisic gearbeitet hatte.

Unter der Führung von Barisic vor zwei Jahren kamen die Hütteldorfer in acht Ligaspielen auf lediglich elf Punkte, dazu gab es im Derby gegen die Austria einen unrühmlichen Platzsturm der Fans. Am Ende reichte es nur zu Platz fünf - den Platz, auf dem Barisic die Mannschaft übernommen hatte. Einen derartigen Absturz, der sogar den Europacup-Startplatz in Gefahr bringen könnte, soll der neue Cheftrainer in den kommenden Wochen vermeiden.

Links: