Themenüberblick

Dreijahresvertrag an der Weser

Robin Dutt hat die Freigabe als Sportdirektor des Deutschen Fußballbundes (DFB) erhalten und wird neuer Trainer beim Bundesligisten Werder Bremen. Der 48-Jährige unterschreibt als Nachfolger von Thomas Schaaf einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2016, wie die Bremer am Montag mitteilten.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Zuvor hatte der DFB den bis Ende 2016 laufenden Kontrakt mit Dutt nach einer Telefonkonferenz des Verbandspräsidiums aufgelöst. Man habe „keine Alternative gesehen, weil Robin Dutt uns seinen Wunsch, wieder als Trainer tätig zu werden, mit Nachdruck vorgetragen hat“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in einer Pressemitteilung. Der DFB werde die Nachfolgersuche „ohne jeden Zeitdruck“ betreiben, hieß es weiter.

Werder hatte sich kurz vor Saisonende nach 14 Jahren von Chefcoach Schaaf getrennt. Der Verein der Österreicher Sebastian Prödl, Zlatko Junuzovic, Richard Strebinger und des suspendierten Marko Arnautovic war nach einer schwachen Frühjahrssaison sogar in Abstiegsgefahr geraten.

„Neustart erfolgreich gestalten“

„Mit Dutt haben wir unseren Wunschkandidaten verpflichtet. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit ihm den Neustart erfolgreich gestalten werden“, sagte Bremen-Geschäftsführer Thomas Eichin. „Wir möchten uns beim DFB dafür bedanken, dass die Verantwortlichen den Wechsel durch die Freigabe möglich gemacht haben.“ Dutt soll am Dienstag offiziell vorgestellt werden.

„Ich freue mich sehr, dass mein Platz nun wieder auf der Trainerbank sein wird. Werder Bremen ist ein toller Verein und eine sehr reizvolle Aufgabe, die ich mit großem Elan angehen werde“, sagte Dutt. Im vergangenen Jahr hatte er sich ähnlich euphorisch geäußert, als er beim DFB die Nachfolge des zu Bayern München abgewanderten Matthias Sammer angetreten hatte.

Verband nach Abgang verärgert

„Das ist etwas ganz, ganz besonderes“, hatte Dutt damals gesagt. Zehn Monate später hatte er offenkundig genug vom DFB-Posten. Selbst DFB-Präsident Wolfgang Niersbachs offizielle Mitteilung ließ erahnen, wie verärgert der Verband darüber ist. Bei Sammer sei das Ziel der langfristigen Arbeit „erreicht worden, denn er kam im April 2006 und hat über sechs Jahre diese Vorgabe erfüllt“ - Dutt eben nicht.

„Im Präsidium sind wir uns einig, dass diese Entwicklung nicht zum generellen Anforderungsprofil der Position des Sportdirektors passt, langfristig und kontinuierlich die sportliche Richtung vorzugeben und zu gestalten“, erklärte Niersbach in der Pressemitteilung weiter.

Entscheidung über Arnautovic

Auf Dutt wartet jedenfalls eine schwierige, aber reizvolle Aufgabe mit der Chance zum Neuaufbau eines im Umbruch befindlichen Teams. Für den ehemaligen Champions-League-Dauergast kann es nach Tabellenplatz 14 in der abgelaufenen Saison nur bergauf gehen. Wie viel zuletzt in Bremen im Argen lag, verdeutlichte Schaafs ebenfalls gefeuerter Kotrainer Wolfgang Rolff. „Viele Spieler sind nicht an ihre Leistungsgrenze gekommen“, klagte er und berichtete von „Problemen im Team“.

Außerdem muss Dutt die Abgänge der bisher mit Abstand stärksten Bremer Kevin de Bruyne (von Chelsea ausgeliehen) und Sokratis verkraften. Immerhin neun Millionen Euro dürfte Werder für den griechischen Abwehrspieler bekommen, der zu Borussia Dortmund wechselt. Zusammen mit Eichin muss Dutt aber auch erörtern, wie es mit den Problemspielern Eljero Elia und Arnautovic weitergeht, die kurz vor Saisonende suspendiert worden waren.

Links: