Als erster Drittligist im Finale
Der Ruf als Riesentöter bleibt dem FC Pasching auch nach dem Neustart treu. Die Oberösterreicher standen bereits vor 13 Jahren im Halbfinale des ÖFB-Samsung-Cups, scheiterten seinerzeit aber als ASKÖ Pasching am GAK. Am Dienstag erlebte der damals wie heute in der Regionalliga Mitte engagierte Verein aus dem Linzer Vorort nun eine neue Sternstunde.
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Das 2:1 bei Titelverteidiger Salzburg bescherte Pasching als erstem drittklassigen Vertreter in der Cupgeschichte den Einzug ins Endspiel. „Das ist Fußball. Wir haben mit Leidenschaft gespielt, eine Superleistung gebracht, und unser Konzept hat gepasst“, sagte Trainer Gerald Baumgartner nach der Überraschung in Wals-Siezenheim. „Wir haben als Team fantastisch gespielt. Es wird noch dauern, bis wir wissen, was wir heute geschafft haben“, sagte auch Torschütze Daniel Kerschbaumer.

GEPA/Felix Roittner
Die Freude bei den Gästen war groß
Sein Siegestreffer in der 79. Minute war sinnbildlich für den Auftritt des Außenseiters. An zwei lethargisch agierenden Salzburgern vorbei ging Kerschbaumer in den Strafraum, mit etwas Schussglück fand der Ball den Weg ins Tor. „Vielleicht ist es ein wenig unverdient, aber uns ist das völlig egal“, sagte sein Mitspieler Daniel Sobkova.
Aufstieg weiter das oberste Ziel
Nach Rapid fand damit der nächste Bundesligist seinen Meister in Pasching. Dabei ist der Cup für den Nachfolgeclub des im Mai 2007 nach Kärnten „lizenzierten“ Vereins nur ein Bonus. Weitaus wichtiger ist der Aufstieg in die Erste Liga. Fünf Runden vor Saisonende liegt der FC in der Tabelle zwei Zähler hinter dem noch lizenzlosen LASK.
Der Meister der Regionalliga Mitte trifft in der Relegation um den Aufstieg auf den Vertreter der Westliga, der voraussichtlich FC Liefering heißen wird. „Natürlich freuen wir uns auf das Finale. Aber bis dahin gibt es noch viele wichtige Spiele in der Liga. Wir wollen Meister werden“, betonte Trainer Baumgartner deshalb erneut.
EL-Teilnahme fix
Dabei darf seine wie ein Bundesligist auftretende Mannschaft nach dem 3:1-Sieg der Austria über Ried nächste Saison in der Europa League spielen. Die Verbindung zu Red Bull soll dabei keine Probleme bereiten. Der Getränkekonzern finanziert auch Bundesligist Salzburg, der bereits das Ticket für den Start in der Qualifikation zur Champions League gelöst hat. Die UEFA verbietet jedoch die Teilnahme von mehr als einem Club unter Abhängigkeit eines Konzerns an ihren Wettbewerben. Entscheidend ist dabei der „kontrollierende Einfluss“.
Diesbezüglich sieht sich Pasching vonseiten des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) abgesichert. Dieser muss im Sommer auch die Nennung der heimischen Europacup-Teilnehmer bei der UEFA durchführen. Der ÖFB sah bereits im Vorfeld des Halbfinales kein Problem, da Red Bull bei den Oberösterreichern nur als Sponsor, nicht aber als Eigentümer auftritt.
„Sind ein eigenständiger Verein“
„Der ÖFB hat dies geprüft, und es gab keine Beanstandungen. Wir sind ein eigenständiger Verein, der nur denselben Sponsor hat“, sagte Paschings Geschäftsführer Norbert Schnöll. In diesem Zusammenhang erinnerte Schnöll auch an vergleichbare Fälle. Schließlich habe Schalke 04 und Zenit St. Petersburg mit dem Energieriesen Gasprom ebenfalls denselben Hauptsponsor. Das gelte auch für Real Madrid und den AC Milan mit dem Onlinesportwettenanbieter bwin.
Organisatorisch ist der Europacup für Pasching ebenfalls kein Problem. „Wir sind sehr gut aufgestellt. Die Ressourcen sind vorhanden“, so Schnöll. Auch das Waldstadion erfüllt alle Kriterien für internationale Spiele. Am 22. Mai wird Europas Fußballverband jedenfalls wieder vorstellig, um das Stadion zu kategorisieren.
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