Heynckes verabschiedet sich im Triumph
Zwei Tore von Martin Harnik waren für den VfB Stuttgart zu wenig, Bayern München hat am Samstag mit dem 3:2 (1:0)-Sieg im DFB-Pokalfinale in Berlin Geschichte geschrieben: Der Club von ÖFB-Star David Alaba, der als Linksverteidiger durchspielte, schaffte als erster deutscher Verein nach dem Meistertitel und der Champions League den Titel-Hattrick in einer Saison und bescherte Trainer Jupp Heynckes damit einen perfekten Abschied.
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Thomas Müller brachte den Topfavoriten vor 74.244 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion mit einem souverän verwerteten Elfer (37.) in Führung, nachdem Ibrahima Traore Bayern-Kapitän Philipp Lahm im Strafraum gefoult hatte. Kurz nach der Pause erhöhte Mario Gomez (48.) nach Querpass von Lahm auf 2:0 und besorgte nach Müller-Assist auch den dritten Treffer (61.) - womit die „Super-Bayern“ ihre historische Mission vollendet hatten.

Reuters/Michael Dalder
Bayerns Kicker ließen Coach Heynckes hochleben
Allerdings mussten sie am Ende noch zittern, da Harnik das Match mit einem Doppelpack noch spannend machte. Der gebürtige Hamburger, der am 10. Juni seinen 26. Geburtstag feiert, schraubte sich zunächst nach einer Flanke des Japaners Gotoku Sakai hoch und traf per Kopf (71.) zum 1:3. Neun Minuten später verkürzte er auf 2:3, als er nach einem Stangenschuss von Shinji Okazaki im zweiten Versuch Bayern-Schlussmann Manuel Neuer bezwang (80.).
Alaba und Harnik sehr auffällig
Alaba und Harnik, der auf der rechten Offensivseite der Stuttgarter direkter Gegenspieler seines ÖFB-Teamkollegen war, zählten zu den auffälligsten Akteuren des Endspiels. Alaba scheiterte in der 27. Minute an Tormann Sven Ulreich, nachdem Harnik unmittelbar zuvor auf der Gegenseite nach einem Corner von Alexandru Maxim eine Chance ausgelassen hatte. In der 64. Minute blockte Stuttgart-Innenverteidiger Serdar Tacsi einen Alaba-Schuss aus spitzem Winkel in den Corner.

APA/AP/Markus Schreiber
Harnik sorgte für spannende Schlussminuten
Harnik zeigte wie Alaba extrem viel Einsatz, ging weite Wege und fiel neben seinen beiden Toren auch durch Fouls an seinem Landsmann sowie den Bayern-Stars Bastian Schweinsteiger und Franck Ribery auf. Außerdem spielte er noch einen perfekten Pass auf den eingewechselten japanischen Stürmer Okazaki, der aber an Bayern-Schlussmann Manuel Neuer scheiterte (74.). Der 20-jährige Niederösterreicher Raphael Holzhauser saß bei Stuttgart auf der Bank.
Mit Kampf und Leidenschaft
Die Bayern stellten im Finale zwar wie erwartet das spielerisch reifere Team, doch von der angekündigten Gier nach dem dritten Titel der Saison war lange Zeit nicht viel zu sehen. Eine Woche nach dem Champions-League-Triumph agierten die Münchner in der Defensive ohne die nach Brasilien beorderten Defensivstrategen Dante und Luiz Gustavo unkonzentriert und im Aufbau häufig fehlerhaft.
Der VfB hielt mit viel Kampf und Leidenschaft die Partie über weite Strecken ausgeglichen. Im Abschluss waren die Schwaben, die die Bundesliga auf einem enttäuschenden zwölften Platz abgeschlossen hatten, allerdings mehrfach ohne Glück. Das zehnte Pokalduell der beiden Südrivalen entwickelte sich so zu einem rassigen Fight, in dem der Außenseiter weit mehr als nur eine Statistenrolle spielte.
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