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Finalsieg beim Lieblingsturnier

Nach 100 Minuten und im 15. Profijahr war es endlich so weit: Yvonne Meusburger streckte ihre Arme gen Himmel und jubelte über ihren ersten Titel auf der WTA-Tour. Die 29-jährige Vorarlbergerin behielt am Sonntag im Finale ihre weiße Weste im heurigen Bad-Gastein-Turnier und gab auch beim 7:5 6:2 gegen die Tschechin Andrea Hlavackova keinen Satz ab.

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Meusburger, die auch vergangenen Sonntag in Budapest im Endspiel gestanden war, hat sich damit als neunte Österreicherin in die WTA-Siegeslisten eingetragen. Insgesamt war es der 24. WTA-Titel für eine ÖTV-Dame.

Yvonne Meuburger jubelt

GEPA/Matthias Hauer

Yvonne Meusburger bejubelt ihren bisher größten Erfolg

„Wahnsinnige“ Entwicklung

Meusburger konnte ihr Glück kaum fassen. „Es ist eigentlich wahnsinnig. Ich kann es gar nicht so richtig glauben. Jetzt habe ich zwei Wochen hintereinander so gute Leistungen gebracht.“ Das Erste, was ihr nach dem verwerteten Matchball eingefallen ist, ist der Dank in Richtung ihres Trainerteams, allen voran Joachim Kretz.

„Diese Entwicklung, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, ist einfach wahnsinnig. Was mich irrsinnig freut, dass ich mich auch menschlich in die richtige Richtung entwickelt habe. Das merke ich selbst und das fällt auch ganz vielen anderen auf.“

Persönlicher Rekord in Weltrangliste

Österreichs Nummer eins wirkt in der Tat ausgeglichener, ruhiger und selbstbewusster. Das zeigt sich auch auf dem Platz. Und in der Weltrangliste: Am Montag schob sie sich vom 86. auf den 58. Platz vor und knackte ihr bisher bestes Ranking (60.) vom 19. November 2007. Dabei stand Meusburger vor zwei Wochen noch auf Rang 112.

„Das zeigt, dass man auch im Alter noch viel schaffen kann. Beim einen geht es in jüngeren Jahren, beim anderen ein bisserl später“, sagte Meusburger. „Die Zeit war bei mir halt nicht reif, jetzt ist sie reif.“ Sie werde darüber nicht groß nachdenken, warum das jetzt so sei, „sondern akzeptieren, genießen, und froh sein, dass ich gesund bin und spielen kann“.

Yvonne Meusburger mit Pokal

GEPA/Matthias Hauer

Die Turniersiegerin präsentiert stolz den Pokal

Nervosität überwunden

Im Endspiel am Sonntag war Meusburger natürlich schon nervöser als die gesamte Woche davor. Die Chance auf ihren ersten Titel war schließlich so groß wie noch nie zuvor. Der Druck, das gerade zu Hause schaffen zu können, war auch nicht gerade klein.

Spürbar war das, als Meusburger im ersten Satz einen 4:2-Vorsprung vergab und 4:5 ins Hintertreffen geriet. Nach einem Break zum 6:5 stellte sie aber die Weichen zum Sieg. Der zweite Satz war dann weit schneller entschieden. Spätestens nach dem Break zum 5:2 zweifelte wohl auch sie selbst nicht mehr am Premierensieg.

Neunte ÖTV-Turniersiegerin

Sechs Jahre nach ihrem ersten WTA-Finale beim Nürnberger Gastein Ladies kann sich Meusburger also endlich über ihren ersten Siegerscheck in Höhe von 32.258 Euro freuen. Nach Petra Huber (1), Barbara Paulus (6), Judith Wiesner (5), Barbara Schett (3), Marion Maruska (1), Patricia Wartusch (2), Tamira Paszek (3) und Sybille Bammer (2) hat Meusburger nun ihren Meilenstein gesetzt.

