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ManUnited schenkt eine perfekte Party

Die scheidende Trainerlegende Sir Alex Ferguson hat am Sonntag einen standesgemäßen Abschied von Old Trafford und den Fans von Manchester United gefeiert. In seinem letzten Heimspiel auf der Betreuerbank der „Red Devils“ ließ die Mannschaft den 71-Jährigen nicht im Stich und schenkte dem Schotten einen 2:1-Sieg gegen Swansea City.

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Angefangen vom Einmarsch ins Stadion über den Spielverlauf bis zu der ausgelassenen Feier mit dem Pokal für den 20. Meistertitel wurde der Tag für Ferguson zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Dass es am Ende eine perfekte Party wurde, verdankte Ferguson einem für seine Karriere in Manchester so typischen späten Treffer. Rio Ferdinand erzielte erst in der 87. Minute das Siegestor. Davor hatte Michu (49.) die United-Führung durch Javier Hernandez ausgeglichen. „Die Last-Minute-Tore, die liebe ich“, sagte Ferguson bei seiner letzten Pressekonferenz im Old Trafford.

Fans im Old Trafford

APA/EPA/Peter Powell

Auch die jüngsten Fans bedankten sich bei Ferguson für „fantastische Jahre“

Bewegende Ansprache nach der Partie

Bereits vor der Partie durfte Ferguson unter dem Jubel der Fans zwischen einem Ehrenspalier beider Teams auf das Feld marschieren. Vom Himmel fielen dabei dicke Regentropfen. Fast konnte man meinen, dass das Old Trafford den Abschied von „The Boss“ nach fast 27 Jahren im Amt betrauerte. Während der 90 Minuten saß der Schotte in typischer Manier Kaugummi kauend auf der Bank. Danach verabschiedete sich Ferguson bei Gänsehautatmosphäre mit einer bewegenden Ansprache.

Alex Ferguson betritt das Feld

APA/EPA/Peter Powell

Ehre, wem Ehre gebührt: Ferguson marschiert unter dem Fanjubel auf das Feld

„Jeder in diesem Club und ihr Fans wart die fantastischste Erfahrung meines ganzen Lebens. Mein Ruhestand bedeutet nicht das Ende meines Lebens mit Manchester United“, so der gerührte Ferguson. „Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich einige der größten Spieler dieses Landes trainieren durfte. Auch als wir schlechte Zeiten hatten, ist jeder zu mir gestanden. Und jetzt ist es euer Job, auch zum neuen Trainer (David Moyes, Anm.) zu stehen“, sagte Ferguson, der mit United insgesamt 38 Titel gewonnen hat.

Ein Tänzchen mit dem Meisterpokal

Danach war es genug mit den Rührseligkeiten. Im Mittelpunkt stand die Ehrung der Spieler und Trainer des neuen Meisters. Kapitän Nemanja Vidic bekam zwar die Trophäe, reichte sich aber sofort weiter, womit Ferguson die Ehre hatte, den silbernen Pokal als Erster in die Luft zu strecken und damit ein Tänzchen zu wagen. „Dieser Mann mit seinem Verlangen zu gewinnen hat es verdient, dass wir ihn mit einem Sieg verabschieden“, sagte Ferdinand.

Alex Ferguson stemmt den Meisterschaftspokal in dle Luft

Reuters/Phil Noble

Mit sichtlicher Freude stemmte Ferguson seinen 13. und letzten Meisterpokal

Ferguson bedankte sich. „Was für ein Abschied, die Atmosphäre war unglaublich, und die Burschen waren großartig. Es war eine gute Partie, es wurde guter Fußball gespielt. Ich bin stolz auf sie“, sagte der Schotte und ergänzte: „Ich werde die Spiele nun genießen können, nicht mehr erleiden.“ Auch Swansea-Coach Michael Laudrup verneigte sich: „Legende. Das ist traurigerweise ein Wort, das Medien heute viel zu leichtfertig benutzen. Aber hier sprechen wir wirklich über eine Fußballlegende.“

Ein letzter Spruch Richtung Scholes

Eine andere Legende, die diese Bezeichnung wohl auch verdient, verabschiedete sich ebenfalls von Old Trafford. Der 38-jährige Paul Scholes verkündete - bereits zum zweiten Mal nach 2011 - ebenfalls seinen Rücktritt, diesmal endgültig. Während es für Ferguson das schon 1.499. Match auf der United-Kommandobrücke war, war es bei Scholes immerhin sein 717. für dieses Team. Er wurde in der 66. Minute ausgetauscht, womit ihm die gesamte Aufmerksamkeit gewiss war.

„Er ist ein unglaublicher Spieler, einer der größten, die dieser Club je haben wird. Paul, ich wünsche dir einen guten Ruhestand. Ich weiß, dass du in meiner Nähe bleibst und mich nerven wirst“, ließ Ferguson einen seiner letzten markigen Sprüche in Richtung eines seiner Lieblingsspieler vom Stapel. Als letzte Amtshandlung im Old Trafford wechselte Ferguson dann auch noch einen anderen langjährigen Wegbegleiter ein. In Minute 75 kam Ryan Giggs, der einzige United-Spieler, der mit Ferguson alle seine 13 Meistertitel gewonnen hat.

Premier League

38. und letzte Runde

Sonntag, 19. Mai:
West Bromwich Manchester United 5:5
Manchester City Norwich 2:3
Chelsea Everton 2:1
Newcastle Arsenal 0:1
Tottenham Sunderland 1:0
Liverpool Queens Park Rangers 1:0
Wigan Aston Villa 2:2
Swansea Fulham 0:3
West Ham Reading 4:2
Southampton Stoke 1:1

Abschlusstabelle 2012/13

1. Manchester United 38 28 5 5 86:43 89
2. Manchester City 38 23 9 6 66:34 78
3. Chelsea 38 22 9 7 75:39 75
4. Arsenal 38 21 10 7 72:37 73
5. Tottenham Hotspur 38 21 9 8 66:46 72
6. Everton 38 16 15 7 55:40 63
7. Liverpool 38 16 13 9 71:43 61
8. West Bromwich Albion 38 14 7 17 53:57 49
9. Swansea City 38 11 13 14 47:51 46
10. West Ham United 38 12 10 16 45:53 46
11. Norwich City 38 10 14 14 41:58 44
12. Fulham 38 11 10 17 50:60 43
13. Stoke City 38 9 15 14 34:45 42
14. FC Southampton 38 9 14 15 49:60 41
15. Aston Villa 38 10 11 17 47:69 41
16. Newcastle United 38 11 8 19 45:68 41
17. Sunderland 38 9 12 17 41:54 39
18. Wigan Athletic 38 9 9 20 47:73 36
19. FC Reading 38 6 10 22 43:73 28
20. Queens Park Rangers 38 4 13 21 30:60 25
Champions-League-Teilnehmer: ManUnited, ManCity, Chelsea
CL-Qualifikation: Arsenal
Europa-League-Teilnehmer: Wigan (FA-Cup-Sieger)
EL-Qualifikation: Tottenham, Swansea (Ligacup-Sieger)
Absteiger: Wigan, Reading, Queens Park Rangers
Aufsteiger: Cardiff City, Hull City, Crystal Palace

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