Themenüberblick
Achte im Keulen-Finale
Für Weber war ihr Sonntag-Auftritt in einer gut gefüllten Stadthalle ein verdientes Extra. Mit einem Lächeln betrat die seit Freitag 27-Jährige die Wettkampffläche und zeigte eine für ihre Verhältnisse sehr gute Keulen-Kür. Unter den Fans war mit Maria Petrowa die russische Weltmeisterin von Wien 1995, sie hatte mit Weber und deren Trainerin Lucia Egermann die Choreografie zu dem zu einem Flamenco vorgetragenen Keulen-Programm geschaffen.

APA/Hans Punz
Blumen zum Abschied der zweimaligen Olympiateilnehmerin Caroline Weber
Nach begeistertem Beifall der Zuschauer wurde Österreichs über rund ein Jahrzehnt unumstrittene Nummer eins in dieser Sportart auf dem Weg von der Wettkampfbühne zur „Kiss & Cry“-Zone von Egermann mit einem Blumenstrauß empfangen. Ihr jahrelanger Coach verdrückte aufgrund der Gewissheit des sportlichen Abschieds ihrer Musterschülerin auch ein paar Tränen. Dass es wie 2011 in Minsk dann „nur“ Rang acht wurde, störte nicht.
Würdiger Schlusspunkt
„Es ist eine Erleichterung, die ich spüre“, sagte Weber nach Erhalt ihrer Wertung von 17,233 Punkten. Das war um 0,15 Zähler weniger als am Samstag, als sie sich als Siebentplatzierte für die Entscheidung qualifiziert hatte. Das nahm sie aber nicht tragisch. „Es gibt immer etwas, das man besser machen könnte. Aber jetzt genieße ich es einfach nur“, sagte Weber. „Es ist echt genial, dass so viele Leute da waren. Das haben wir alle nicht geglaubt.“

APA/Hans Punz
Webers letzter großer Auftritt
Letztlich äußerte sich Weber erstmals auch konkret zu ihren Trainerambitionen, sie wird dem Österreichischen Facverband für Turnen (ÖFT) neben ihrer weiter verfolgten Schauspielausbildung erhalten bleiben. „Ich werde ab Herbst als Hilfstrainerin von Lucia arbeiten“, sagte die Olympiateilnehmerin 2008 und 2012. „Es ist mir eine Verpflichtung, meine Erfahrung weiterzugeben, und ich möchte dem Verband auch etwas zurückgeben.“
Alle Goldmedaillen an Russland
Aus internationaler Sicht dominierten die Russinnen die zweiten kontinentalen Rhythmik-Titelkämpfe in Wien nach 1984, sie holten alle sieben Titel. Nach denen bei den Junioren mit der Gruppe und im Gerätefinale sowie in der allgemeinem Klasse im Team gewann Jana Kudrjawzewa mit Ball und Keulen jeweils vor ihrer Landsfrau Margarita Mamun. Mit dem Reifen wurde Mamun hinter Ganna Swatkowskaja Zweite, sie holte aber Band-Gold.
Nach drei russischen Doppelsiegen in vier Gerätefinali stand am frühen Abend noch die Abschlussgala der besten Athletinnen sowie der Österreicherinnen auf dem Programm, vergleichbar mit dem Schaulaufen der Eiskunstläufer. Weber und Ruprecht hatten dafür jeweils ein Soloprogramm einstudiert sowie auch eines mit dem österreichischen Nationalteam.