Meusburgers Erfolg ist der erste österreichische WTA-Turniersieg seit jenem von Paszek im Juni 2012 in Eastbourne und der erste auf heimischem Boden seit 2000, als Schett in Klagenfurt gewonnen hatte.

Hlavackova nicht enttäuscht

Die 26-jährige Hlavackova war trotz ihrer Niederlage in ihrem ersten WTA-Tour-Finale zufrieden. Die Doppel-Weltklassespielerin (13 Turniersiege, darunter French Open 2011) war zuvor im Einzel noch nicht einmal in einem Halbfinale gestanden. „Ich habe mir jeden Tag gesagt, es ist so schön hier, ich will noch nicht nach Hause’“, erzählte Hlavackova lachend.

235.000-Dollar-WTA-Turnier in Bad Gastein

Finale:
Yvonne Meusburger (AUT) Andrea Hlavackova (CZE) 7:5 6:2
Semifinale:
Andrea Hlavackova (CZE) Jelena Switolina (UKR) 7:5 6:7 (1/7) 6:4
Yvonne Meusburger (AUT) Karin Knapp (ITA/8) 6:4 6:3
Viertelfinal-Tableau:
Andrea Hlavackova (CZE) Lisa-Maria Moser (AUT) 6:3 7:6 (7/4)
Jelena Switolina (UKR) Patricia Mayr-Achleitner (AUT) 6:3 6:0
Yvonne Meusburger (AUT) Arantxa Rus (NED) 6:1 7:6 (7/1)
Karin Knapp (ITA/8) Annika Beck (GER/2) 6:0 6:1
Achtelfinal-Tableau:
Lisa-Maria Moser (AUT) Mona Barthel (GER/1) 6:2 4:3 ret.
Andrea Hlavackova (CZE) Viktorija Golubic (SUI) 5:7 6:1 6:0
Patricia Mayr-Achleitner (AUT) Petra Martic (CRO) 6:4 6:4
Jelena Switolina (UKR) Chanelle Scheepers (RSA/6) 7:5 1:6 6:1
Arantxa Rus (NED) Estrella Cabeza Candela (ESP) 5:7 7:5 6:3
Yvonne Meusburger (AUT) Irina-Camelia Begu (ROU/3) 6:3 6:3
Karin Knapp (ITA/8) Alexandra Cadantu (ROU) 7:6 (7/5) 4:6 6:1
Annika Beck (GER/2) Mandy Minella (LUX) 2:6 6:4 6:4

235.000-$-WTA-Turnier in Bastad

Finale:
Serena Williams (USA/1) Johanna Larsson (SWE/8) 6:4 6:1
Semifinale:
Serena Williams (USA/1) Klara Zakopalova (CZE/3) 6:0 6:4
Johanna Larsson (SWE/8) Flavia Penneta (ITA) 2:6 6:3 6:4
Viertelfinal-Tableau:
Serena Williams (USA/1) Lourdes Dominguez Lino (ESP/5) 6:1 6:1
Klara Zakopalova (CZE/3) Richel Hogenkamp (NED) 6:2 6:3
Johanna Larsson (SWE/8) Mathilde Johansson (FRA) 6:1 6:2
Flavia Penneta (ITA) Virginie Razzano (FRA) 6:1 6:3
Achtelfinal-Tableau:
Serena Williams (USA/1) Anna Tatischwili (GEO) 6:2 6:3
Lourdes Dominguez Lino (ESP/5) Teliana Pereira (BRA) 3:6 6:4 6:3
Klara Zakopalova (CZE/3) Arantxa Parra Santonija (ESP) 6:3 6:1
Richel Hogenkamp (NED) Lesia Zurenko (UKR/6) 6:1 2:6 6:3
Johanna Larsson (SWE/8) Nina Bratschikowa (RUS) 6:2 6:3
Mathilde Johansson (FRA) Andrea Gamiz (VEN) 7:5 6:2
Virginie Razzano (FRA) Alexandra Dulgheru (ROU) 3:6 6:0 6:4
Flavia Penneta (ITA) Simona Halep (ROU/2) 4:6 7:5 2:0 ret.

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